Abwartende Haltung vor dem morgigen Fed-Zinsentscheid
Konjunkturdaten: ZEW-Index

Abwartende Haltung vor dem morgigen Fed-Zinsentscheid
von Sven Weisenhaus

Die neue Handelswoche fügt sich nahtlos an die vergangene. Der DAX hat zwar am Montag versucht, seine extrem enge Seitwärtsrange (siehe gelbes Rechteck im folgenden Chart) nach oben aufzulösen, dabei handelte es sich jedoch letztlich nur um einen Fehlausbruch (roter Bogen). Seitdem setzt sich die alte Seitwärtsbewegung in einer noch engeren Handelsspanne fort.

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Ein Grund für diese Seitwärtskonsolidierung könnte weiterhin die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten sein (siehe folgender Chart), die den Bullen als Widerstand nach wie vor direkt vor der Nase liegt (siehe dazu auch die Börse-Intern vom vergangenen Freitag). Und hiermit zeigt sich erneut die hohe Relevanz dieser Rechtecklinien der Target-Trend-Methode.

DAX - Target-Trend-Analyse

Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kurse nach einem steilen Anstieg vor solch wichtigen Hürden pausieren, um neue Kraft für den Sprung zu sammeln. Andererseits könnte es natürlich auch sein, dass die Kurse an diesem Widerstand nach dem kleinen Fehlausbruch nach unten abdrehen und damit die Gegenbewegung innerhalb der Korrekturbewegung endet. Mit anderen Worten: An der Rechteckgrenze steht eine Richtungsentscheidung an.

Wegweisende Entscheidungen (für den DAX)

Da passt es nur zu gut, dass wir auch fundamental vor einer wegweisenden Entscheidung stehen. Ab heute findet das zweitägige Treffen des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank (Fed) statt. An dessen Ende könnte der Beschluss zur Bilanzverkürzung stehen - oder auch nicht. Im Vorfeld solcher Marktereignisse nehmen Anleger häufig eine abwartende Haltung ein. Und so macht sich auch im aktuellen Fall wieder immer mehr Zurückhaltung unter den Marktteilnehmern breit (enger werdende Seitwärtsrange).

Es bleibt relativ einfach, abgesehen von möglichen Fehlsignalen

Sollten die Anleger das Ergebnis der Fed-Sitzung, wie auch immer es ausfällt, negativ interpretieren und daher mit fallenden Aktienkursen quittieren, würde sich der Fehlausbruch von Montag vollenden, wenn der DAX dynamisch aus seiner kurzfristigen Seitwärtsrange herausfällt. Dann hätten wir kurzfristig klar bearishe Signale und man müsste mit einem Ende der Gegenbewegung rechnen. Kommt es aber zu steigenden Kursen und wird dann das Hoch von Montag überwunden, könnte der DAX das Rechteck oberhalb von 12.590 Punkten erobern. Das nächste Kursziel der Bullen wäre dann die Mittellinie bei 12.945 Punkten und damit das Allzeithoch vom 20. Juni. - Es bleibt also kurzfristig relativ einfach im DAX, abgesehen von möglichen weiteren Fehlausbrüchen.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de



Konjunkturdaten: ZEW-Index
von Sven Weisenhaus

An der abwartenden Haltung der Anleger konnte heute auch der besser als erwartet ausgefallene ZEW-Konjunkturindex nichts ändern. Einen Tag vor dem wichtigen Entscheid der US-Notenbank und wenige Tage vor der Bundestagswahl blicken Anlageprofis deutlich optimistischer als zuletzt in die Zukunft. Der ZEW-Index, der die Konjunktureinschätzungen der Finanzmarktexperten in Deutschland erhebt, hat mit dem aktuellen Wert unerwartet kräftig um sieben Zähler von 10,0 auf 17,0 Punkte zugelegt. Im Vorfeld hatten Ökonomen im Durchschnitt nur mit einem Anstieg auf 12,7 Punkte gerechnet. Der Teilindex mit den Einschätzungen zur Konjunkturlage stieg von 86,7 Punkten im August auf 87,9 Punkte.

Der vom Mannheimer Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) monatlich erhobene Index hatte sich im August eingetrübt - um 7,5 auf 10 Punkte. Dieser Rückgang wurde also mit dem aktuellen September-Anstieg fast vollständig aufgeholt (siehe Grafik).

ZEW-Konjunkturindex

Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im September. Der entsprechende Index stieg gegenüber dem Vormonat um 2,4 auf 31,7 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechterte sich allerdings um 2,9 auf 35,5 Zähler. Die Daten sind aber dennoch insgesamt höchst erfreulich und sie bestätigen das bisherige Bild des kontinuierlichen Wirtschaftswachstums.



Keine Zinsen auf das Ersparte, Inflationsverlust mit Lebensversicherungen

Spareinlagen bringen gar keine Zinsen mehr. Viele Bundesanleihen haben sogar negative Renditen. Dagegen steigt die Inflation (aktuell: 2,2 %) spürbar und an frisst langsam Ihr Sparvermögen weiter auf.

Trotzdem setzten viele Menschen immer noch auf unattraktive Anlageprodukte, z.B. Lebensversicherungen. Diese bringen eigentlich nur 0,9 % garantierte Rendite im Jahr. Aber die meisten Käufer von Lebensversicherungen verzichten laut der Allianz selbst noch auf diese Mini-Erträge. Der Grund: Sie hoffen auf eine Zinswende – und wollen dann von den steigenden Zinsen profitieren.

So sollten Sie nicht „spekulieren“!

Man könnte es das „Prinzip Hoffnung" nennen – aber eigentlich ist es eine glasklare Spekulation, denn niemand weiß, wann die Niedrigzinsphase endet. Doch wenn schon spekulieren, dann doch bitte mit ordentlichen Chancen, oder?

Im DAX kommt allmählich die Dividendensaison ins Laufen. Die 30 Unternehmen des deutschen Leitindex schütten in diesem Jahr die Rekordsumme von 31,8 Mrd. Euro aus. Das ist 8,8 % mehr als im Vorjahr und entspricht einer Dividendenrendite von 2,6 %. Damit liegt schon der jetztige Durchschnittsertrag über den aktuellen Zinsen, aber der Wert Ihrer Aktien und die Erträge steigen auch weiter.

Wie Sie Aktien als Geldanlage richtig nutzen

An Aktien als Wertanlage führt also kein Weg vorbei. Man muss es natürlich richtig machen. Zum einen kommt auf die Auswahl der richtigen Werte, zum anderen auf ein vernünftiges Timing und schließlich auf eine ausgewogene Mischung von wachstumsstarken und defensiven Anlagen an. Und für den Fall des Falles kommt sogar ein Absicherungssystem ins Spiel.

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