Während der Rettung war ich mit meiner Kamera an Bord einer der Schnellboote, um diese Momente zu dokumentieren. Es war beklemmend, die Kamera in der Hand zu halten, während die Menschen in akuter Not waren. Doch ich weiß, wie wichtig es ist, diese Realität sichtbar zu machen – mit all dem Schmerz, der Hoffnung und dem Mut, die sie begleiten.
Und natürlich war ich nicht allein: Unser Rettungsteam, bestens ausgebildet und vorbereitet, übernahm die Einsätze auf den Schnellbooten. Sie sorgten dafür, dass die Rettung sicher und professionell verlief, während ich mich meiner Aufgabe widmen konnte.
Nach der Rettung kehrte an Bord allmählich etwas Ruhe ein. Gemeinsam mit der Crew schufen wir einen Moment des Aufatmens: Wir aßen zusammen, tauschten uns mit unseren Gästen aus und informierten sie über ihre Rechte. Diese kleinen Augenblicke des Innehaltens geben den Menschen Kraft.
Ich wünschte, wir könnten noch mehr für diese Menschen tun. Es bedrückt mich, dass wir nur einen kleinen Teil ihrer gefährlichen Flucht begleiten können. Denn ich weiß, dass ihre Strapazen hier noch nicht enden, sondern dass sie auf ein zutiefst rassistisches Europa treffen werden.
Dennoch bin ich erleichtert, dass sie jetzt in Sicherheit sind. Ich wünsche ihnen auf ihrem weiteren Weg alles Gute.