Alte, weiße und kluge Männer

Liebe Frau Do,

konservativ, rückständig, skeptisch gegenüber Fremden und Neuem. So sehen viele die „alten, weißen Männer“, die in den USA vor einem Jahr Donald Trump ins Amt geholfen haben sollen. Ältere Herren ohne Migrationshintergrund stellen auch bei der Bundestagswahl die größte Gruppe. Wir wollten nun wissen: Sind das alles nur Klischees? Was treibt sie wirklich um? Was können wir von ihnen lernen? Unsere 28-jährige Kollegin Lisa Kreuzmann spricht zum Auftakt unserer Video-Serie mit einem der klügsten RP-Köpfe im Ruhestand, dem früheren Politik-Chef und Ehrenkolumnisten Reinhold Michels (66). Ihre Themen: Flüchtlinge, Zuwanderung, Integration.

Das Diktat der sozialistischen Überlegenheit wurde den DDR-Bürgern eingeimpft vom Hort bis zur Hochschule. Die „Abgrenzung“ gegenüber dem Westen war identitätsstiftend, so hat es der Berliner Schriftsteller Günter de Bruyn festgestellt. Experten sehen in der gelernten Ablehnung der Demokratie den Grund für die heute in Teilen des Ostens zu beobachtende Feindseligkeit gegenüber den Gewählten. Die Kanzlerin, selbst ein Kind der DDR, wird nirgendwo so ausgepfiffen wie in den schon lange nicht mehr neuen Bundesländern. Warum? Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier machte gestern Abend bei einer Grundsatzrede im Schloss Bellevue deutlich, dass er nicht der Präsident der hasserfüllten Demokratieverweigerer sein will. Wir haben Christine Keilholz von unserer Partnerzeitung aus Cottbus, der „Lausitzer Rundschau“, um eine Einschätzung gebeten.

Dass Journalismus auch mal niedlich, harmlos und tierisch süß daherkommen kann, beweist heute mein Kollege Markus Werning, der über eine Duisburger WG berichtet, die ein kleines Lämmchen namens „Tarzan“ aufzieht. Mit einigen Komplikationen.

Herzlichst

Ihr