am Nikolaus-Morgen haben Fashion-Brands und Retailer unverhofft gute Neuigkeiten in ihrem Stiefel gefunden: Amazon will die Gebühren für Mode-Produkte, die weniger als 20 Euro kosten, deutlich senken. Das dürfte bei so mancher Brand für weihnachtliche Erleichterung sorgen, wurde es doch gerade für Marken im Niedrigpreissegment langsam eng auf dem Plattform-Markt. Amazon wiederum tut das natürlich nicht aus weihnachtlicher Nächstenliebe, sondern weil das Unternehmen sich nun offenbar doch dazu entschlossen hat, den Kampf mit der Billigkonkurrenz aus China - Shein und Temu - anzunehmen. Der Plattform-Kampf um Budget-Fashion ist noch nicht entschieden. Einen Arbeitstag voller schöner Überraschungen wünscht Ihnen Jochen G. Fuchs & Kolleg:innen INTERNET WORLD Die ersten Programm-Highlights der CommerceTECH Conference sind online! Unter anderem mit einem Praxis-Case von Reishunger, Douglas auf unserem Live-Shopping- und Social-Commerce-Panel sowie weiteren Praxis-Vorträgen.
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Der Verkauf von niedrigpreisigen Mode-Artikeln wird auf Amazon ab Januar deutlich günstiger. Der Online-Marktplatz senkt seine Verkaufsgebühren in dieser Kategorie deutlich ab. Eine Reaktion auf die Konkurrenz durch Shein, Temu und Co? Die Online-Fashion-Branche hatte in diesem Jahr nur wenige feiernswerte Neuigkeiten, aber diese Nachricht dürfte so manchem Amazon-Marktplatz-Manager in der Mode-Branche ein Lächeln aufs Gesicht zaubern: Letzte Nacht kündigte Amazon an, dass die Verkaufsgebühren für Fashion-Artikel einem Verkaufswert von unter 15 US-Dollar ab Januar von bisher 17 Prozent auf dann 5 Prozent sinken werden. Auch der Verkauf für die nächsthöhere Kategorie mit Kleidungsstücken für 15-20 US-Dollar wird günstiger: Hier singt die Kommission von 17 Prozent auf 10 Prozent. Moritz Meyer von der Amazon-Agentur Movesell sieht in dem Schritt eine eindeutige Reaktion auf die Konkurrenz von Shein. "Alles deutet darauf hin, dass Amazon speziell Händler anlocken will, die preiswerte Kleidung anbieten", so Meyer auf LinkedIn. "Für unter 10 Euro bekommt man auf Shein bereits Hemden, Blusen und Hoodies." Ein neues Heim für Budget-Fashion? Der Schritt kommt zu einem interessanten Zeitpunkt. Einerseits greifen Shein und Temu mit ihren extrem niedrigen Preispunkten aggressiv nach dem westlichen Mode-Markt. Shein plant für 2024 den US-Börsengang. Anderseits bereinigen anderen große Fashion-Plattformen wie Zalando oder zuletzt Vestiare Collective aktuell ihre Sortimente und werfen gezielt niedrigpreisige Labels von ihren Marktplätzen. Diese Budget-Brands sind nun auf der Suche nach einer neuen Marktplatz-Heimat, fremdeln aber oft mit einer Präsenz auf Temu und Shein, weil das dortige Preisniveau auch für ihre Produkte zu niedrig ist. Und genau in dieser Lage kommt nun Amazon mit einer offensichtlich ausgestreckten Hand und konkurrenzlos niedrigen Verkaufsgebühren. Amazon nimmt den Kampf mit Shein auf Die Preissenkung ist eine klare Kampfansage an Shein und Co.; schließlich kannten die Amazon-Gebühren in den letzen Jahren nur eine Richtung - nämlich nach oben. Sie stellt auch einen interessanten Strategiewechsel dar: Während des gesamten Jahren hat Amazon Profitabilität in den besonderen Fokus seines Handelns gestellt - und schien dafür auch bereit, das extreme Budget-Geschäft seinen chinesischen Konkurrenten zu überlassen. Das zeigte sich beispielsweise im Juni dieses Jahres, als Amazon Temu aus seinen Standard-Konkurrenz-Analysen ausschloß und damit klar signalisierte: Wir wollen diese Preisspirale nicht mitgehen. Zumindest im Bereich Fashion scheint der E-Commerce-Riese mittlerweile anders zu denken. Und das wird Konsequenzen haben, für jede Fashion-Brand, die auf Amazon verkauft. "Wenn die ersten Marken/Händler dadurch die Preise senken, werden alle mitziehen und am Ende wird der Kunde günstiger einkaufen können – was auch die Strategie seitens Amazon ist", so Moritz Meyer. "Ich glaube schon, dass dadurch einige Marken und Artikel wettbewerbsfähiger werden – dem gänzlich neuen Modell von Shein wird man damit nicht entgegenwirken können. Da die Fashion-Branche auf Marktplätzen sowieso bezüglich Profitabilität kämpft, halte ich den Schritt für richtig, damit Brands Investitionen für 2024 in Amazon besser rechtfertigen können und ihre Präsenz aufrechthalten."
Laut Gartner ist Composable Commerce die Zukunft des digitalen Handels. Viele Händler und Marken nutzen bereits die Flexibilität, Agilität und Skalierbarkeit dieses Ansatzes. Erfahre mehr in dem Composable Commerce Guide 2023 von Actindo.
Trendyol mistet auf dem deutschen Marktplatz aus (Branchengerüchte) Der türkische Online-Marktplatz Trendyol passt offenbar aktuell sein Portfolio an deutschen Marken an. Mehrere Brands sollen von der Plattform eine Kündigung der Zusammenarbeit erhalten haben. Vor allem Brands, die ihr Onboarding auf der Plattform gerade erst abgeschlossen haben, scheinen betroffen zu sein. Trendyol bestätigte die Kündigungen auf Rückfragen von Internet World, und ließ verlauten, die Bereinigungen seien Teil des normalen Geschäftsgebahrens. Der deutsche Marktplatz soll unverändert weiterlaufen und nimmt auch weiterhin deutsche Marken und Händler an.
BACKGROUND
Payment von morgen: Wie zahlt die Generation Z? (Onlinemarktplatz.de) Der richtige Mix an Zahlungsoptionen im Check-out-Prozess ist online wie stationär essenziell für eine gelungene Customer Journey. Besonders die Generation Z fordert Omnichannel-Experiences im Bezahlvorgang: Während mehr als die Hälfte der Konsument:innen (52 %) Wert auf kanalübergreifende Zahlungsoptionen legt, sind es bei der jüngeren Generation bereits rund zwei Drittel (66 %) – das zeigt das neue „ECC Payment Update 2023 vom ECC KÖLN und VR Payment.
Startet Tiktok Shop bald in Europa? (OMR.de) Schon seit einigen Monaten können Nutzer*innen in den USA, Großbritannien und einigen asiatischen Ländern direkt innerhalb der Tiktok-App einkaufen. Doch in Europa ist Tiktok Shop, der Marktplatz der Plattform, bislang noch nicht gestartet. Das könnte sich bald ändern, wie Stellenanzeigen sowie Linkedin-Profile von Tiktok-Mitarbeiter*innen zeigen, die OMR aufgespürt hat.
Umfrage: Secondhand-Geschenke zum Fest beliebter (Finanzen.net) Auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken setzen mehr Menschen in Deutschland auf Secondhand: 60 Prozent können sich vorstellen, Artikel aus zweiter Hand zu verschenken. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 40 Prozent. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) mit dem Secondhand-Onlineshop und Verkaufsservice Sellpy sowie der Marktforschungsplattform Appinio hervor.
PODCAST
AOM Shorts: Black Friday Auswertungen (Spotify) Bei "Ahead on Marketplaces" lassen Florian Vette und Moritz Meyer heute die Black Week Revue passieren und liefern dabei Einblick in die Verkaufszahlen von über 100 Amazon-Accounts.
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