Editorial
Guten Tag Herr Do, die Gerchtekche brodelte ab Ende September heftig, als neben den beiden Innovation-Group-Vorstnden Jrgen Schmidt und Steffen Struwe mit Ulrike Thumm und Michele Tancredi noch zwei weitere Fhrungskrfte beim Stuttgarter Schadensteuer ihre Kndigung einreichten (wir berichteten exklusiv). Gehen sie zu einem Grokunden der Innovation Group? Oder gar zur HUK-Coburg, in die SPN-Kooperation - oder ziehen sie etwas Eigenstndiges auf? Es gab anfangs kaum eine Variante, die im Markt nicht als Option durchgespielt wurde! Seit dieser Woche haben die Spekulationen nun ein Ende: Vom Markt noch kaum bemerkt, haben Schmidt und Struwe nun doch ihr eigenes Ding aufgezogen, das sie "riparo" nennen. Damit hat Deutschland seit Montag einen weiteren Schadensteuerer, der von Holzgerlingen aus agiert. Das ist nicht allzu weit weg von der Rotebhlstrae in Stuttgart, wo Schmidt und Struwe die letzten fast 20 Jahre ihre Bros hatten. Noch hat Matthew Whittall, der just wegen des Schmidt-Struwe-Abgangs in Stuttgart mitsamt seinen "Schadenbienen" flugs ab Anfang Oktober an seinen frheren Chefsessel bei der IG als Vorstandsvorsitzender zurckgekehrt ist und umgehend die gesamte Fhrungsmannschaft neu strukturiert hat, keinen Versicherer-Abgang zu beklagen, wie er mir diese Woche in einem lngeren Gesprch versicherte. Er sieht in "riparo" zwar einen neuen Konkurrenten, kann sich selbst aber "nicht vorstellen", einen seiner Kunden aus der Assekuranz zu verlieren. Die Frage wird also sein, ob Schmidt und Struwe berhaupt anstreben, vom Volumen her ihren Ex-Arbeitgeber - und damit letztlich auch eine HUK-COBURG - "attackieren" zu wollen? 250 Mitarbeiter sitzen in Stuttgart und beschftigen sich bei IG mit Schadensteuerung, in Coburg und den vielen dezentralen Schadenauenstellen der HUK sind das noch um Einiges mehr. Da auf Augenhhe zu kommen, bedarf es enormen Kapitals und eines schnellen, geradezu explosiven Umsatz- und Kunden-Wachstums. Das haben nicht einmal die vorgenannten Schwergewichte aus Stuttgart und Coburg binnen weniger Jahre zustande gebracht! Zudem agiert der deutsche Schadenmarkt nach wie vor sehr konservativ. Und er ist klar vergeteilt, was ich Ihnen versucht habe, mit unserer heutigen, zweiten Meldung etwas detaillierter aufzuzeigen. Von daher glaube ich bei "riparo" eher an eine Strategie der Positionierung als Alternative bzw. Zweitmarke zu bestehenden Schadensteuerern. Man kennt dieses Prinzip ja seit Jahrzehnten im Markt beispielsweise bei der Schadenkalkulation: Audatex oder DAT? Oder eben beide! Bei den Restwertbrsen ist das letztlich keinen Deut anders - und alle fnf relevanten Anbieter fristen hierzulande auch kein allzu krgliches Dasein. Zuweilen kann Bescheidenheit sogar eine frnehme Zier sein, die deshalb nicht zwangslufig ohne Erfolg bleiben muss! Man wird es sehen - und man wird sie sehen: Jrgen Schmidt und Steffen Struwe werden es sich ganz bestimmt nicht nehmen lassen, in gut sechs Wochen auf dem Deutschen Verkehrsgerichtstag den direkten Kontakt zu den Auftragsentscheidern der Kraftschaden-Verantwortlichen in Goslar zu suchen. Auch da kennen sie sich ja bestens aus! Ich wnsche Ihnen einen weiterhin unaufgeregten 3. Advent! Ihr
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