nicht jeder Verleger bringt es bis auf die Bühnen im Londoner Theaterviertel Westend. „Ink“ heißt das Stück des Dramatikers James Graham, das die Geschichte eines hemdsärmligen und respektlosen australischen Medienunternehmers erzählt. Es ist die Geschichte von einem, der es immer eilig hat, auf niemanden Rücksicht nimmt, die Konventionen des Geschäfts ignoriert und den kruden Publikumsgeschmack bedient. Es ist die Geschichte von Rupert Murdoch und seinem Aufstieg zum Besitzer eines Medienimperiums, 25 Milliarden Dollar schwer, das sich heute über drei Kontinente erstreckt. Vergangene Woche hat der 92-jährige Patriarch seine Nachfolge bekanntgegeben. Zur Aktionärsversammlung im November wird er den Vorsitz der Unternehmensgruppe News Corp und Fox an seinen Sohn und Stellvertreter Lachlan weitergeben. Anlässlich dieses Rückzugs porträtiert Christian Schnee den Letzten seiner Art. Auf die Gefahr hin, dass die Relation nicht ganz stimmt, könnte man sagen, dass Markus Söder ähnlich mächtig und einflussreich ist in der CSU, wie es Rupert Murdoch in seinem Medienimperium war, ist und mit Sicherheit auch im Hintergrund noch sein wird. Allerdings deutet sich bei der anstehenden Landtagswahl an, dass die CSU noch etwas schlechter abschneiden könnte als vor fünf Jahren (damals 37 Prozent). Cicero-Autor Ulrich Berls stellt daher fest: Die Zukunft der Partei muss nicht unbedingt Söder heißen. Am Sonntagabend, einen Tag nach dem jüngsten CSU-Parteitag, war Söder in den Talk von Anne Will zugeschaltet, wo er auf Bundesinnenministerin Nancy Faeser traf. Der Grund: Die Migrationskrise ist mit aller Wucht wieder da, auch in den deutschen Talkshows. Die beiden, also Söder und Faeser, ergingen sich in gegenseitigen Vorwürfen – während ein Kommunalpolitiker vom Glauben abfiel. Alexander Marguier hat sich die Sendung angesehen. Faeser ist bekanntermaßen Teil der ersten rot-grün-gelben Bundesregierung. Ebenso wie Robert Habeck. Dessen Wirtschaftsministerium hat vor geraumer Zeit erst einen Cicero-Antrag auf Akteneinsicht zur AKW-Laufzeitverlängerung verschleppt und lässt es nun auf eine Klage ankommen. Bei der Gerichtsverhandlung kam nun zunächst einmal heraus, dass in den Akten wohl wichtige Unterlagen fehlen. Daniel Gräber berichtet. Auch beim Thema Wohnungsbau läuft es mit der Ampel nicht rund. Denn die desaströse Lage auf dem Immobilienmarkt ist kein isoliertes Problem, das mit einem Krisengipfel und 14 Maßnahmen zu lösen wäre. Es ist Folge grundlegender Fehlentwicklungen der Migrations-, Sozial- und Finanzpolitik, die eben auch maßgeblich mit der Arbeit der Ampelkoalition zu haben. Mein Kollege Ferdinand Knauß schaut genauer hin. Zu den hehren Zielen der Ampelregierung gehört in dem Zusammenhang bekanntlich die Energiewende. Was schön klingt, ein bisschen nach CO2-freiem Bullerbü, braucht vor allem eines: gigantische Mengen Rohstoffe. Und weil ich bisher keinen blassen Dunst hatte, wie zum Beispiel der Lithium-Abbau vonstatten geht, habe ich mit jemandem gesprochen, der derlei beruflich macht: mit Christian Möbius, CEO des Bergbauunternehmens Southern Cross Britannia, das derzeit in Argentinien auf 4100 Höhenmetern Lithium aus Salzwasserseen gewinnt. Klingt spannend? Ist es auch. Hier finden Sie das Interview. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. . Ihr Ben Krischke, Leiter Digitales |