| | FINANZEN | Alles Wichtige zu Geldanlage, Vermögen und Vorsorge. |
| |
| Zu viele Banken, zu wenig Zins |
|
Deutschland hat mehr als 1200 Banken und Sparkassen. Dem Sparer nützt das nichts, hierzulande gibt es deutlich weniger Zinsen als etwa in Frankreich oder Italien. Und an der Börse sind deutsche Institute allenfalls Leichtgewichte. |
| In Deutschland herrscht wahrlich kein Mangel an Geldinstituten: Es gibt mehr als 200 Geschäftsbanken, mehr als 300 Sparkassen und knapp 700 Genossenschaftsbanken. Frankreich kommt mit insgesamt 330 Instituten aus, Italien mit knapp 400. | Archibald Preuschat | Redakteur in der Wirtschaft | |
|
|
| Die hohe Zahl der Banken hierzulande ist der Tatsache geschuldet, dass das hiesige Bankensystem auf drei Säulen ruht, von der jede behauptet, unverzichtbar zu sein. Die Sparkassen sehen sich als starke Partner für Menschen und Wirtschaft in ihrem Geschäftsgebiet. Die genossenschaftlichen Institute verstehen sich als Wertegemeinschaft. Und dann sind da noch Geschäftsbanken. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing formuliert stets und ständig den Anspruch seines Instituts, die führende Bank in Europa zu werden, während Commerzbank-Kollegin Bettina Orlopp behauptet, ohne eine eigenständige Commerzbank breche die Finanzierung des deutschen Mittelstandes zusammen. Die Deutschen haben von der Bankenfülle wenig. Jedenfalls fallen für Sparer keine höheren Zinsen ab. In Frankreich wird das Standardsparbuch aktuell mit 2,4 Prozent verzinst, in Italien gibt es oft mehr als zwei Prozent für Tagesgeld. In Deutschland gibt es nach der jüngsten Erhebung des Onlinemaklers Verivox für Tagesgeld im Durchschnitt derzeit 0,53 Prozent. Und während bei den bundesweit tätigen Banken noch durchschnittlich 1,21 Prozent zu holen sind, gibt es von den regionalen Genossenschaftsbanken nur 0,45 Prozent, von den Sparkassen gar nur 0,42 Prozent. Trotz einer hohen Zahl von Instituten gelingt es in Deutschland nicht, den Sparern den Inflationsverlust auch nur annähernd auszugleichen. Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind auch in Frankreich und Italien nicht unbekannt. Nur haben sie sich zum Teil schon vor Jahrzehnten zu größeren Einheiten zusammengeschlossen. So ist die Unicredit entstanden, die jetzt die Commerzbank übernehmen möchte. Masse ist eben nicht Klasse. Nicht zuletzt der Übernahmekampf zeigt, wie schwach die deutsche Bankenbranche im Vergleich zu den europäischen Wettbewerbern ist. Jetzt gibt es mit der spanischen BBVA einen neuen Marktteilnehmer am deutschen Bankenmarkt, der momentan allerdings mit Startschwierigkeiten kämpft. Ob sich durch einen neuen Spieler grundsätzlich etwas ändert, kann bezweifelt werden. Solange einige Sparkassen ihren Vorständen ein höheres Gehalt zahlen als das des Bundeskanzlers, bleibt für Sparzinsen eben nicht mehr viel übrig.
|
|
| Behalten Sie die Finanzmärkte weiter im Blick! | Ihr Probezeitraum für F.A.Z. PRO ist beendet. Sichern Sie sich weiterhin Ihr wöchentliches Experten-Update in voller Länge inklusive Zugriff auf alle FAZ+ Artikel. | | |
|
Die Themen in diesem Newsletter |
|
Diesen Newsletter mit Freunden teilen |
| | |
|
|
|
|
|
| Lebensmittel, die als „High-Protein-Produkte“ gelten - Mandel-Eiweißbrot und Skyr. dpa |
|
|
|
|
| Ihnen wurde der Newsletter weitergeleitet? |
| |
|
|
Was sonst noch wichtig ist |
|
|
|
|
Von Inken Schönauer und Jan Hauser |
|
Deutschland drohte das dritte Rezessionsjahr in Folge. Plötzlich stehen die Zeichen auf Wachstum. Gelingt trotz aller geopolitischen Krisen tatsächlich die Wende? |
|
|
|
|
Was sonst noch wichtig ist |
|
|
|
|
Steuertipp: Haus steuerfrei verschenken
| Vorsicht beim Verschenken - es könnte eine Einkommensteuerfalle lauern. dpa |
| Die Übertragung einer Immobilie kann einkommensteuerpflichtig sein, wenn dabei Schulden übernommen werden. In einem Fall vor dem BFH hatte ein Vater 2014 eine für 145.000 Euro erworbene Immobilie teilweise fremdfinanziert und nach fünf Jahren mitsamt Restdarlehen von 115.000 Euro an die Tochter übertragen. Der Verkehrswert betrug da 210.000 Euro. Das Finanzamt argumentierte, der Vater habe die Immobilie nicht länger als zehn Jahre gehalten und es sei teilweise ein steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn entstanden. Das FG Niedersachsen verneinte zunächst, da das übernommene Darlehen niedriger war als die Anschaffungskosten. Der BFH aber widersprach. Die Übernahme von Schulden stelle eine Gegenleistung dar und sei wie ein gezahlter Kaufpreis zu behandeln. Daher sei die Übertragung teilentgeltlich, im Urteilsfall zu etwa 55 Prozent, sodass ein Gewinn von 35.000 Euro steuerpflichtig sei. Keine Einkommensteuer wäre bei Übertragung nach mehr als zehn Jahren angefallen, aber auch wenn der Vater Zinsen und Tilgung für das Darlehen nach Übertragung weiter geleistet hätte. (Quelle: Jürgen Lindauer, KPMG) Selbst schlaumachen: Steigender Zinssatz
| Illustration: Katharina Hofbauer |
| Was genau bringen Banksparpläne, wenn der Zins in jedem Jahr ein anderer ist? Finden Sie es mit diesem Rechner heraus! Zum Rechner Fünf Termine für sieben TageDienstag, 1. Juli: Die gesetzlichen Renten steigen um 3,74 Prozent. Dienstag, 1. Juli: Die Bundesagentur für Arbeit und das Statistische Bundesamt veröffentlichen ihre Arbeitsmarktstatistiken. Mittwoch, 2. Juli: F.A.Z. Konferenz „Künstliche Intelligenz #2“ (bis 3. Juli), veranstaltet von F.A.Z. Business Media und Frankfurter Allgemeine PRO Digitalwirtschaft. Freitag, 4. Juli: Unabhängigkeitstag in den USA. Die Börsen bleiben geschlossen. Der Anleihemarkt bleibt schon tags zuvor geschlossen. Montag, 7. Juli: Das Institut Sentix veröffentlicht seinen Konjunkturindex. Börsenlexikon Wort der Woche: Depotstimmrecht Aktionären steht auf Hauptversammlungen ein Stimmrecht i.d.R. in Höhe ihres Anteils am Aktienkapital zu. Verzichtet der Anleger auf die Wahrnehmung des Stimmrechts, kann er dieses im Einzelfall nach genau spezifizierten Weisungen, üblicherweise mittels Pauschalerklärung an die depotführende Bank übertragen. Zum Onlinebörsenlexikon Das F.A.Z. Börsenlexikon ist zum Preis von 24 Euro auch als Buch erhältlich! Bestellen „Das F.A.Z. Börsenlexikon kann ... eine nützliche Hilfestellung bieten und im weiteren Verlauf der eigenen Anlagehistorie sogar als Nachschlagewerk genutzt werden. Die leicht verständlichen Erläuterungen können dabei ebenso überzeugen wie die Auswahl der Fachbegriffe, die in ihrer Gesamtheit einen breiten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten eröffnen, die die Kapitalanlage an der Börse bietet.“ (Adrian Witt, webcritics.de) Last – not least: Oberster Klima-Beauftragter verlässt Fed
| Federal Reserve: Klimawandel nur noch theoretisch ein Thema. AP |
| Kevin Stiroh, der seit 2021 im Board of Governors der Fed für den damals neuen Bereich Klima zuständig war, arbeitet nicht mehr für die Fed. Der Abgang folgt auf Bemühungen der Fed, die Bedeutung des Klimawandels für die Wahrung der Finanzstabilität herunterzuspielen und globale Standards entsprechend abzumildern. Die daraus resultierenden Spannungen zwischen den Zentralbanken der Welt eskalierten Anfang Juni, nachdem der US-Vertreter erklärt hatte, Aufseher sollten sich nur dann mit dem Thema Klimawandel beschäftigen, wenn es einen Beweis für ein unmittelbar drohendes Risiko für die Finanzstabilität gebe. Stirohs führte den Vorsitz im Supervision Climate Committee, das Anfang dieses Jahres ebenso aufgelöst wurde wie andere interne Klimagruppen. Er hatte die Fed bei Klimathemen auch im Basler Ausschuss vertreten. (Bloomberg) |
|
|
|
|
| |
Verantwortlicher Redakteur für F.A.Z. PRO Finanzen: Dr. Martin Hock Kontakt: PRO-Finanzen@faz.de | Copyright: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Pariser Straße 1, 60486 Frankfurt am Main, Hessen, Germany Tel.: (0)69 7591-0, E-Mail: info@faz.net HRB 7344, Amtsgericht Frankfurt am Main, USt.-IDNr.: DE 114 232 732 Geschäftsführer: Thomas Lindner (Vorsitzender), Dr. Volker Breid Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler | © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2025 Alle Rechte vorbehalten. |
|
|
| This email was sent by: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Pariser Str. 1 Frankfurt am Main, Hessen, 60486, Germany https://click.nl.faz.net/profile_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e9ab621c2fdbda80eb4cbe45afda2feef69851e3e0840d0a03b6931b2d35f3d0c294beb6248775b950 unsub https://click.nl.faz.net/unsub_center.aspx?qs=bae02cb4478d34e931b36ad404d3401ad554c1a4d21c84a90e14cd767aaebea9d756feb1f2749cb1fe5d46b4b23e384b | |