Der Gärtner und die Gießkanne Es war einmal ein reiferer Gärtner, der jeden Tag mit Hingabe seine Pflanzen pflegte. Er sprach mit seinen Rosen, achtete auf die Lockerheit des Bodens, hörte das Summen und Surren der Insekten im Beet - oft wusste er bereits beim Betreten des Gartens, wie es seinen Pflanzen ging. Eines Tages schenkte ihm sein Enkel eine moderne Gießkanne mit Sensoren und einer App zur exakten Wasserregulierung. "Jetzt musst du nur noch drücken", sagte der Junge stolz. Der Gärtner probierte es - und es funktionierte. Alles war effizient. Doch mit der Zeit merkte er, dass etwas fehlte. Die Pflanzen wuchsen, aber sie wirkten … leblos. Eines Morgens ließ er die digitale Gießkanne stehen, nahm seine alte Blechkanne - und sprach beim Gießen wieder mit seinen Pflanzen. Der Wind raschelte, eine Hummel brummte. Und die Pflanzen? Sie schienen aufzuleben. Er lächelte still. Nicht alles, was man messen kann und effizienter ist, macht das Leben besser und lebendiger. Aus den Staubwedelgeschichten von C. H. Brombach |