hat der deutsche Auslandsgeheimdienst versagt? Diese Frage stellt sich mit Blick auf die dramatische Lage in Afghanistan. Der Bundesnachrichtendienst muss sich jedenfalls harte Vorwürfe gefallen lassen, weil er angeblich die Lage in Kabul völlig falsch eingeschätzt hat. Aber ganz so einfach ist die Sache nicht. Tatsächlich geht es um ein Schwarze-Peter-Spiel, und insbesondere das Auswärtige Amt hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Peking geht derweil auf Kuschelkurs mit den Taliban. Schon Ende Juli wurde eine Taliban-Delegation im chinesischen Tianjin empfangen. Wer jedoch glaubt, China wolle das Machtvakuum füllen, das der Westen in Afghanistan mit dem Abzug hinterlassen hat, liegt falsch. Eine Analyse von Fabian Kretschmer aus Peking. Corona, Flutkatastrophe, Hindukusch: Der Bundestagswahlkampf steht im Schatten von schweren Fehlschlägen. Aber wer kann davon profitieren? Und wem schadet die aktuelle Diskussion um vermeintliches oder tatsächliches Staatsversagen? Fakt ist, dass die Regierungsparteien CDU, CSU und SPD nichts zu gewinnen haben, schreibt Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg. Und noch ein ganz anderes Thema: „Das Geschäftsmodell der Opfer-Wut“ ist ein Meinungsbeitrag des Autors und Theaterdramaturgen Bernd Stegemann übertitelt. Beim Projekt der woken Wutkultur geht es nicht darum, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, so Stegemann. Sondern um die Lust an der inflationären Empörung. „Wer sich gekränkt fühlt und es schafft, seiner individuellen Kränkung allgemeine Gültigkeit zu geben, darf seine Wut öffentlich ausleben. Und wird dafür sogar noch belohnt.“ Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |