29 Jahre alt ist Sterntaler geworden, „Sterni“, wie er bei Familie Linsenhoff hieß. Ein Familienpferd durch und durch. Auf ihm erzielte Ann Kathrin Linsenhoff ihre letzte Championatsmedaille und ihr Stiefsohn Matthias Alexander Rath seine erste im Seniorenlager. Nun war die Zeit des OIdenburgers auf der Erde abgelaufen.
Wenn besondere Pferde sterben, dann hat man sofort Bilder im Kopf. Besondere Momente, oder Dinge, die charakteristisch waren für das betreffende Pferd. Im Fall von „Sterni“, der ja auch gern mal beim Piaffieren Probleme haben konnte, sind es die positiven Attribute – sein starker Schritt, seine Trabverstärkung und seine Serienwechsel. Und sein Auge. Groß und interessiert an allem, so wie die Augen seines Vaters Sion, den ich zu Beginn meiner journalistischen Karriere habe porträtieren dürfen – in Wort und Bild. Damals habe ich auch noch fotografiert, lange ist es her und in der Rückschau muss ich sagen, gut, dass es Toffi gibt.
Mit unserem „Haus- und Hoffotograf“ Jacques Toffi habe ich 2008 oder 2009 eine Homestory über Sterntaler und Matthias Rath gemacht. Ein kurzes imitiertes Schnauben, das nur für gespitzte Ohren sorgen sollte, reichte aus, um Matthias Rath zu einem flotten Lauf zu animieren. Denn Sterntaler fand das Geräusch gar nicht witzig damals und suchte das Weite. Matthias, der neben ihm stand, war gefordert, um mit dem noblen Braunen mitzuhalten.
Die Sensibilität und das Feuer, das von diesem Pferd ausging – und das Wort Feuer ist dabei zu 100 Prozent positiv besetzt – werde ich nie vergessen. An jenem Tag auf dem Schafhof oder im Viereck.
Pferde sind grundsätzlich etwas Besonderes und jedes einzelne hat etwas Besonderes an sich. Daran sollten wir uns erinnern und es jeden Tag genießen.
In diesem Sinne,