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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 03.11.2020 | Überwiegend sonnig bei max. 12 °C. | ||
+ Terroranschlag in Österreich + Senat ändert Corona-Verordnung + Täter vom Monbijoupark stellt sich + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, auch heute früh gibt es noch keine Klarheit über den Terroranschlag von Wien – allerdings einige Hinweisen auf mögliche islamistische Motive. Am Montagabend hatten in der Innenstadt mehrere Attentäter an sechs verschiedenen Orten offenbar wahllos Menschen niedergeschossen. Dabei wurden mindestens drei Passanten getötet und 15 Personen erlitten teils lebensgefährliche Verletzungen. Einer der Täter wurde von der Polizei erschossen, ein anderer verhaftet und mindestens ein weiterer war in der Nacht auf der Flucht. Die Einwohner Wiens wurden aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Heute Vormittag wollen die Behörden den neuesten Ermittlungsstand bekanntgeben, wir informieren Sie auf tagesspiegel.de über alle verlässlichen Nachrichten. | |||||
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Alles klar? Ok, dann lernen Sie den Rest der neuen Corona-VO sicher auch schnell auswendig. Wir werfen in der Zeit fix einen Blick in die Covid-19-Spambox… und fischen dieses Schätzchen heraus: „Freundlichkeit hilft gegen Corona“. Behauptet jedenfalls Professor Johannes Huber, der nicht nur Arzt ist, sondern auch Theologe. „Altruismus stärkt das Immunsystem“, sagt Herr Huber, und: „Schlechtes Verhalten rächt sich nicht erst im nächsten Leben, sondern bereits in diesem.“ Man muss nur dran glauben (am besten, bevor man dran glauben muss). | |||||
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Und da wir gerade dabei sind – hier noch eine hart recherchierte Enthüllungsgeschichte des NDR in der Fassung vom „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Originalüberschrift): „Schulfreunde erinnern sich an Christian Drosten: Früher tanzte er in der Disco.“ Irre… in der Disco! Das reichen wir gleich mal für den nächsten „Wächter“-Preis ein. Lesen Sie morgen: „Schulfreunde erinnern sich an Christian Drosten (II): Früher tanzte er in der Disco zu ‚Night Fever‘.“ Tja, da wird einem natürlich einiges klar. Sie meinen, verrückter wird’s heute nicht mehr? Na, dann warten Sie mal ab… | |||||
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„Polizei räumt mit Hundertschaft Berliner Club“, meldet die „B.Z.“ – es handelte sich um das knallvolle „Pearl“ in der Fasanenstraße, wo die Betreiber dem Virus kurz vor dem Lockdown nochmal eine faire Chance geben wollten. Der Laden hatte gerade eine halbe Millionen Euro Corona-Hilfe bekommen (und gegen die Sperrstunde geklagt) – die höchste Summe, die überhaupt ausgezahlt wurde. Das musste offenbar gefeiert werden. Übrigens: Dem Verwaltungsgericht liegen 39 Eilanträge gegen Schließungen vor – überwiegend aus der Gastronomie, aber auch ein Fitnessstudio und ein Konzertveranstalter sind dabei. | |||||
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Aus einer Corona-Mail von TS-Bezirksstadtrat Oliver Schworck (gestern Mittag versendet) an die „sehr geehrten Kita-Leitungen“: „Im Wesentlichen bleibt es bei dem Ihnen bekannten Verfahren. Die Veränderung besteht darin, dass Sie und nicht mehr das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen der Kategorie 1 über die Quarantäne informieren.“ Aha. Der Staat zieht sich zurück und gibt die Verantwortung ab. Aber ansonsten bleibt alles beim Alten. Übrigens: Am Ende der Mail dankt Schworck noch „Ihnen und Ihren Kollegien für Ihr Engagement, unter diesen schwierigen Bedingungen einen den Umständen entsprechend geordneten Schulbetrieb zu organisieren“. Aber dafür werden die Kita-Leitungen jetzt ja wohl hoffentlich nicht auch noch nebenbei und ungefragt für zuständig erklärt. | |||||
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Kosmetik (schlecht bezahlt) ist untersagt – aber wie steht’s mit der Luxusklasse, der Schönheitschirurgie? Schauen wir doch mal vorsichtig in eine Praxis in Ku’damm-Nähe rein… und wir sehen: Hier werden fröhlich weiter Gesichtsfalten weggespritzt, Lippen gebotoxt, Oberlider gestrafft, natürlich alles ohne Tests, ohne Masken, ohne Abstand – und ohne Verstand. | |||||
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Von einer Landung am 31.10. in Schönefeld berichtet ein CP-Leser, ab zur Teststelle in Terminal 5… aber die macht um 22 Uhr gerade zu. Der Hinweis, am nächsten Tag wiederzukommen, gleicht einem Aufruf zum Verstoß gegen die Quarantäneverordnung (siehe oben). Am nächsten Tag ist die Teststelle zum Terminal 1 umgezogen, die Fluggäste vom Vortag, die zurück zum Terminal 5 gekommen sind, drängen sich in den Bus. Auf das Testergebnis (59 Euro) müssen sie tagelang warten (anderswo in Europa gibt’s den Bescheid am nächsten Morgen als SMS). Und natürlich lässt sich in der Corona-App der „Test und Push“-Service nicht eintragen – er hat keinen QR-Code. „Deutsche Industrie wächst kräftig“, teilt unterdessen die Agentur Reuters mit. | |||||
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„Weihnachten fällt aus“, meldet Roncalli, aber dort halten sie ihren Zirkus (der eigentlich immer ziemlich gut ist) inzwischen wohl für die einzige göttliche Gabe. Keine Sorge, Weihnachten findet statt – wenn auch in diesem Jahr leider ohne Roncalli. Und was meldet der DJV? Na klar: Die Verleihung des Journalistenpreises „Der lange Atem“ fällt in diesem Jahr aus – was für eine Symbolik. | |||||
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