für Sea-Watch geht das wohl schwierigste Jahr seit der Gründung des Vereins Mitte 2015 zu Ende. Inzwischen sind sechs Monate vergangen, seitdem unser bestens ausgestattetes Schiff zuletzt in der SAR-Zone war, um das tun, wofür es einst angeschafft wurde: Menschenleben zu retten. Allerdings macht 2019 für unsere Aktivist*innen mehr aus, als nur die frustrierende Festsetzung der Sea-Watch 3 in Italien. Für unsere Schiffscrew begann das Jahr zusammen mit 32 Geretteten auf hoher See. Bereits zehn Tage zuvor waren sie von unseren Freiwilligen geborgen worden. Bis die Verzweifelten an Land durften, betrieb Europa auf ihrem Rücken fast drei Wochen lang ein unwürdiges Spiel und stritt um ihre Aufnahme. Insgesamt warteten wir 2019 nach vier Rettungen 54 Tage lang auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. 229 Menschen konnten wir sicher an Land bringen, darunter 33 Kinder. Und es hätten so viele mehr sein können, wenn man uns doch nur gelassen hätte: Fünfmal wurde die Sea-Watch 3 zur Beweissicherung festgesetzt, seit der letzten Fahrt unserer Kapitänin Carola im Juni wurde das Schiff bis dato nicht mehr freigegeben. |
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Festgenommen: Carola Rackete im Juni auf Lampedusa. Foto: Chris Grodotzki / Sea-Watch e.V. Dabei wäre es so dringend gebraucht worden. Unsere Airborne-Crews allein haben auf ihren 105 Aufklärungsflügen 54 Boote entdeckt und waren an der Koordination von 33 Rettungen beteiligt. Insgesamt waren 2.729 vom Ertrinken bedrohte Menschen betroffen. 14 dieser Notfälle waren bis zu ihrer Entdeckung durch die Moonbird unbekannt. Die 799 Menschen an Bord hätten ohne den Einsatz unseres Flugzeugs vermutlich keine Chance auf Rettung gehabt. |
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Ãber 100 Flüge im Jahr 2019: die Moonbird. Foto: Felix Weiss / Sea-Watch e.V. Tatsächlich keine Chance auf Rettung hatten 2019 mindestens 1.239 Menschen. 743 von ihnen ertranken auf der zentralen Mittelmeer-Route. Dort, wo die Sea-Watch 3 normalerweise operiert, es seit Juni aber nicht mehr darf. Etwa 22.000 Menschen haben laut UN in diesem Jahr versucht, auf diesem Weg Europa zu erreichen. 7.000 von ihnen wurde von der sogenannten Libyschen Küstenwache in jene unmenschlichen Lager zurückgebracht, denen sie gerade erst entkommen waren. Flucht und Migration verschwinden nicht, nur weil Europa wegsieht. Sea-Watch wurde gegründet, weil Wegsehen keine Option war. Und Sea-Watch ist weiter wichtig, weil Wegsehen auch 2020 keine Option sein wird. |
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Deshalb bereiten wir ein weiteres Schiff und ein neues Aufklärungsflugzeug für den Einsatz vor. Um Leben zu retten. Und Menschenrechte zu verteidigen. Herzlichen Dank für Deine ungebrochene Solidarität und Unterstützung. Mit vorweihnachtlichen GrüÃen Deine Mattea Weihe Cultural Mediator / Advocacy-Team Sea-Watch e.V. |
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Sea-Watch 3 seit 5. Dezember unter deutscher Flagge Seit vergangener Woche ist unser Rettungsschiff Sea-Watch 3 nicht mehr unter niederländischer, sondern unter deutscher Flagge registriert. Wir sahen uns zu diesem Flaggenwechsel gezwungen, da die niederländischen Behörden ihrer Verantwortung als Flaggenstaat nicht nachkamen und bewusst eine Situation schufen, die weitere Rettungsmissionen unmöglich machen soll. |
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Der Wechsel ins deutsche Schiffsregister ist ein Mosaikstein in unserem andauernden Ringen um die Herausgabe der Sea-Watch 3, die seit Juni ohne haltbare juristische Begründung auf Sizilien festgehalten wird. Weitere Informationen zum Flaggenwechsel findest Du auf unserer Website. |
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Mit Deiner Spende retten wir Menschenleben Rettungseinsätze auf See, über 100 Aufklärungsflüge, europaweites politisches Campaigning und zähe Auseinandersetzungen vor Gericht: Sea-Watch-Aktivist*innen haben 2019 an vielen Fronten für ein besseres, menschliches Europa gekämpft. Ganz klar, das wollen und werden wir auch im neuen Jahr tun. Genauso klar ist aber: Dafür brauchen wir Deine Unterstützung! |
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Sea-Watch-Aktivist*innen im Einsatz. Foto: Chris Grodotzki / Sea-Watch e.V. Schiffsdiesel, Flugzeugwartungen und juristische Beratung kosten eine Menge Geld, das wir als nichtstaatliche, unabhängige Organisation allein durch Spenden einnehmen. Deshalb bitten wir Dich, unsere Arbeit auch 2020 wieder finanziell unterstützen. Mit Deiner Spende setzt Du ein ein Zeichen. Mit uns für ein offenes Europa. Gegen das Sterben im Mittelmeer! |
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Fördermitgliedschaft: Deine individuelle Dauerspende Aufstehen für ein anderes, offenes Europa: Das geht mit der Sea-Watch-Fördermitglied auch im Monatsrhythmus und abgestimmt auf Deine persönlichen Einkommensverhältnisse. Ab 10 ⬠pro Monat bist Du dabei. Als eines unserer mehr als 8.000 Fördermitglieder hältst Du unserer Crew den Rücken frei und hilfst uns, Einsätze besser und sicherer planen zu können! |
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â Leben retten â Zeichen setzen gegen Hass â Ehrenamtliches Engagement fördern |
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