heute hat der Bundeswirtschaftsminister und frühere Grünen-Vorsitzende Robert Habeck erklärt, dass er als Kanzlerkandidat der Grünen in den nahen Bundestagswahlkampf ziehen will. Obwohl das nicht sonderlich überraschend war, erntet er dafür zunächst einiges an Spott und Häme. Denn die Grünen stehen in Umfragen bei 9 bis 12 Prozent. Fakt ist: Die Ampel ist Geschichte, die Scholz-Regierung ist gescheitert. Nie gab es einen unbeliebteren Bundeskanzler als den amtierenden. Und die Umfragewerte für die SPD sind katastrophal. Doch Bundeskanzler Olaf Scholz weigert sich, das Ampel-Aus anzuerkennen und schnell die Vertrauensfrage zu stellen. Wenn Robert Habeck und die Grünen ernsthaft das Kanzleramt anstreben, müssten sie jetzt die Koalition verlassen, kommentiert mein Kollege Volker Resing. Auch Volker Wissing bleibt erstmal treu an des Bundeskanzlers Seite. Über seinen dafür nötigen Austritt aus der FDP wird entsprechend eifrig diskutiert. Was dabei gerne vergessen wird: Wissing war bisher nicht nur Verkehrsminister, sondern auch Chef des Landesverbandes der FDP in Rheinland-Pfalz. Welche Lücke sein Austritt dort reißt, hat Ferdinand Knauß recherchiert – und fragt: War Wissing überhaupt ein echter Liberaler? Der Bundestag hat kürzlich eine Resolution gegen Antisemitismus verabschiedet. Volker Beck, Mitglied der Grünen und seit 2022 Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, spricht im Interview über scheinheilige Kritik an der Resolution und sagt, was jetzt getan werden muss, um gegen Judenhass vorzugehen. Das Gespräch lesen Sie hier. Wie groß der Judenhass mittlerweile ist und dass importierter Antisemitismus einer der Hauptgründe dafür ist, das zeigte sich jetzt in Amsterdam. Dort machte ein antisemitischer Mob Jagd auf israelische Fußballfans. Das zeigt: Juden sind in Europa längst nicht mehr sicher. Und nicht nur Juden. Mein Kollege Ingo Way über den Kanarienvogel im Kohlebergwerk. Nach dem Machtwechsel im Weißen Haus können wir nicht mehr mit einem automatischen Schutz durch die USA rechnen. Das wäre auch mit einer Präsidentin Harris nicht anders gewesen. Leider gab es in der EU und in Deutschland keine Vorbereitung auf den Regierungswechsel in Washington, schreibt Botschafter a.D. Rüdiger Lüdeking. Freitag ist bei Cicero Podcast-Tag: Was bleibt, wenn die Religion verschwindet? Der katholische Bischof Heiner Wilmer diskutiert mit dem Publizisten und Dramaturgen Bernd Stegemann über die letzten Dinge und aktuelle Probleme. Haben Glaube und Gott in einer aufgeklärten Gesellschaft noch einen Platz? Volker Resing hat das Gespräch moderiert. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |