mein Kollege Daniel Gräber, Wirtschaftsressortleiter bei Cicero, hat im vergangenen Jahr ans Licht gebracht, wie grüne Strippenzieher beim Atomausstieg 2022 getäuscht, getrickst und gelogen haben. Im Podcast spricht er mit Clemens Traub über die Macht der Energiewende-Lobby, Robert Habeck und den Ausgang des Untersuchungsausschusses im Bundestag. In einem weiteren Beitrag liefert Gräber noch mehr Details: Wirtschaftsminister Robert Habeck holte gestern als Zeuge im AKW-Untersuchungsausschuss zum Gegenangriff aus: Schuld an der Energiekrise seien die Vorgängerregierungen. Er hat zwar Recht. Doch weshalb hat er dann so verbissen an deren Fehlentscheidung, dem Atomausstieg, festgehalten? Die SPD hat sich von einer lebendigen Mitgliederpartei zu einer staatsverflochtenen, bürgerfernen Funktionärspartei gewandelt, schreibt der Parteienforscher Elmar Wiesenahl. Es fehle ihr an einem identitätsstiftenden Gemeinschaftskern. Keine guten Aussichten für den anstehenden Wahlkampf. Zumal die Partei in diesem ganz auf Kanzler Olaf Scholz setzt, der aber so unbeliebt ist wie kein amtierender Kanzler in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wahlkampfzeit ist auch die Zeit für Fernsehduelle. Bei „Welt TV“ musste SPD-Chef Lars Klingbeil gegen CSU-Chef Markus Söder bestehen – und scheiterte, wie mein Kollege Ben Krischke bilanziert. Denn Realitäten lassen sich nicht leugnen und Krisen nicht schönreden. Und Söder hat schon recht, wenn er Olaf Scholz als „Lame Duck“ bezeichnet. In Teil 6 unserer Bildungsserie „Vive l'éducation“ zeigt Miriam Stiehler heute, dass die Behauptung falsch ist, Lernen und Selbstbildung seien das Gleiche. Kinder lernen zwar eine Menge auf eigene Faust. Aber sie brauchen unbedingt auch die Anleitung von Lehrern und anderen Erwachsenen. Das Goethe-Institut, das offizielle Schaufenster der deutschen Kultur im Ausland, befindet sich inmitten eines Transformationsprozesses – und hat jetzt eine neue Präsidentin. Die Designforscherin Gesche Joost wird die Institution mit ihren 151 Standorten in 98 Ländern smarter, hoffentlich aber auch wieder relevanter machen. Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur von Cicero, hat sie porträtiert. David Lynch ist tot. Der Regisseur war der große Surrealist des amerikanischen Kinos. Lynchs Filme, so Cicero-Kolumnist Alexander Grau, zeigten die Doppeldeutigkeit der Welt, die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit. Sie sind wie eine Psychoanalyse ohne Therapie. Damit erinnerte er uns Zuschauer auch immer daran, was die Stärke von Kino ist: das Erzeugen von Illusionen und Uneindeutigkeit. Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |