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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 25.02.2020 | Heute ist alles dabei: Vormittags Regen, nachmittags auch Sonne, dazu böig auffrischender Westwind bei max. 9°C. | ||
+ Volkmarsen: Autofahrer rast in Menschenmenge + Nur ein Bruchteil der angeordneten Zebrastreifen realisiert + Besucherrekorde in Tierpark, Zoo und Aquarium + |
von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, Ob man es nun Anschlag nennt oder anders – es ändert nichts am grausamen Resultat: Mindestens 30 Menschen hat ein 29-Jähriger teils schwer verletzt, darunter mehrere Kinder, als er mit seinem Mercedes offenbar absichtlich im hessischen Volkmarsen in einen Karnevalsumzug gerast ist. Der Täter ist vorbestraft, aber den Behörden nicht als Extremist bekannt. Mehr weiß man bisher nicht. Nur, dass man gern mal wieder ein paar mehr Tage ohne Schreckensnachrichten hätte. | |||||
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Wie kann es passieren, dass die Al-Quds-Demo der Israelhasser auf dem Ku‘damm die lange vorher angemeldeten „Classic Days“ zur Absage zwingt (CP von Sonnabend)? „Es war noch gar nichts entschieden“, heißt es von der Polizei. Genau das sei das Problem, sagt der Veranstalter des Oldtimertreffens: Weil sich Verkehrs- und Versammlungsbehörden – die übrigens zufällig im selben Gebäude sitzen – auch ein halbes Jahr nach einer Abstimmungsrunde und vier Monate nach Antragstellung plus Fristsetzung nicht gerührt hätten, habe er die Veranstaltung schließlich abgesagt, um horrende Kosten fürs Drumherum zu vermeiden. Nun haben die Antisemiten freie Bahn. | |||||
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Laut einer Vattenfall-Studie würde es übrigens ein teures Vergnügen, wenn wir dereinst alle in unseren Teslas Made in Greenheide durch die smarte City cruisen: „Die ungesteuerte Elektrifizierung des Individualverkehrs“ (also der Ersatz der ca. 1,2 Mio. Berliner Verbrenner durch ebenso viele E-Autos) würde den Stromverbrauch des Verkehrssektors auf bis zu 13 Millionen Kilowattstunden pro Tag erhöhen. Das wären bis zu 30 Prozent des gesamten Berliner Verbrauchs. Um den Saft zu den Kunden zu bringen, wäre „ein massiver dezentraler Niederspannungsausbau mit sehr hohem Baustellenaufkommen in ganz Berlin“ nötig. Bezahlen müssten es die Stromverbraucher – in Form drastisch steigender Netzentgelte. Die machen aktuell rund ein Viertel des Strompreises aus. | |||||
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Da wollten wir endlich mal was Positives melden – aber wir hätten es lieber lassen sollen: Anders, als gestern in CP und Tsp gemeldet, ist die Zahl der Verkehrsunfälle 2019 doch nicht gesunken, sondern erneut gestiegen, nämlich um ca. 2% auf 147.306. Der Fehler resultiert aus der Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage: Mit Datum vom 7.2.20 wurden darin ohne einen Hinweis die Zahlen fürs Gesamtjahr 2018 denen von Januar bis November 2019 gegenübergestellt. Ob der Fehler bei der Polizei oder der Innenverwaltung passiert ist, war nicht zu erfahren. Aufgefallen ist er einem Tsp-Kollegen, der sich an eine – sechs Tage später gestellte, aber schon eine Woche früher beantwortete – Anfrage eines CDU-Abgeordneten erinnerte, in deren Beantwortung die korrekte Zahl seht. | |||||
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Und noch eine Zahl muss korrigiert werden: Seit Beginn dieses Jahres sind mittlerweile schon 13 Menschen auf den Straßen Berlins tödlich verunglückt: fünf waren per Rad unterwegs, vier zu Fuß, drei per Moped/Motorrad, einer im Auto. Für heute Abend um 18.30 Uhr rufen der Verein Changing Cities und der Fachverband FUSS e.V. am Unfallort zu einer Mahnwache zum Gedenken an die 28-Jährige auf, die am vergangenen Mittwochabend auf der Rheinstraße in Friedenau von einem zivilen Polizeiauto angefahren wurde und am Sonnabend im Krankenhaus gestorben ist. Laut Polizei war der dunkle VW-Bus mit Blaulicht und Sirene auf dem Weg zu einem Notfall. Es war der zweite tödliche Unfall mit einem Einsatzwagen binnen einer Woche. | |||||
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Im Tipi am Kanzleramt war gestern Abend ordentlich Stimmung – dank Franziska Giffey im Gespräch mit Lorenz Maroldt, begleitet von Checkpoint-Band und Fünfgängemenü (hörte ich). Giffeys Aussagen im Kern: Der Mietendeckel ist kurzfristig richtig, aber ersetzt perspektivisch nicht massiven Neubau. „Menschen, die das Auto nutzen wollen, sollen das auch können.“ Berlin will Giffey im „Giffey-Style“ angehen, also mit funktionierender Verwaltung und Fokus auf „Ordnung und Sauberkeit“. Das seien Kernbedürfnisse: „Es geht nicht, dass bestimmte Orte von Leuten okkupiert werden, die sich nicht an Regeln halten. Menschen, die sich Sicherheit nicht kaufen können, etwa durch eine Villa in Zehlendorf, müssen auch sicher leben können.“ Und die Fremdschämnummer ihres Sozius' Raed Saleh bei Kurt Krömer „war nicht der Glanzauftritt des Jahrhunderts“, aber „solche Sachen, die passieren. Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten.“ | |||||
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Die kürzlich für Harald Wolf ins Abgeordnetenhaus nachgerückte Linksfraktionärin Franziska Leschewitz hat vor ihrem Abschied aus Spandau noch rasch einen BVV-Antrag mit dem Titel „Reichtumsbericht für den Bezirk auflegen“ geschnitzt. Das Bezirksamt solle eine wissenschaftliche Untersuchung entwickeln, die „Verteilung, Entstehung und Verwendung, Form und Umfang von Reichtum in Spandau erfasst und analytisch beschreibt“ – und zwar „problemlösungsorientiert“ im Sinne gerechterer (Um-)Verteilung. „Die Ergebnisse sollen in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt werden.“ Spandauer Bezirkspolitik kann sehr spannend sein. | |||||
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