eigentlich bin ich Olympia-Banause. Aber neulich, wir waren faul zu Hause, da dachte ich mir: Sollen die Kinder doch mal angucken, was die da in Tokio so treiben, und schaltete den Fernseher an. Es sind die ersten Olympischen Spiele, die meine Lütten mitbekommen. Turnen, Handball, Radfahren, Volleyball, Dressur: Wir saßen zwei Stunden davor, Mund und Augen weit auf, und staunten. Fliegende Menschen am Reck, Salti, Schrauben, tippelnde Pferde: Eine spektakuläre Leistungsschau menschlichen Könnens. Nach all dem „Höher! Schneller! Weiter! Quäl dich! Kämpfen!“ gab’s jetzt bei den Spielen noch eine andere wichtige Lektion. Eine kleine Turnerin, die eigentlich die Welt dominiert und auf einmal und mittendrin vernehmlich trotz aller Erwartungen sagen kann: „Mir wird das zu viel, ich kann und will nicht mehr.“ Gesunder Ehrgeiz ist gut. Schwäche zeigen können und gut auf sich aufpassen auch. Hut ab. Einen wunderbaren Tag wünscht Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de PS: Falls er Ihnen gefällt, unser kleiner Newswecker, leiten Sie ihn gern an Freunde, Kollegen oder Ihre Familie weiter, das würde uns freuen. Wenn Sie diese Mail weitergeleitet bekommen haben: Hier können Sie kostenlos abonnieren |