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| 12. April 2024 | | SZ Ãsterreich |
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| Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, stelle ich mir vor, dass Gerhard Karner Vizekanzler der Republik Ãsterreich wird. Das könnte passieren, wenn die FPà die Nationalratswahl im Herbst gewonnen hat und die ÃVP doch lieber mit den von 2017 bis 2019 so verlässlichen Blauen als mit den wildgewordenen Sozialisten von Andreas Babler regieren will. Wenn Karoline Edtstadler als EU-Kommissarin endlich offen Viktor Orbán verteidigen darf. Und Karl Nehammer, weil er einmal zu oft gesagt hat, er werde nicht mit Herbert Kickl regieren, in die vorzeitige Rente geschickt wird. Oder nach Niederösterreich. Vielleicht will ich auch gar nicht schlafen, damit mir diese Vision keine Albträume verursacht. Jedenfalls schlafe ich in letzter Zeit schlecht â und Gerhard Karner ist schuld. Die ganze Misere hat begonnen, als der Mann, der seit 1996 von der ÃVP und für die ÃVP lebt, vom Bürgermeister von Texingtal zum Innenminister befördert wurde. In seiner Heimatgemeinde, wir erinnern uns, gab es das Museum für den Austrofaschisten Engelbert DollfuÃ. Dem âErneuerer Ãsterreichsâ, wie es auf einer Marmortafel am Gebäude hieÃ. Eröffnet wurde das Museum 1998 von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, finanziert von der Gemeinde, dem Land, dem ÃVP-Bauernbund. Karner verteidigte das DollfuÃ-Museum, das eine höchst unkritische Ausstellung präsentierte, als Beitrag zur kritischen Aufarbeitung. Als er Innenminister wurde, wurde er selbst kritisch gegenüber Dollfuà und war mit einer âkonstruktiven Auflösungâ einverstanden. Was soll ich sagen: Die Auflösung wurde ohne Aufarbeitung beendet. Nun sollte sich Karner im ORF zum Spionageskandal um Egisto Ott erklären. Der ist dabei, sich zu einer nationalen Peinlichkeit ersten Ranges zu entwickeln, in der sich Ãsterreich einmal mehr als Land der Opfer, nicht der Täter sieht. Täter â das sind â Ott, Marsalek, Kickl und Putin. Opfer sind all jene, die es seit weit mehr als sieben Jahren nicht geschafft haben, einen Spionagering aufzudecken, vor dem intern und von internationalen Diensten gewarnt wurde. Und dessen Mitglieder entweder suspendiert und verhaftet, in den Krankenstand oder gleich nach Dubai verabschiedet wurden. Das Interview war das Albtraumhafteste, was ich im österreichischen Fernsehen gesehen habe. Und ich habe schon viel Albtraumhaftes gesehen. Die ÃVP, so viel war nach 16 Minuten und 20 Sekunden klar, ist das eigentliche Opfer, und Karner forderte: âSeien wir doch froh, dass da etwas aufgedeckt wurde.â Vielleicht sollte ihm jemand sagen, dass da fast ein Jahrzehnt lang vor allem etwas zugedeckt wurde. Und dass die wichtigsten Aufdecker nicht in Ãsterreich saÃen. Und dass die ÃVP bis auf knapp zwei Jahre seit Langem das Innenministerium führt. Wenn Karner dann von Herbst an Vizekanzler unter Kickl ist und ich dauerhaft in ein Schlaflabor übersiedelt bin, wird Blau-Schwarz vermutlich die Auflösung von Verfassungsschutz und Nachrichtendiensten ankündigen. Und die Aufklärung wird dann gleich der FSB, der russische Geheimdienst, übernehmen. | |
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Trotzdem ein gutes Wochenende!
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| | | | Schmäh als Pille | | Mit Lipizzaner-Schweià und Stahlpartikel vom Riesenrad in Tablettenform wirbt Wien in den USA und GroÃbritannien um mehr Touristen. Verharmlost da das Stadtmarketing nicht den Trend âMicrodosingâ?
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| | Agenten unter sich | | In Wien wird zunehmend ungeniert darüber gestritten, wer schuld sein soll am russischen Spionagethriller um den früheren Wirecard-Chef Jan Marsalek und seine österreichischen Freunde. | | | |
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| | In 45 Jahren könnten Ãsterreichs Gletscher verschwunden sein | | Experten befürchten, dass selbst strenge KlimaschutzmaÃnahmen das Abschmelzen nicht mehr verhindern können. | | | | |
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| | âUnser Weg geht auch nach der Euro weiterâ | | Ralf Rangnick beschäftigt sich nach eigener Aussage nicht mit dem angeblichen Interesse des FC Bayern. Stattdessen spricht er von langfristigen Zielen mit Ãsterreichs Nationalteam. | | | | |
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Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
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miachteln muffig riechen, stinken
Cathrin Pasquazzo-Janich, Wien
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
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Ãsterreich in der Musikwelt | | | |
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| | | | Heilsame Schocks | | Als erste Musikerin aus dem deutschsprachigen Raum hat Christina Stürmer ein âMTV unpluggedâ-Album aufgenommen. Wie die Sportfreunde Stiller und deren Manager dem Popstar dabei geholfen haben. | | | | |
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 4: Kanzler auf Tiktok
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Seit diesem Montag ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf der Videoplattform Tiktok vertreten, wo er mit kurzen Clips vor allem jüngere Bürgerinnen und Bürger erreichen will. Er verspricht: âIch werde nicht tanzen.â Sein österreichischer Amtskollege Karl Nehammer (ÃVP) startete schon im November 2022 seinen eigenen Account; Tanzvideos finden sich freilich auch bei ihm nicht in den bislang knapp 70 veröffentlichen Beiträgen. | |
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| | Auf ein Kaffeetscherl | In welchen Cafés kann man besonders gut seine Zeit verbringen? Uns haben weitere Empfehlungen unserer Leserinnen und Leser erreicht â für Kaffeehausbesuche in Wien, Grein an der Donau, Salzburg, Innsbruck und Bregenz. | | |
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