Liebe Frau Do, die Klimawende ist beschlossen, und alle werden sie spüren. Verbraucher, Unternehmer, Pendler, Mieter, Immobilienbesitzer, Autofahrer. Die große Koalition hat nach 18-stündigen Verhandlungen ein erhebliches Maßnahmenpaket beschlossen, das mit einer Mischung aus Subventionen, Anreizsystemen und Strafzahlungen den Ausstoß von CO2 vor allem bei Wohnen und Verkehr reduzieren und die Einhaltung der Klimaziele bis 2030 garantieren soll. Das Gesamtvolumen aller Maßnahmen soll 54 Milliarden Euro umfassen. Was drin steht und wie Sie betroffen sind, erklärt Eva Quadbeck. Es ist auch für mich ein besonderer Tag. Denn dieser Newsletter ist mein Letzter. Nach 15 Jahren bei der Rheinischen Post breche ich im Rheinland die Zelte ab und begebe mich auf eine neue Expedition. Sie führt mich an die alte Wirkungsstätte Berlin. Ab dem 1. Oktober arbeite ich als Chefredakteur und Mitgesellschafter bei Gabor Steingarts neuem Medienhaus Media Pioneer. Es ist kein Weggang, keine Entscheidung gegen die Rheinische Post. Es ist ein Votum für das Neue, für das unternehmerische Wagnis im digitalen Journalismus. Das Leben wird nach vorne gelebt, sagte der dänische Philosoph Søren Kierkegaard. Ich gehe ins Offene. Sicher ist nur, dass ich mich als Reporter wieder in den wuseligen Politikjournalismus in der Hauptstadt stürzen werde. Eine Herzensangelegenheit. Wenn Sie Genaueres wissen wollen, können Sie sich gerne hier informieren. Kierkegaards Satz geht weiter. Das Leben wird nach vorne gelebt, aber in der Rückschau verstanden. Der Rheinischen Post habe ich meine berufliche Identität zu verdanken. Sie hat mich 2004 ausgebildet, sie hat mich nach Xanten und nach Mönchengladbach geschickt, in die USA und nach Nordkorea. Es waren unzählige Recherchen und Reportagen, Interviews und Porträts, aber vor allem exzellente Kollegen und geduldige Vorgesetzte, die mir das Rüstzeug für diesen Beruf mitgegeben haben. Und dieser Beruf ist ein besonderer: Guter und unabhängiger Journalismus ist nicht nur das Fundament einer demokratischen und freien Gesellschaft, er kann helfen, eine in Clübchen und Partikularinteressen zersplitterte Gesellschaft wieder an einen Tisch zu holen. Ich hoffe, dass wir Sie in den letzten Jahren meistens gut informiert, gelegentlich unterhalten und manchmal vielleicht sogar begeistert haben. Mein Anliegen - die inhaltliche Vielfalt, der Blick für das Überraschende und Tiefgehende, der ständige Perspektivwechsel - war hoffentlich spürbar. Das Leitbild der Rheinischen Post, einer Zeitung mit bundespolitischem Anspruch für und aus der Region, wird sicher auch bei meinem Nachfolger Moritz Döbler spürbar sein. Er ist ein überaus kluger und leidenschaftlicher Journalist, freuen Sie sich auf die Zeit mit ihm! An dieser Stelle wird meine Stellvertreterin Eva Quadbeck übernehmen. Dieser kleine elektronische Morgengruß war im Übrigen eine meiner ersten Amtshandlungen, als ich 2014 zum Chefredakteur berufen wurde. Der stete Diskurs mit Ihnen und meine persönlichen Empfehlungen von guten Texten guter Kollegen waren mir immer wichtig. Ich danke sehr für unzählige Anregungen, Hinweise, konstruktive Kritik. Und manchmal auch für Ihre Geduld mit mir. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |