Liebe Frau Do, es ist in diesen Tagen häufig von einer neuen Normalität die Rede. Doch die alte Normalität erwartet der ADAC zu Christi Himmelfahrt, nämlich kilometerlange Staus. Auf den Autobahnen in NRW und Richtung Küste dürfte es richtig voll werden. Und es spricht viel dafür, dass auch der Sommerurlaub normaler werden könnte als gedacht. Die weltweiten Reisewarnungen sollen zügig aufgehoben werden, hat Außenminister Heiko Maas gestern angekündigt. Mein Kollege Reinhard Kowalewsky hat daraufhin die Aussichten für die beliebtesten Reiseziele recherchiert. Mallorca ist auch dabei, klar. Ich hatte vor längerer Zeit einen Flug auf die Insel gebucht, bei dem 100 Prozent Stornogebühr anfiele – ob ich die Reise Ende Juni antreten kann und das tatsächlich will, weiß ich noch nicht. Unser Berliner Korrespondent Holger Möhle empfiehlt jedenfalls in seinem Leitartikel Geduld: „Das Virus reist mit.“ Denn bei diesen Fragen schwingt die Angst vor der zweiten Welle mit – und dass es nochmal zu einem Lockdown kommen könnte. Bisher sind in Deutschland allerdings nur räumlich begrenzte Infektionsherde zu verzeichnen, etwa in einem Flüchtlingsheim in St. Augustin. Die Lage in diesen sogenannten Hotspots haben Susanne Hamann und Philipp Jacobs recherchiert. Was wäre, wenn ein Impfstoff gefunden wäre – würde dann eine Impfpflicht alle Probleme lösen? Diejenigen, die die Corona-Maßnahmen für völlig übertrieben halten, lehnen das kategorisch ab. Aber auch unser Medizin-Experte Wolfram Goertz kommt in seiner ausführlichen Analyse zu dem Schluss, dass eine Impfpflicht falsch wäre. Selbst wenn sich nun eine wie auch immer geartete Normalität einzustellen scheint, sollten wir die Lehren aus dem großen Stresstest für unsere Gesellschaft nicht gleich wieder vergessen. Eine davon ist sicher: Die Schulen hierzulande liegen in der Digitalisierung zurück. Unser Berliner Korrespondent Jan Drebes befasst sich in seiner Analyse mit dieser vielfältigen Herausforderung. Neben technischen und pädagogischen Fragen geht es um den Datenschutz und natürlich um Zuständigkeiten. Voll digital sind dagegen viele Menschen im Homeoffice tätig. Unser Kulturredakteur Philipp Holstein, wie fast unsere gesamte Redaktion selbst betroffen, hat ein wunderbares Feuilleton über die Klänge am digitalen Arbeitsplatz in der eigenen Wohnung geschrieben. Vielleicht ist Ihr Mailprogramm so eingestellt, dass es leise pling macht, wenn die „Stimme des Westens“ da ist. Das würde mir gefallen; dankbar verabschiede ich mich heute mit einem sonoren Swuuusch von Ihnen. Oder sollen wir Pling und Swuuusch auf Meeresrauschen umstellen? Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |