Liebe Frau Do, eine spannende Wahlnacht liegt hinter uns, die Sonne geht in Deutschland auf – aber in den USA ist noch nichts entschieden. Keine Frage, für die „Stimme des Westens“ ist das Rennen zwischen Donald Trump und Joe Biden heute das wichtigste Thema. Und es kommt so wie befürchtet – die Entscheidung schleppt sich, ein klarer Sieger ist noch nicht zu erkennen. Zu knapp das Rennen, zu groß die Polarisierung, zu kompliziert das Wahlsystem. Aber so sehr sich viele Deutsche einen Machtwechsel im Weißen Haus auch wünschen, ist doch gerade auch dieses mühsame Ringen ein Fest für die Demokratie, kommentiere in meinem Zwischenfazit. In unserem Newsblog erfahren Sie in den nächsten Stunden immer den aktuellen Stand. Über den Terrorangriff in Wien habe ich Ihnen schon gestern berichtet. Vier Passanten starben durch Schüsse, der Attentäter war der Polizei bekannt. Den neuesten Nachrichtenstand finden Sie hier. Erst Frankreich, jetzt Österreich – droht Europa eine neue Welle von Anschlägen? Christian Schwerdtfeger hat sich bei den Sicherheitsbehörden in NRW umgehört. 200 islamische Gefährder leben in NRW, viele von ihnen sind auf freiem Fuß. Ein besonderes Risiko geht Fachleuten zufolge von sogenannten Blitz-Radikalisierern aus. Gemeint sind Attentäter, die sich nach einem plötzlichen Ereignis (zum Beispiel neuen Mohammed-Karikaturen) spontan zu einem Anschlag entscheiden. Empfehlen möchte ich Ihnen zudem ein Interview, das Dorothee Krings mit Murat Kayman geführt hat. Der Publizist differenziert scharf zwischen dem Islam und Terrorismus, sieht aber auch die muslimischen Verbände in der Pflicht. "Wir Muslime müssen uns mit der Selbstwahrnehmung der Täter auseinandersetzen". Die Attacken in Frankreich und Österreich treffen uns zu einer Zeit, in der viele Menschen durch die Corona-Krise bereits sehr verunsichert sind. Gute Nachrichten kommen jetzt aus der Forschung. Der Impfstoff-Kandidat der Tübinger Firma Curevac hat die erste klinische Testphase bestanden. Die 250 Probanden zeigten eine gute Immunantwort und vertrugen das Medikament gut. Regina Hartleb kennt die Hintergründe und erklärt, wie es nun weitergeht. Wie es mit den Schulen in NRW in den kommenden Wochen weitergeht, scheint indes offen. Denn die Infektionszahlen bei Schülern und Lehrern steigen. Die Stadt Solingen wollte daher ab heute die Klassen teilen – die eine Hälfte lernt im Klassenraum, die andere am Computer zuhause. Die Landesregierung untersagte dies allerdings zunächst. Man wolle keine Sonderwege. Der Bildungsauftrag für alle Kinder und Jugendlichen könne so nicht vollumfänglich erfüllt werden, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Kirsten Bialdiga berichtet. Fest steht aber: Der Präsenzunterricht an den Schulen steht auf wackligen Füßen. Die bereits oben erwähnte Regina Hartleb, selbst Mutter von zwei Schulkindern, ist der Frage nachgegangen, ob Schüler, Lehrer und Eltern heute eigentlich besser auf Schulschließungen vorbereitet wären als im März. „Ideen zum idealen Unterricht auf Distanz“ heißt ihr Beitrag. Das sollte als Lesestoff für den Morgen reichen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Start in diesen Mittwoch. Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |