Donnerstag, 7. November 2024 | |
|
|
| | WELTWIRTSCHAFT | Alles Wichtige zu Globalisierung, Sicherheit und Ressourcen |
| |
| Schön, dass Sie hier sind! |
|
Am Tag eins nach dem Wahlsieg Donald Trumps und dem Zusammenbruch der Koalition in Berlin tut ein nüchterner Blick not. Also erinnern wir uns zuallererst, dass die Welt schon einmal eine Präsidentschaft Trumps überstanden hat. Es wird ihr auch bei dessen zweitem Wahlsieg gelingen. |
| Donald Trumps Wahl ist ein Weckruf. Niemand kann mehr sagen, dass er Trump nach seinen ersten vier Jahren an der Macht nicht habe einschätzen können. Die Amerikaner wissen, wen sie sich als Präsidenten gewählt haben. Der Ausgang spricht dafür, dass die Identitätspolitik die Mehrheit der Amerikaner überfordert. Viele Männer fühlten sich von einer schwarzen, erfolgreichen Frau Kamala Harris in ihre Rolle bedroht. Auch die gespürte Wirtschaftslage, der teure Einkauf im Supermarkt, trieb die Wähler in die Hände des Kandidaten, der Besserung verspricht. Amerikanische Kommentatoren fassen den Wahlausgang in den Satz, dass Identitätspolitik durch eine Klassenpolitik ersetzt worden sei. Kurz gesagt und wie vor zwei Wochen in diesem Newsletter analysiert: „It’s the economy, stupid.“ | Christoph Hein | Leiter F.A.Z. PRO Weltwirtschaft | |
|
|
| Die dritte Lehre aus Trumps Sieg lautet, dass die Mehrheit der Menschen Versprechen glauben, wenn sie sich deren Erfüllung nur stark genug wünschen. Die dreimalige Wahl von Indiens Ministerpräsident Narendra Modi und der Aufstieg der Rechten in Europa sind gute Beispiele dafür. Instabile Zeiten spielen in die Hände jener, die starke Führung nicht nur auf Bestellung versprechen, sondern verkörpern. Wir wissen, dass Trump seine Meinungen schnell ändert, Vorteile sucht, zockt. Diese Mentalität wird zu einer geopolitischen Fragmentierung beitragen. Damit wird in den nächsten Jahren auch die Frage eines Angriffs auf Taiwan wieder in den Mittelpunkt rücken – Peking rüstet auf, und Präsident Xi Jinping muss sein Volk hinter sich sammeln, die USA treiben derweil die Chipfertigung im eigenen Land voran, Trump fühlt sich an Schutzversprechen kaum gebunden. China als „Werkbank“ der Welt verliert, die USA werden weitere Fertigung ins Land holen. So bleibt es erste Unternehmerpflicht, die Volksrepublik mehr und mehr als riesigen Binnenmarkt zu begreifen und für die künftige Fertigung Ausweichstandorte in den Blick zu nehmen. In diesem Umfeld muss auch eine - wie auch immer zusammengesetzte - neue Bundesregierung einen Kompass geben. Denn die Abwanderungstendenzen der deutschen Industrie nehmen nun noch einmal zu. Indien, Südostasien und Mexiko werden dabei gewinnen, so schwierig sie als Standort auch jeweils sind. Und schon heute setzt die deutsche Wirtschaft bei ihrem wichtigsten Handelspartner USA mehr als 200 Milliarden Euro um. Europa dürfte sich aufspalten in jene Länder um Viktor Orbán oder Giorgia Meloni, die sich nationale Vorteile der neuen weltpolitischen Lage erhoffen, und solche um Deutschland und Frankreich, die den Kurs einer möglichst starken Europäischen Union fortsetzen – wenn denn Berlin bald handlungsfähig wird. Für Brüssel wird es schwerer, Freihandel mit erhobenem Zeigefinger durchsetzen zu wollen. Für eine „regelbasierte Weltordnung“ war Trumps Sieg ein schwarzer Tag. Durchmogeln, etwa in der Verteidigungspolitik, wird für Europa nicht mehr gehen. In der heutigen Ausgabe unseres geoökonomischen Briefings skizziert F.A.Z.-Herausgeber Gerald Braunberger uns die Zukunft der Weltwirtschaft. In unserem Teil zum Wahlausgang beleuchtet Klaus-Dieter Frankenberger die geopolitischen Wendungen, die der Wahlausgang hervorrufen wird. Und in einem wichtigen Interview beschreibt uns ein Praktiker die Herausforderungen, die die Logistiker in dieser auch weiterhin vernetzten Welt bewältigen müssen. Über die Aufregung um Trumps Wahlsieg geriet ein Thema in den Hintergrund, das uns länger beschäftigen wird, als Trump Präsident bleiben kann: der Klimawandel. Der COP-Gipfel wird am Montag in Aserbaidschan beginnen. Der frühere CDU-Staatssekretär und heutige Berater Friedbert Pflüger entwickelt bei uns eine Vision der Wende. Die in Australien, Amerikas engem Partner im Pazifik, geborene Idee einer neuen Entwicklungsbank, die Peking kontert und das Ringen mit dem Klimawandel finanziert, könnte an Fahrt gewinnen. Wir stellen sie vor. Und weil Bilder manchmal mehr sagen als tausend Worte, zeigen wir Ihnen eine beeindruckende Aufnahme des Fotokünstlers Thomas Wrede: Seit Jahren fotografiert er das Schmelzen der Gletscher. Es lohnt sich abermals, nun im Mailprogramm die Anzeige der Bilder dieses Newsletters zu aktivieren. Trotz aller Herausforderungen in der Welt: Bleiben Sie gelassen! Ihr Christoph Hein
|
|
| Bleiben Sie am Puls der globalen Wirtschaft! | Ihr Probezeitraum für F.A.Z. PRO ist beendet. Sichern Sie sich weiterhin Ihr wöchentliches Experten-Update in voller Länge inklusive Zugriff auf alle FAZ+ Artikel. | | |
|
Diesen Newsletter mit Freunden teilen |
| | |
|
|
|
|
|
| Ihnen wurde der Newsletter weitergeleitet? |
| |
|
|
Nach der Entscheidung in Amerika nimmt die Unsicherheit über die Globalisierung zu. Die Unsicherheit muss aber nicht zu einer Krise führen. Marktwirtschaften können sich dem bevorstehenden Wandel am besten anpassen, doch die Herausforderungen für Deutschland sind erheblich. |
|
In der Vollversion erhalten Sie den kompletten Überblick aller Nachrichten von dieser Woche. |
|
|
|
|
+++ Blickpunkt US-Wahlen +++ | |
|
Von der Stärke des Dollars über das Ringen mit China bis zur Einwanderung – der Wahlsieger muss diese ökonomischen Herausforderungen angehen, ob er will oder nicht. |
|
Von Sabine Balk, Christoph Hein, Falk Heunemann |
|
Mit der Machtübernahme der Republikaner in Washington steht der Westen vor einem Epochenwechsel. Das lehren die Erfahrungen aus Trumps erster Amtszeit. |
|
Von Klaus-Dieter Frankenberger |
|
Unsicherheiten angesichts der Wirtschaftspolitik von Donald Trump, hohe Frachtraten durch den E-Commerce und der Fahrermangel in Mexiko fordern die Logistikbranche, erklärt Andreas Polychronakos von Röhling Logistics. |
|
|
|
|
Kurt Tucholsky schrieb 1926, ein Bild sage mehr als hunderttausend Worte. „Das Bild schlägt zu, boxt, pfeift, schießt in die Herzen.“ So ist es auch mit den Aufnahmen des Fotografen Thomas Wrede. |
|
Die begrenzten Mittel zum Klimaschutz könnten effizienter eingesetzt werden: nicht nur im eigenen Land, sondern multilateral. Und genau dort, wo sie stärkere Wirkung zur Vermeidung von CO₂-Emissionen entfalten könnten, meint der Vordenker und Berater. |
|
Die Erderwärmung trifft Asien hart. Es fehlt an Geld, es fehlt an privaten Investoren. Und die Regierungen fördern das Verbrennen von Kohle weiter. |
|
In der Vollversion erhalten Sie den kompletten Überblick aller Nachrichten von dieser Woche. |
|
|
|
|
Die Energiewende erfordert Billionen von Dollar. Zugleich klemmt es bei den Lieferketten. Abhilfe könnte eine weitere multilaterale Entwicklungsbank bringen, sagen Forscher. China wird das nicht gefallen. |
|
In der Vollversion erhalten Sie den kompletten Überblick aller Nachrichten von dieser Woche. |
|
|
|
|
Nach 58 Jahren verliert die Regierungspartei in Botswana ihre Macht – Folge einer Wirtschaftskrise in der ältesten Demokratie Afrikas. Der scheidende Präsident zieht sich klaglos aufs Altenteil zurück. |
|
In der Vollversion erhalten Sie den kompletten Überblick aller Nachrichten von dieser Woche. |
|
|
|
|
