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Liebe Leserinnen & Leser,
gestern hat sich in unseren Newsletter ein bedauerlicher Fehler eingeschlichen: Selbstverständlich gehört der Discounter Netto nicht etwa zu Rewe, sondern zu Edeka. Somit kommt die Pick- & -Go-Technologie des israelischen Startups Trigo in Deutschland nicht mehr nur in einer Testfiliale von Rewe zum Einsatz, sondern durch die Kooperation mit Netto nun auch in einem Laden aus dem Edeka-Verbund. Danke an unseren Leser Stefan Schneider von CardsConsult für den Hinweis.
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß mit unserem nächsten Newsletter mit Meldungen aus Einzelhandel und E-Commerce - hoffentlich diesmal wieder fehlerfrei.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
Das Münchner Lieferdienst-Startup Arive erhält knapp vier Monate nach dem Start in einer Series-A-Finanzierungsrunde rund 18 Millionen Euro. Das Geld kommt von Balderton Capital, Global Founders Capital, BurdaPrincipal Investments (Wachstumskapitalarm von Hubert Burda Media) sowie den Bestandsinvestoren 468 Capital und La Famiglia. Während die meisten Lieferdienste bislang auf Lebensmittel setzen, können Arive-Kund*innen über ber die App eher hochpreisige Produkte aus Kategorien wie Technik, Schmuck, Kosmetik, Selfcare und Home kaufen. Zu den Marken, die bereits in der App zu finden sind, gehören namhafte Unternehmen wie Apple, Bose oder Lego. Geliefert werden die Produkte innerhalb von 30 Minuten per Fahrradkurier in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München.
Die einst von der Otto Group gegründete und heute börsennotierte Modeplattform About You wächst weiter stark: Der Konzernumsatz wuchs im letzten Geschäftsquartal, das am 30. November endete, im Vorjahresvergleich um 48 Prozent auf 512,5 Millionen Euro. Die Zahl der aktiven Kunden ist im Vergleich zum Vorjahr um gut ein Drittel auf 10,6 Millionen gewachsen. Zum Erfolg trugen u.a. der Start in Italien, Griechenland, Portugal und Frankreich bei sowie die neue B2B-Lösung Scayle. Für das Ende Februar endende Geschäftsjahr bestätigte About You die Umsatzprognose und sieht sich in der oberen Hälfte des Zielkorridors von 1,72 bis 1,77 Milliarden Euro.
Kein Unternehmen krempelt gerade die Modebranche so sehr um wie Shein. Vergangenen Sommer hatte die App aus China bereit einen Umsatzanteil von 28 Prozent am gesamten Fast-Fashion-Markt in den USA - fast soviel wie H&M und Zara zusammen. Der Umsatz von Shein soll schon 2020 um über 250 Prozent auf über 10 Milliarden Dollar angestiegen sein. Nun hat das Online-Magazin Rest of World eine spannende Recherche zu Shein veröffentlicht, wonach Shein täglich (!) 2.000 bis 10.000 Produkte zu seiner App hinzufügt. Deren Erfolg testet Shein zunächst mit kleinen Chargen von oft nur wenigen Dutzend Stück, um die Produktion bei guter Nachfrage schnell hochzufahren. Shein bezeichnet sein System als "Large Scale Automated Test and Re-Order (LATR)-Modell".
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Die aus Hamburg stammende Drogeriemarktkette Budni, die mittlerweile gemeinsam mit Edeka nach Berlin und Brandenburg expandiert, hat sich vor eineinhalb Jahren ein komplett neues Ladenkonzept zugelegt. Draußen an den Läden steht jetzt: "Du liebst die Umwelt? Wir auch"; drinnen hängen große Würfel unter der Decke, die Klima-, Ressourcen- und Süßwasserschutz versprechen (siehe PR-Bild oben); an den Säulen klebt der WWF-Panda; und auf dem Boden lotsen Aufkleber die Kundschaft zu den Regalen mit Ökoprodukten. Peer Schader hat sich das Konzept fürs Supermarktblog näher angeschaut, hat viele Bilder geknipst und ist recht angetan vom neuen Auftritt.
Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com hat in den Niederlanden zwei Abholläden eröffnet, die mit Robotern bestückt sind. Die "Robotershops" laufen unter der Marke Ochama und befinden sich in den Städten Leiden und Rotterdam. Kund*innen können über die App von Ochama Produkte von Lebensmitteln über Beauty-Artikel bis hin zu Einrichtungsgegenständen bestellen. Anschließend können sie in den Laden gehen, wo automatisierte Fahrzeuge und Roboterarme die Bestellungen kommissionieren und sortieren. Wenn ein Käufer den Laden betritt, kann er einen Barcode in seiner App scannen und seine Bestellungen werden über ein Förderband zu ihm transportiert. Auch eine Lieferung der Produkte ist möglich
Der US-Videospielehändler Gamestop will ins Geschäft mit NFTs einsteigen, also Non-Fungible Tokens (zu Deutsch etwa "nicht austauschbare digitale Güter"). NFTs kommen zum Beispiel für digitale Kunstwerke zum Einsatz, haben aber auch im Gaming-Bereich ein großes Potenzial für virtuelle Güter. Die Nachricht trieb den Aktienkurs des Unternehmens am Freitag in die Höhe. Passend zum NFT-Hype noch ein Lesetipp: Roman Zenner erklärt im ShopTechBlog, wieso NFTs für den Bereich E-Commerce spannend sind. Sie könnten Vorboten eines gänzlich anderen Distributionsmodells für digitale Güter haben und auch Auswirkungen für "klassische" E-Commerce-Systeme mit sich bringen.
Der Markt für Social Commerce soll von einem weltweiten Umsatzvolumen von 492 Milliarden Dollar (2021) auf 1,2 Billionen Dollar im Jahr 2025 wachsen, erwartet Accenture. Die Unternehmensberatung geht davon aus, dass bis 2025 die meisten Social-Commerce-Einkäufe weltweit in den Bereichen Kleidung (18 %), Unterhaltungselektronik (13 %) und Heimtextilien (7 %) zu erwarten sind. In China zählen frische Lebensmittel und Snacks mit einem Anteil von 13 Prozent ebenfalls zu den großen Produktkategorien. Ältere Käufer*innen legen Wert auf Sicherheitsfunktionen und schätzen die Vertrautheit mit der Marke. Jüngere Generationen fühlen sich hingegen von Livestreams angezogen und vertrauen mehr auf Käuferbewertungen.
Die Probleme in den weltweiten Lieferketten haben spürbare Folgen. Vor allem für Händler, die ihre Produkte aus dem fernöstlichen China beziehen. Wie es dennoch gelingen kann, trotz anhaltender Produktengpässe den Online-Abverkauf anzukurbeln, und welche alternativen Strategien es gibt, hat Ivana Nikic von der Norisk Group für etailment zusammengestellt. So bieten Lieferengpässe für bestimmte Artikel im Shop (z.B. Sneaker) auch kleineren Händlern die Chance auf ein Up-Trading. Sie können die Situation beispielsweise dafür nutzen, um alternative Produkte (z.B. aus regionaler Herstellung) in ihr Sortiment aufzunehmen. Damit könnten sie deren Attraktivität beim Endkunden testen und möglicherweise ganz neue Kundensegmente erschließen.
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