Liebe Frau Do,

es war ein spannender Momente in meinem journalistischen Leben: Vor genau 19 Jahren habe ich Hannelore Elsner zu einem Interview am Strand von Santa Monica in Kalifornien getroffen. Es ging um ihre Rolle in „Die Unberührbare“, einem Oskar-Roehler-Film, in dem Elsner eine suizidgefährdete, tablettensüchtige Schriftstellerin und Kommunistin spielt, die vom Fall der Mauer endgültig in ihrem Weltbild erschüttert wird. Ich erlebte eine herzliche, engagierte und selbstbewusste Frau, die weiß, was sie will. Ihre Rollen gehörten zum Inventar der Fernsehrepublik, von der „Kommissarin“ über die „Schwarzwaldklinik“ und den „Tatort“ bis hin zu seichten Tragikomödien wie „Alles Liebe“. Beeindruckend und authentisch war ihre unerschütterliche Arbeit gegen das Vergessen des Holocaust. „Kaum jemand hatte so große Lust am Neuen und so viel Freude an der Gegenwart wie sie“, schreibt Philipp Holstein in seiner wunderbaren Würdigung. Hannelore Elsner ist am vergangenen Sonntag im Alter von erst 76 Jahren nach kurzer, heftiger Krankheit gestorben.

Bayer-Chef Werner Baumann und Aufsichtsratsvorsitzender Werner Wenning droht eine ungemütliche Hauptversammlung an diesem Freitag im Bonner Kongresszentrum. Mehrere Aktionäre wollen den Vorstand angesichts der juristischen Niederlagen wegen des angeblich krebsverursachenden Düngemittels Glyphosat der US-Tochterfirma Monsanto nicht entlasten. Dazu gehört jetzt auch der einflussreiche Sparkassenfonds Deka Investment, und ein weiterer prominenter Fonds könnte folgen. Georg Winters beschreibt das Dilemma.

Angesichts zunehmender Aggressivität gegen Beamte setzt die Polizei bundesweit auf den vermehrten Einsatz von Bodycams. Das sind kleine, an der Schulter angebrachte Kameras, die einen Polizeieinsatz dokumentieren können. Außer Thüringen, das von einem Linksbündnis regiert wird, haben nun alle Bundesländer die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen oder die Körperkameras bereits eingeführt. Eine Umfrage unserer Redaktion bei den Landesinnenministern zeigt, dass die Video-Mitschnitte zur Deeskalation beitragen und auch Beweise für Strafverfahren liefern können. Gregor Mayntz hat die Details.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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