Vor 505 Jahren - Die Spanier in Tenochtitlán . Eroberungen beginnen selten mit offenen Toren. Doch als der Spanier Hernán Cortés am 8. November 1519 in der Hauptstadt des Aztekenreiches eintrifft, wird sein Weg mit Blumen bestreut und er selbst mit Gold und anderen Geschenken überhäuft – wohl weil der Herrscher Montezuma hofft, ihn als Verbündeten inmitten eines Bürgerkriegs zu gewinnen. Das hält den Eroberer nicht davon ab, wenige Tage später Montezuma als Geisel zu nehmen und von ihm Gold zu erpressen. Als die Lage einige Monate später eskaliert und Cortés sich zurückziehen muss, erobern seine einheimischen Verbündeten die Stadt. Auf ihren Ruinen entsteht Mexiko-City. Der Einmarsch inTenochtitlán und das Aztekengold bilden den Grundstein für das spanische Kolonialreich, das wir heute als Lateinamerika kennen. Schatzsuchende Spanier, die auf den von Kolumbus entdeckten Karibikinseln nicht fündig geworden waren, erobern nun auch das Festland, zwingen den Eroberten ihre Sprache und Religion auf und steigen durch das Gold und Silber aus den Kolonialminen zur Weltmacht auf.
| Das Gemälde aus dem 16. Jahrhundert zeigt den Eroberer Hernán Cortés während seines zeitweiligen Rückzugs aus Tenochtitlán (heute Mexico-City) im Kampf gegen Azteken. epd |
| „Das Ende der Weltnaturkonferenz ist ein Grund zur Sorge: Eine Einigung über die Finanzierung des globalen Naturschutzes ist nicht gelungen. Dabei ist der Verlust von Natur auch ein ökonomisches Problem.“ Katja Gelinsky, Wirtschaftskorrespondentin in Berlin, kommentiert den Ausgang der Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien. Günstiges, solarbetriebenes Wasserentsalzungsgerät: „Wasser, Wasser, überall, und doch kein Tropfen zu trinken.“ Schon 1798 beklagte der englische Dichter Samuel Taylor Coleridge in der „Ballade vom alten Seemann“, dass das Wasser der Meere zwar im Überfluss vorhanden ist, aber nicht getrunken werden kann. Heute ist der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser in vielen Ländern ein gravierendes Problem. Forscher der kanadischen Dalhousie University haben nun für Entwicklungsländer und abgelegene Gebiete ein tragbares solarbetriebenes Wasserentsalzungsgerät entwickelt. Es reinigt Meerwasser mit der Kraft der Sonne, Komponenten werden aus gebrauchten Reifen gewonnen. Praxistests im Hafen von Halifax ergaben einen täglichen Ertrag von bis zu 3,67 Liter Trinkwasser. Die Anlage kann das Wasser gleichzeitig entsalzen, desinfizieren und dekontaminieren, und dies zu Kosten von weniger als einem Cent pro Liter.
| Das solarbetriebene Gerät zur Wasserentsalzung Dr. Mita Dasog and Matt Dalhousie University |
| 11. bis 22. November: Baku. Der Weltklimagipfel (United Nations Climate Change Conference, COP) tritt in der Hauptstadt von Aserbaidschan zusammen (COP29). 10.11. bis 16.11.: Lima. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC Leaders Economic Meetings, ALEM) in Peru 18.11. bis 19.11.: Rio de Janeiro. 19. G-20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs. 2024 unter der Präsidentschaft von Brasilien |
|
|
|
|
| Copyright: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main, Hessen, Germany Tel.: (0)69 7591-0, E-Mail: info@faz.net HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler | © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2024 Alle Rechte vorbehalten. |
|
|
|
| This email was sent by: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Pariser Str. 1 Frankfurt am Main, Hessen, 60486, Germany https://click.nl.faz.net/profile_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e9ab621c2fdbda80eb4cbe45afda2feef62a4a30b1cbe0998979663977546d9f42f67a3c31bc740829 unsub https://click.nl.faz.net/unsub_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e966c412738262659f5d697d7829578e46e9a82cff21db1a819702fbb96b7e139bf5b6dae201d148e6 | |