Liebe Frau Do, es geht um Traditionen, Titel und immer auch um den Thron. Die Geschichte des europäischen Adels ist für viele bis heute reizvoll. Mich haben die königlichen Häuser, die Erzählungen von Macht durch Erbe, von Symbolen, Insignien und Ritualen nie so sehr interessiert wie die Anfänge der republikanischen Herrschaftsformen. Im Studium habe ich mit Interesse Hobbes und Rousseau gelesen, bei Rolf Seelmann-Eggebert habe ich weitergezappt. Das massenhafte Interesse an blaublütigen Themen lässt mich ein wenig ratlos zurück: Warum begeistern sich 100 Jahre nach dem Ende der Monarchie noch so viele für Hochzeiten und Geburten bei den Nachfahren der Königshäuser? Was sagt das über unser Demokratieverständnis aus? Martin Kessler blickt auf die Faszination des Königlichen. Auf einer Doppelseite in Ihrer Zeitung haben wir die Geschichte des europäischen Adels zusammengefasst, bei RP Online finden Sie die Übersicht im Schnelldurchlauf. Horst Thoren hat mit dem Chef der Habsburger, Karl von Habsburg, über den Adel im 21. Jahrhundert gesprochen. In Hessen sind die Grünen zehn Tage vor der Wahl in einer Umfrage auf den zweiten Platz hinter der CDU vorgestoßen. Bahnt sich da eine weitere Überraschung an? Ein zweiter grüner Ministerpräsident in Deutschland? Möglich wäre das. Tarek al-Wazir heißt der Spitzenmann der Grünen, Wirtschaftsminister und grundbürgerlich. Sind die Grünen die neue Bürgerbewegung in diesem Land? Was ist da los? Kristina Dunz und Holger Möhle schauen auf die politische Lage im ewig umkämpften Hessen und analysieren mögliche Folgen für Berlin. Julian Nida-Rümelin ist einer der klugen Denker in der SPD. Der Münchner Philosoph war mal Kulturstaatsminister unter Gerhard Schröder, und er hat seinen eigenen Kopf behalten. Er hat eine spezielle These, warum die Volksparteien bei der Bayern-Wahl so abgeschmiert sind. Mit Horst Seehofer habe dies nur bedingt zu tun. Seinen Gastkommentar lesen Sie hier. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |