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Newsletter vom 4. November 2022


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Drei Szenen aus "Portraits de voix" (UA in Marseille)
Fotos: Pierre Gondard

Die Neuen Vocalsolisten mit "Portraits de voix" von Alessandro Bosetti in der Berliner Reihe "Kontraklang"

Die Neuen Vocalsolisten nehmen das singulär konzipierte Musiktheater Portraits des Voix von Alessandro Bosetti in der Berliner Reihe Kontraklang wieder auf. Zu erleben ist das Stimmen-Theater des italienischen Komponisten morgen, 5. November 2022 (20 Uhr) in der Villa Elisabeth.

Die Neuen Vocalsolisten sind ebenso wie der Komponist Alessandro Bosetti, der auch Richtungsgeber in der Aufführung ist, gespannt darauf, welche Klangräume sich diesmal auftun werden in dem filigran konstruierten Klang-Gebilde.

Inspiriert von Rembrandts Methode, Porträts zu malen, hat Alessandro Bosetti "Stimmen-Porträts" von höchst ungewöhnlichem Zuschnitt entwickelt. Ausgegangen ist er dabei von der Tatsache, dass Rembrandt "uns eine Vielzahl von Selbstporträts in Gestalt anderer Menschen hinterlassen" hat. Alessandro Bosetti ging für seine Idee zunächst auf Reisen. In einem langen italienischen Sommer sammelte er für sein imaginatives Musiktheater in vielen Gesprächen Stimmen unterschiedlichster Menschen ein. Für seine "Portraits de Voix" wählte er daraus zwei weibliche und zwei männliche anonyme Stimmen aus drei Generationen aus.

Um diese Stimmen in ein imaginäres Theater zu versetzen, machte sich Bosetti − mit Rembrandts Methode im Hinterkopf − eine weitere Beobachtung zunutze: "Das Hören einer Stimme, die außerhalb von uns ist oder sich in die Erinnerung zurückzieht, löst bei uns einen mimetischen Prozess aus: Wir übernehmen sie gewissermaßen mit dem Gedanken ‚das ist genau wie ich!’, so als handle es sich um ein Phantom-Körperteil. Eine solche Stimme spielt mit uns, macht sich über uns lustig und setzt alles daran, uns unsere Identität zu ersetzen. Jedes Porträt in diesem Sinne ist daher ein Selbstporträt."

Für die Visualisierung der Idee Bosettis hat Giovanni Donadini Canedicoda Kostüme für die Stimmen und den Porträtisten entwickelt, die alles Individuelle gleichermaßen übermalen und verhüllen.

Das Publikum in Berlin darf sich auf ein Hör-Abenteuer freuen, in dem nach allen Regeln der Camouflage jede der Stimmen vorgibt, "unsere eigene zu sein: spöttisch, autonom, queer, in ihrer Art, wie sie sich die Codes und Körper der anderen aneignen, um zu existieren."

Sa. 05.11.2022, 20:00 / Berlin / Villa Elisabeth / Reihe "Kontraklang"
Alessandro Bosetti: Portraits de voix
Musiktheater für fünf Stimmen, einen Porträtisten und anonym aufgezeichnete Stimmen (2020)

Komposition und Sound Alessandro Bosetti
Kostüme Giovanni Donadini Canedicoda

Neue Vocalsolisten

Johanna Vargas, Sopran / Truike van der Poel, Mezzosopran /
Martin Nagy, Tenor / Guillermo Anzorena, Bariton / Andreas Fischer, Bass

Informationen und Tickets
kontraklang.de

Ein Auftragswerk des GMEM, CNMM Marseille In Koproduktion von Deutschlandfunk Kultur, Neue Vocalsolisten/Musik der Jahrhunderte, Le nouveau théâtre de Montreuil – Centre dramatique national, La Soufflerie

Die Komposition entstand mit freundlicher Unterstützung des französischen Ministeriums für Kultur.

 

Ausführliche Informationen zu allen Konzerten der Neuen Vocalsolisten und sonstigen Terminen von Musik der Jahrhunderte finden Sie unter:
www.mdjstuttgart.de
Musik der Jahrhunderte wird gefördert von der Stadt Stuttgart und
dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

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