Er gehört zu den bedeutendsten und innovativsten Schmuckkünstlern unserer Zeit und zu den wenigen, die sich trauen, mit ihren Schmuckstücken Geschichten zu erzählen. Manfred Bischoff (1947 - 2015) suchte lange nach den richtigen Materialien, um seine Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Spätestens Ende der Achtzigerjahre, als er in Italien wohnte, hatte er seine unverwechselbare Formensprache gefunden: Seine Materialien Gold und Koralle sowie seine ganz besondere Art, die Stücke zu präsentieren. Zu vielen Arbeiten gehört eine Zeichnung, auf der Worte in einer eigentümlichen Schrift eine wichtige Rolle spielen und auf der Ringe, Broschen oder Ohrringe ihren Platz finden können, aber nicht müssen.
In unserer Ausstellung zeigen wir rund vierzig Arbeiten aus dem von unserer Kuratorin Rike Bartels betreuten Nachlass des Künstlers. Darunter viele Werke aus den Achtzigerjahren, die Manfred Bischoffs Werdegang und Suche nachzeichnen. Bischoff war offen, er nahm Strömungen aus der Popkultur und Kunst auf und experimentierte mit einfachen Materialien, mit Fotografie, Draht, Duropor und Kunststoff. Prägend waren seine Studienjahre bei Reinhold Reiling in Pforzheim sowie bei Hermann Jünger in München und vor allem auch seine Zeit Berlin.
Auch wenn man Manfred Bischoffs narrative Arbeiten nicht auf den ersten Blick erfasst (was auch nicht sein soll), sie berühren einen sofort – durch Schönheit, großartiges Handwerk, Wärme, Leichtigkeit und Witz wie bei dem Ring ‚Solomann’. Für uns sind Bischoffs Werke wie kleine Gedichte, symbolhaft, emotional und am Ende rätselhaft und gerade deshalb perfekt.
Manfred Bischoff (1947 Schömberg - 2015 Siena) studierte 1972-1977 an der Fachhochschule für Gestaltung, Pforzheim, bei Prof. Reinhold Reiling, dann von 1977-1982 an der Akademie der Bildenden Künste, München, bei Prof. Hermann Jünger. Seine Werke sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter: Die Neue Sammlung München, Schmuckmuseum Pforzheim, V&A London; Metropolitan Museum of Art New York, Museum of Fine Arts Houston, Helen Williams Drutt Collection Philadelphia.
Zu den wichtigsten Auszeichnungen gehören der Françoise van den Bosch Preis, der Bayerische Staatspreis (2005) und der Danner Preis (2002) sowie das Artist-in-Residence-Stipendium des Isabella Stewart Gardner Museums in Boston (2002).
Öffnungszeiten: Di - Fr 12 - 16 Uhr, Sa 11 - 14 Uhr und nach Vereinbarung Die Öffnungszeiten der Galerie gelten ab dem Tag, an dem der Einzelhandel wieder öffnen darf. Individuelle Besichtigungstermine vergeben wir unter 01732958418
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