Liebe Frau Do, für die Schülerproteste zum Klimaschutz hat FDP-Chef Christian Lindner bekanntlich wenig Verständnis. Man müsse das Thema „Profis“ überlassen, hat er neulich via Zeitungsinterview verkündet und einen Sturm der Entrüstung geerntet. Natürlich hat er recht, dass sich Experten Gedanken machen müssen, wie Klimaschutz in einem hochentwickelten Industrieland mit entsprechendem Wohlstandsniveau gelingt, aber eine politisch engagierte Jugend (die wir uns doch immer gewünscht haben) so hochnäsig zu belehren, war schon ziemlich ungeschickt. Als ich neulich mit meinem Kollegen Carsten Fiedler, Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeigers“, Lindner getroffen habe, haben wir ihm spontan angeboten, ein Streitgespräch mit vier Schülerinnen und Schülern aus dem Rheinland zu organisieren. Lindner sagte zu. Das Ergebnis lesen Sie hier. Sonntags herrscht im christlichen Abendland mancherorts Tristesse. Die Kirchen im Dorf sind leer, die Gottesdienste spärlich besucht. Doch auf den Urlaubsreisen durch Europa gehört für die meisten Menschen der Besuch in der Hauptkirche - von Mailand bis Reims, von Burgos bis Sevilla, von Wien bis London - zum Pflichtprogramm. Die Anteilnahme nach dem Brand in Notre-Dame ist der Tatsache geschuldet, dass sich Millionen Menschen diesem Bauwerk näher fühlen als der eigenen Stadtkirche. Warum faszinieren uns die großen gotischen Kathedralen so? Woher kommt die fast magische Anziehungskraft? Unser Kulturredakteur Wolfram Goertz hat viele dieser Kirchen gesehen (nicht nur wegen seiner Leidenschaft für die Orgeln) und versucht eine Erklärung. Der frühere Bonner und Berliner Korrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Günter Bannas, ist eine Legende im politischen Journalismus. Ein Korrespondent, wie er im Lehrbuch steht. Akkurat recherchierend, präzise beobachtend, bestens informiert und in der Analyse unbestechlich. Der vielfach ausgezeichnete Journalist, der in Köln sein Abitur machte und Volkswirtschaft studierte, wurde auch von jenen geschätzt, die er berufsbedingt kritisierte. Weil er fair blieb. Ich lernte Bannas 2008 kennen, als die Rheinische Post mich als junger Korrespondent nach Berlin und mitten in die Arena der Alphajournalisten schickte. Gewartet hatte dort keiner auf mich, man musste sich hinten anstellen. Doch in der „Republik der Wichtigtuer“, wie die viel zu früh verstorbene Tissy Bruns die Mélange aus Medien und Politik in der Hauptstadt bezeichnete, war Günter Bannas anders. Uneitel, unaufgeregt und vor allem hilfsbereit. Wir teilen bis heute nicht nur die Leidenschaft für politische Zusammenhänge, sondern auch die für den 1. FC Köln. Zum Fast-Aufstieg unseres rheinischen Nachbarvereins habe ich den inzwischen pensionierten FAZ-Redakteur gebeten, für Sie mal aufzuschreiben, warum man diesem Verein die Treue hält, auch wenn es schwerfällt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre und ein frohes und gesegnetes Osterfest! Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |