Mehr dazu erfährst Du morgen. Schau unbedingt in Dein E-Mail-Postfach... Auch heute geht es um Klima-Gewinner. Zusätzlich möchte ich Dir wie versprochen die einzige deutsche Weltraum-Aktie kurz vorstellen. In meinem Video vom letzten Sonntag ging es um Richard Bransons Weltraum-Tourismus-Aktie Virgin Galactic (die aktuell noch unter dem obskuren Namen Social Capital Hedosophia gehandelt wird). Raumfahrt ist ein Thema, das am deutschen Aktienmarkt eher unterrepräsentiert ist. Es gibt natürlich den Riesen Airbus SE (ehemals: EADS). Mit einer Marktkapitalisierung von 96 Milliarden Euro würde das Unternehmen eigentlich in den DAX gehören - wenn es denn ein rein deutsches Unternehmen wäre. Offizieller Sitz sind aber die Niederlande und vor allem - hinsichtlich des heutigen Themas ist Airbus ja in erster Linie ein Flugzeugbauer und nur sehr bedingt ein Raumfahrtunternehmen. Daher nur ein Satz dazu: Airbus ist aus meiner Sicht ein interessantes Investment. Bei Passagier-Großflugzeugen gibt es ja quasi ein Duopol aus Airbus und Boeing. Das alleine ist schon mal gut für die Margen und sorgt für einen nur sehr eingeschränkten Konkurrenzkampf. Das in Kombination mit dem starken Wachstum in der zivilen Luftfahrt hat für eine glänzende Performance der Aktie in den letzten zehn Jahren gesorgt: Airbus Group (ISIN: NL0000235190) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | 938914 / AIR | 96 Mrd. EUR | 21 / 17 / 14 | 123,08 EUR | Einerseits hat das dazu geführt, dass die Aktie mit einem 2019er-KGV von 21 kein Schnäppchen mehr ist - gerade auch im Hinblick auf die sich eintrübende globale Konjunktur. Andererseits hat aber ja Boeing bekanntlich massive Probleme, was sich direkt positiv auf Airbus auswirken dürfte. Am Freitag kam die Meldung, dass Airbus mit der US-Billig-Fluggesellschaft Spirit Airlines einen Vorvertrag über bis zu 100 Mittelstreckenjets aus der A320neo-Modellfamilie unterzeichnet hat. Der Airbus A320neo und seine längeren und kürzeren Varianten sind die Konkurrenzmodelle zu Boeings modernisiertem Mittelstreckenjet 737 Max, für den seit März nach zwei tödlichen Abstürzen ein weltweites Flugverbot gilt. Meine Einschätzung: Gute Halteposition. Eine kleine Dividendenrendite von aktuell gut 1,7% gibt es oben drauf. Die einzige echte deutsche Weltraum-Aktie ist aber ein anderes Unternehmen, die Bremer OHB SE. OHB SE (ISIN: DE0005936124) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | 593612 / OHB | 614 Mio. EUR | 21 / 18 / 16 | 35,33 EUR | Hier gibt es durchaus Anknüpfungspunkte zu den amerikanischen kommerziellen Mondfahrern. Zwar nicht zu Virgin Galactic aber zu Blue Origin, dem Weltraumprojekt von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Denn die entwickeln mit der Blue Moon eine große Mondlandefähre mit einer Gesamtnutzlastmasse von 5.000 Kilogramm - und arbeiten dabei auch mit OHB zusammen. Bezos will auch Menschen auf den Mond bringen, aber für die jüngste Präsentation von Blue Moon im Juli gab es in der Öffentlichkeit viel Kritik. Deutschlandfunk.de schrieb beispielsweise von einem PR-Gag. Sehr viel konkreter sind die Pläne von OHB und Israel Aerospace Industries (IAI), die gemeinsam ebenfalls einen kommerziellen Mondlandedienst lancieren wollen. Die Israelis haben mit ihrer Mondlandefähre Beresheet Anfang des Jahres mit einer kleinen wissenschaftlichen Nutzlast bereits ihren Erstflug absolviert. OHB fällt die Rolle zu, das Projekt zu steuern und zu koordinieren und den Lunar Surface Access Service (LSAS) an europäische Kunden zu vermarkten. Zu diesen Kunden könnte beispielsweise die Europäische Weltraumorganisation ESA gehören. 2021 soll der erste kommerzielle "Lander" auf dem Mond gelingen. Noch ist schwer abschätzbar wie bedeutend dieses Geschäft für Umsätze und Gewinne der OHB werden kann. Zunächst ist für den Kursverlauf der Aktie noch die Entwicklung des Kerngeschäfts verantwortlich. Hier stellt OHB, das einst als Fünf-Mann-Betrieb gestartet ist und in diesem Jahr erstmals die Umsatzmilliarden erreichen dürfte, Satelliten für die Wetterbeobachtung, die Navigation und die Spionage her. Das Unternehmen wächst sehr schnell. Der Grund ist simpel: "OHB wächst und gedeiht, weil der Nutzen einfach da ist. Die Bedeutung der Satelliten, die wir bauen, ist für die Gesellschaft größer geworden", sagt Vorstandschef Marco Fuchs. Im Juni haben die Bremer neue Räumlichkeiten für 6 Millionen Euro auf 2.000 qm eingeweiht. Alleine im letzten Jahr wurden 200 neue Mitarbeiter/innen eingestellt, 150 weitere werden dieses Jahr folgen. Gerade wird eine weitere Halle für die Produktion von Satelliten und zusätzliche Büros gebaut, die bis Frühjahr 2020 fertig gestellt sein soll. Hierfür werden weitere 14 Millionen Euro investiert. Die vielen Investitionen drücken auf die Profitabilität. Von 2016 bis 2018 konnten die Umsätze zwar von 699 auf 977 Millionen Euro gesteigert werden, der operative Gewinn aber stieg im selben Zeitraum nur um verhältnismäßig bescheidene 5,1 Millionen Euro auf 47,8 Millionen Euro. Das soll jedoch in den kommenden Jahren anders werden. Bis 2021 sieht die Planung des einzigen Analysten einen Umsatz von 1,17 Milliarden Euro vor und einem operativen Gewinn von dann schon 64,2 Millionen Euro. Das heißt, der Gewinn soll dann um 34 Prozent steigen, die Umsätze nur um knapp 20 Prozent. Es wären dann endlich so etwa wie Skaleneffekte und daraus resultierend eine höhere Profitabilität erkennbar. Und danach soll es dann ja erst richtig losgehen mit dem kommerziellen Mondlandedienst. Läuft alles nach Plan, dann dürfte die Aktie in 2021 bereits deutlich höher stehen bei einem Gewinn von dann über 2,10 Euro je Aktie. Interessant ist, dass die Aktie zuletzt wieder aus der üblichen Lethargie nach oben ausgebrochen ist und neue Dynamik zeigt. 2017 hatte es ja die erste Neubewertung gegeben als die Aktie erstaunliche Momentum-Qualitäten gezeigt hat und von 20 auf in der Spitze knapp 50 Euro gestiegen ist (siehe Langfrist-Chart oben). Ein ähnlicher Run ist auch diesmal nicht auszuschließen, wenn man sieht wie andere Wachstums-Aktien bewertet werden. MEIN FAZIT: Für Anleger, die an einen Erfolg der kommerziellen Raumfahrt glauben, ist die Aktie im Moment ein klarer Kauf.
Klima & Umwelt: Diese Branchen sind die Gewinner! So, nun aber zu den Klima- und Umwelt-Aktien. Hier stechen im Moment ganz klar zwei Bereiche hervor, zum einen die Windkraft- und Solar-Projektierer und zum anderen die Wasserstoff-Aktien. Der jüngste Run bei den Projektierern hat eigentlich mit dem Übernahmeangebot für PNE (die ehemalige, skandalumwitterte Plambeck) begonnen. Ein Morgan Stanley-Fonds hat hier vor gut zwei Wochen 300 Millionen Euro für den Windpark-Entwickler geboten. Das entspricht vier Euro je Aktie, was einem Aufschlag von 31 Prozent auf den letzten Kurs vor dem Übernahmeangebot entspricht. Der Vorstand von PNE empfiehlt die Annahme. PNE AG (ISIN: DE000A0JBPG2) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | A0JBPG / PNE | 306 Mio. EUR | 53 / 5 / 20 | 3,99 EUR | Die Story bei PNE dürfte damit gelaufen sein. Das Unternehmen wird vom Kurszettel verschwinden. Weitere nennenswerte Kursbewegungen nach oben oder unten sich nicht zu erwarten. Dennoch ist das Übernahmeangebot für die Cuxhavener, die bisher ja nicht das allerbeste Image hatten, ein deutlicher Wink für uns als Investoren. Institutionelle Anleger suchen händeringend nach alternativen Anlageformen, die in Zeiten extrem niedriger Zinsen relativ gut planbare Erträge bringen. Das ist bei Solar- und Wind-Projektierern ohne Zweifel der Fall. Weitere Übernahmen in der Branche könnten folgen. Ein heißer Kandidat dafür ist der deutsche Primus Encavis. Die ehemalige Capital Stage fährt seit Jahren einen radikalen Wachstumskurs als Finanzierer und Betreiber von Wind- und Solarparks in Europa. Aktuell liefern 248 Anlagen eine Nennleistung von fast 2 Gigawatt (GW). Vor kurzem gelang der Abschluss eines neuen Megaprojekts in Spanien. Ein internationales Energieunternehmen wird den Solarstrom für zehn Jahre für einen Fixpreis abnehmen und dabei 225 Millionen Euro investieren. Wegweisend ist das aber noch aus einem anderen Grund: Es handelt sich um ein Power Purchase Agreement (PPA), ein Vertrag zwischen einem Stromproduzenten und einem PRIVATWIRTSCHAFTLICHEN Abnehmer. PPAs waren bisher fast nur aus dem konventionellen Kraftwerksbetrieb bekannt. Das ändert sich jedoch gerade: Zum einen fallen die Stromgestehungskosten für Wind- und Solarstrom immer weiter. Gleichzeitig führt die Einführung einer CO2-Bepreisung dazu, dass die Kosten für konventionellen Strom speziell für industrielle Nachfrager noch weiter steigen werden. Das Mittel der Wahl, um gegenzusteuern, sind "grüne" PPAs. Der CEO von Encavis, Dr. Dierk Paskert, sieht gar einen Paradigmenwechsel: "Der Markt wird sich von einem Subventionsmarkt zu einem Kundenmarkt wandeln und von der großen Nachfrage nach grün erzeugtem Strom getrieben werden", prognostiziert er. Für Encavis würden daraus gigantische Wachstumschancen entstehen. Auch deshalb, weil der SDAX-Wert perfekt aufgestellt ist, um institutionelle Investoren zu bedienen. Die Tochtergesellschaft Encavis Asset Management bietet Spezialfonds wie den Infrastructure Renewables Europe, die sehr gefragt sind. Ende Juli beispielsweise hat Encavis für die zweite Auflage dieses Fonds mehr als 100 Millionen Euro bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken eingeworben. Dieses Geld soll zügig in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich investiert werden. Das war bereits der dritte große Deal für den Fonds, der den Investitionsfokus auf baureifen Photovoltaik- und Windkraftanlagen hat. MEIN FAZIT: Capital Stage ist zwar bewertungstechnisch etwas teurer als die Konkurrenz, aber als größter und finanzstärkster Player eben auch optimal positioniert und ein Übernahmekandidat. Und die niedrigen Zinsen haben noch einen weiteren Vorteil: Die Refinanzierungskosten für Encavis selber sind entsprechend extrem niedrig. So kann Encavis mit relativ wenig Eigenkapital ein "extrem großes Rad drehen". Die Aktie ist kaufenswert. Encavis AG (ISIN: DE0006095003) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | 609500 / CAP | 1,1 Mrd. EUR | 23 / 23 / 22 | 8,75 EUR | Wer bei den Projektierern etwas streuen möchte, der kann sich zusätzlich auch 7C Solarparken oder Energiekontor anschauen. Die 1990 in Bremerhaven gegründete Energiekontor zählt zu den Pionieren und ist heute einer der führenden deutschen Projektentwickler. Das Kerngeschäft erstreckt sich von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Windparks im In- und Ausland und wurde 2010 um den Bereich Solarenergie erweitert. Darüber hinaus betreibt Energiekontor Wind- und Solarparks mit einer Nennleistung von knapp 287 Megawatt im eigenen Bestand. Ähnlich wie Encavis will Energiekontor in allen Zielmärkten schnellstmöglich die ersten Wind- und Solarparks unabhängig von staatlichen Förderungen zu Marktpreisen realisieren. Der jüngste Verkauf des Windparks Waldfeucht stellte erneut unter Beweis, dass Energiekontor ein attraktives Portfolio hat. Die Aktie ist vor kurzem auf ein neues Mehrjahres-Hoch ausgebrochen und hat damit ein neues Kaufsignal generiert. Die Dividendenrendite liegt bei 2,8 Prozent: Energiekontor AG (ISIN: DE0005313506) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | 531350 / EKT | 291 Mio. EUR | 38 / 15 / 13 | 19,80 EUR | Schnell wächst auch die 7C Solarparken, die ebenfalls Solar- und Windparks betreibt. Im ersten Halbjahr 2019 konnte die Stromproduktion gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 91 Gigawattstunden (GWh) gesteigert werden. Das gelang vor allem durch die erhöhte Anlagenkapazität, aber auch durch bessere Witterungsbedingungen. Der für die Bewertung wichtige Cashflow je Aktie weist einen konstanten Aufwärtstrend auf. Die Dividendenrendite für 2020 beträgt ebenfalls 2,8 Prozent. 7C Solarparken AG (ISIN: DE000A11QW68) | | WKN / Kürzel | Börsenwert | KGV 19e/20e/21e | Kurs | A11QW6 / HRPK | 201 Mio. EUR | 34 / 24 / 18 | 3,43 EUR | Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in einen oder mehrere der oben genannten Wertpapieren/Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels investiert. Es können daher Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
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