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Liebe Leserinnen & Leser,
am Wochenende waren wir mit unserem Sohn im Kino, den Film "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem" anschauen. Ich war positiv überrascht, denn es war der erste Kinderfilm seit langem bei dem ich auch als Erwachsener 💯 Prozent Spaß hatte. Das lag nicht nur am "tollsten Gekritzel der Saison", wie die "Zeit" es nennt, sprich grandios-düster-wilden Zeichnungen, die so gar nichst mit den Weichspül-CGI-Animationen anderer Trickfilme zu tun haben. Nein, auch die zahlreichen Anspielungen auf Jugendkultur und Tech-Trends waren grandios.
So haben die heldenhaften Riesenschildkröten ihre Smartphones ständig dabei. Sie drehen Clips für TikTok und freuen sich, wenn diese viral gehen. Und ihr Ziehvater, die einsame Mutanten-Ratte Splinter, beklagt sich darüber, dass es leider keine Dating-App für Mutanten gebe. Vielleicht ist das ja eine Geschäftsidee für Sie, liebe Leserinnen und Leser?
Und nun viel Spaß mit dem Newsletter,
Ihr Florian Treiß
Spätestens am 17. Februar 2024, dem Ende der Übergangsfrist, wird der neue Digital Markets Act der Europäischen Union (EU) Apple und Google dazu zwingen, ihre mobilen Ökosysteme in Europa für andere Anbieter zu öffnen. Dadurch werden in der EU erstmals Sideloading und alternative App Stores von Drittanbietern fürs iPhone und iPad möglich, die Apple fast 15 Jahre lang blockiert hatte. Schließlich kassiert Apple bei jedem In-App-Kauf oder kostenpflichtigen App-Download - von wenigen Ausnahmen wie App-Abos abgesehen - eine Umsatzbeteiligung von 30 Prozent, von Entwicklern auch "Apple-Steuer" genannt. Dagegen wehren sich renommierte Publisher wie Spotify oder Epic Games schon seit Jahren - doch haben diese vor verschiedenen Gerichten allenfalls Teilerfolge erzielt.
Offiziell wollte Apple den Grund, bei einer Einführung von Alternativen zum App Store Umsatzeinbußen zu befürchten, nie nennen. Vielmehr setzte Apple in seinem Storytelling bzw. Lobbying bei den Regierungen in Europa, den USA und anderen Ländern auf das Thema Sicherheitsbedenken. So verteidigte sich Apple zum Beispiel in einem Schreiben an die EU-Kommission damit, dass ein nicht-abgeschottetes System wie Android von Malware geplagt sei.
Dass an den Sicherheitsbedenken wenig dran ist, zeigt Googles Android-System, bei dem Nutzer schon seit dem Start auf Sideloading und alternative App Stores setzen können. Eine wirkliche Malware-Plage, die für Millionen defekter Geräte sorgt, hat es nämlich nie gegeben.
Dabei steht der Begriff Sideloading dafür, dass Nutzer Apps von jedweder Quelle auf ihr Smartphone laden können. Bei Android ist seit Urzeiten lediglich die Aktivierung einer Checkbox nötig, um Sideloading zu ermöglichen. Auf iPhones und iPads muss der Benutzer dagegen das Smartphone bzw. Tablet bislang mit einem Jailbreak entsperren, um Sideloading nutzen zu können, wie Computerweekly zusammenfasst.
Durch die bevorstehende Öffnung des iPhones wittern alternative Anbieter in jedem Fall ihre Chance. Gerade Mobile OEM, sprich die Hersteller von Smartphones, haben mit alternativen App Stores und App-Installationskampagen vor allem in Asien schon viel Erfahrung gesammelt. Hersteller wie Xiaomi, Huawei, Vivo und OPPO stehen bereits jetzt für mehr als 50 Prozent aller Smartphone-Verkäufe und haben bereits erfolgreiche Systeme zur App-Vermarktung aufgebaut. Wie die Nutzung derer Services funktioniert, erläutert nun unser Partner AVOW in seinem neuen Mobile OEM Guide.
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