Liebe Frau Do, es geht um unvorstellbare 1,8 Billionen Euro, über die am Wochenende in Brüssel verhandelt wurde. Doch die Staats- und Regierungschefs der EU taten sich schwer, einen gemeinsamen Beschluss zu fassen. Auch in der Nacht zu Montag wurde um einen Konsens gerungen - doch die erhoffte Durchbruchsmeldung blieb aus. Vor allem die Gruppe der „Sparsamen 4“, die nun mit Finnland verstärkt wurde, rückt mit ihren Forderungen immer mehr in den Fokus und soll bei dem einen oder anderen EU-Politiker für Ärger gesorgt haben. Das Resultat: der Gipfel wurde am frühen Morgen auf den Nachmittag verschoben. Es bleibt also weiter spannend in Brüssel. "Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche": Dieser hübsche Reim des leider schon verstorbenen Satirikers F.W. Bernstein fällt mir bei einer Recherche von Maximilian Plück ein. Demnach haben der Umweltverband BUND, der Deutsche Tierschutzbund und die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft, die scharfe Kritik an den Produktionsbedingungen bei Tönnies üben, die Öffnung des "Neuland"-Biosiegels für Tönnies-Fleisch maßgeblich unterstützt. Um Lebensmittel geht es auch bei Recherchen von Marlen Kess und Christian Schwerdtfeger: Die Corona-Krise hat die Caterer besonders hart erwischt, unter anderem musste Schulessen massenhaft vernichtet werden. Mir geht es persönlich schon gegen den Strich, wenn ich zu viel eingekauft habe und ein Teil am Ende in den Mülleimer wandert. Aber hier waren es allein in einem Fall 100.000 Schulessen. In gut einem Jahr steht die Bundestagswahl an. Ein denkbares Szenario wäre Rot-grün-rot. Ich kann daran nichts Gutes finden, aber gerade deswegen lohnt es sich, die Protagonisten kennenzulernen. Kristina Dunz hat ein Interview mit Dietmar Bartsch, dem Chef der Linken-Bundestagsfraktion, geführt. "Wir brauchen mehr Polizei auf der Straße und eine bessere Ausstattung": Das ist ein bemerkenswerter Satz aus seinem Mund. Bei Twitter kursieren übrigens Kabinettslisten, die ihn als Bundesinnenminister vorsehen. Bei Twitter und anderen sogenannten sozialen Medien kursieren auch jede Menge Verschwörungstheorien, erst recht in Corona-Zeiten. In unserer neuen #Humbug-Serie geht diesmal Danina Esau den Behauptungen über Microsoft-Gründer Bill Gates auf den Grund. Angeblich will er eine weltweite Impfpflicht einführen und allen Menschen Mikrochips einpflanzen. Wie weit China bei der Suche nach einem Impfstoff gekommen ist, hat unser Peking-Korrespondent Fabian Kretschmer recherchiert. Ich möchte Ihnen bestimmt keinen Mikrochip einpflanzen – aber mindestens eine Tagesration gute Laune. Starten Sie gut in die neue Woche! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |