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+Rohrbruch reisst Loch in Straße+Wohnungswirtschaft moniert Baublockade+Berlin feiert WM-Finale+
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von Björn Seeling

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Montag, 16.7.2018 | Wolkig durchwachsen, am Dienstag und Mittwoch kann es schauern, wobei die Tempertauren sich bei max. 27°C halten.

Guten Morgen,

erst einmal ein Gruß an alle, die den Checkpoint im Urlaub außerhalb der Stadt lesen: Schön, dass Sie alle weg sind! Wir machen es uns in Berlin nämlich gerade richtig gemütlich. Das Wetter ist 1 A, die Stadt ist zur stressfreien Zone geworden. Es gibt Platz auf der Straße, in der Bahn, in der Kantine, im Fitnessstudio, im Freiluftkino, und sogar der Paketbote klingelt wieder. Okay, die Airbnb-Gäste im Hinterhaus gehen etwas spät ins Bett. Aber dafür treten die auch nicht morgens um halb sieben ihre leeren Flaschen in die Tonne oder stauchen zehn Sekunden später die lieben Kleinen zusammen, nur weil die null Bock auf Kita haben.
Und damit zu den Meldungen aus dem Berliner Feriengebiet.

Etwa 70 Prozent Kroatien-Fans, 30 Prozent Frankreich-Anhänger und damit 100 Prozent Blau-Weiß-Rot – so sah der Autokorso aus, der nach dem WM-Finale über den Kurfürstendamm gerollt ist. Gemeinsam wurde Stoßstange an Stoßstange gefeiert, wobei es einige Franzosen auch zum Pariser Platz gezogen hat. Schade eigentlich, dass es keinen Zagreber Platz oder eine Zagreber Allee in Berlin gibt – wie auch so manche andere ost- und südosteuropäische Stadt im Stadtbild fehlt. Wenn es demnächst wieder um neue Namen auf Straßenschildern geht: Wie wäre es mal mit Geografie statt Biografie?

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Die Berliner Politik würde den Bürger ja gern Bauklötze staunen lassen, ganz besonders beim Thema Wohnen. Aber irgendwie haut es dann doch nicht hin, weil immer einer was zu meckern hat, wie jetzt der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU): Blockade und Abwehrhaltung attestierte er dem Senat und den Bezirken. So gesehen ist es durchaus verständlich, dass der Bürger nun lieber mit Klötzen spielen soll. Anwohner eines städtischen Großbauprojekts in Pankow durften nämlich Styroporwürfel hin- und herschieben, um geplante Häuser in ihrer Nachbarschaft zu simulieren. Anlass war, dass der ursprüngliche Experten-Entwurf für neue Gebäude bei den Anwohner nur auf Protest gestoßen war. Nun sollten sie es mit Styropor besser machen. Alles Kindergartenspiele? „Keinesfalls“, versichert der grüne Baustadtrat Vollrad Kuhn, die Ideen der Bürger würden geprüft und miteinfließen. Styroporentief sozusagen.

Gar nicht weit von diesem Projekt entfernt gibt es weiteren Ärger wegen Wohnungsbaus. Nur protestiert dieses Mal nicht der gemeine Anwohner, sondern eine Supermarktkette: „Wir sind für alle da, teure Wohnungen nur für wenige“ ist mit Bezug auf ein Schild zu lesen, das für Eigentumswohnungen wirbt; der Supermarkt soll wohl weichen.

Bleiben wir kurz noch bei der Klötzchenbildung. Am Mittwoch will die S-Bahn ja nun zeigen, wie sie pünktlicher werden will. 180 „Bausteine“ gehören dazu. Einer davon ist (CP vorige Woche), verspätete Züge auf dem Ring an bestimmten Stationen nicht stoppen zu lassen, damit sie verlorene Zeit aufholen können. Nicht nur der Regierende Bürgermeister fand die Idee merkwürdig. Nun ist die S-Bahn im Zugzwang. Aber vielleicht hilft es den Verantwortlichen ja, mal über die eigene Bahnsteigkante zu gucken. Bei der „großen“ Bahn“ haben sie da bestechend einfache Ideen. Da streichen sie, wie am Wochenende im Berliner Umland passiert, gleich ganze Züge. Motto: Wer nicht losfährt, kann sich auch nicht verspäten.

Mit Verspätungen umgehen muss auch der neue Mann für die Berliner Flughäfen. Patrick Muller leitet von August an den Betrieb in Tegel und Schönefeld. Sein Vorgänger Elmar Kleinert („Mr. TXL“) ist seit Anfang des Monats Chef auf dem Bremer Flughafen. Der aus Lothringen stammende Muller hat unter anderem für den Airport von Katar gearbeitet, wo es 2013 mit dem Neubau ähnliche Probleme wie am BER hab: Eröffnung kurzfristig abgesagt, Ärger mit dem Brandschutz, und der alte Flughafen musste weiter Passagiermassen bewältigen, für die er nie geplant gewesen war.

Vielleicht findet sich solch ein Manager ja auch für den rot-rot-grünen Senat, der sich um den ganzen liegengebliebenen Krempel kümmert, von dem das Parlament eigentlich längst wissen wollte, was Stand der Dinge ist (unter anderem beim Sanierungsstau im Bereich der Justiz, Planungen in Tegel für die Zeit nach Ende des Flugbetriebs, etc.pp.) Die lange Liste der Bitten um „Fristverlängerung“ war ja schon mal Anfang Juli Thema im Checkpoint. Nun kommt noch die Mutter aller Ärgernisse mit dazu: das Thema „Leistungsfähiges Bürgeramt“. Zum 30. Juni hatte das Parlament einen Bericht dazu gefordert, jetzt bittet Innenstaatssekretär Torsten Akmann um Fristverlängerung bis Ende August. Mit Schreiben vom 6. Juli.

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Da passt doch die Nachricht von CP-Leser Christian Henkes dazu, der es nach sechs Wochen endlich geschafft hat, seinen in Hessen gekauften Gebrauchtwagen nach Berlin umzumelden. Die Behörden in Kassel hätten ihm schon mit einem Bußgeld gedroht, weil die Formalitäten auf sich warten ließen. Aber erst dieser Tage war ein Termin bei der Kfz-Behörde frei – mit süßem Ende. Eine „freundliche Sachbearbeiterin hat alles in einer Viertelstunde erledigt“, schreibt Henkes. „Es gab sogar ein Werthers Echte Sahnebonbon.“

Kurzstrecke

Hätte, hätte Fahrradkette: Die Berliner Nachfrage nach Leihrädern ist wohl doch nicht so groß wie manches Unternehmen erwartet hat. Nach der Firma Obike (insolvent) verschwindet nun auch der Anbieter Ofo. Hoffentlich samt Rädern.
Dafür wächst der Markt für Leih-Elektroroller (laut „Berliner Zeitung“). Bei einem der Anbieter hat sich die Zahl der Vermietung innerhalb eines Jahres verdoppelt. Derzeit fahren mehr als 2000 Mietroller durch die Stadt. Hoffentlich immer mit dem Strom.
Ein paar Roller stehen auch am Hauptbahnhof, der es im Vergleich der weltweit attraktivsten Stationen trotzdemnur ins Mittelfeld geschafft hat: Platz 27. Spitze ist Grand Central Station in New York, unter anderem wegen des wirtschaftlichen Umfelds. Dort versteht man offenbar Bahnhof.

"Deutschland spricht“ am 23. September 2018: Zehntausende Diskussionspaare mit möglichst unterschiedlichen politischen Ansichten treffen sich an diesem Tag überall in Deutschland - und sprechen miteinander. Der Tagesspiegel ist einer von elf Medienpartnern. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernimmt die Schirmherrschaft. Diskutieren Sie mit! Anmeldung unter: www.tagesspiegel.de/ds18

Unter akuter Unterspülung leidet derzeit die Semmelweisstraße in Altglienicke. Dort ist in der Nacht zu Sonntag ein 60-Zentimeter-Trinkwasserrohr geplatzt. Das Wasser riss den Untergrund fort, und die Fahrbahn sackte ab. Zurück blieb ein riesiger Katar, äh, Krater.
Wenn es dort mit der Reparatur so vorangeht, wie mit den Arbeiten an der unterbrochenen Tram M4 in Mitte, dann dürfte dieses Loch Nass noch ein Weilchen bleiben. Denn vorige Woche hat sich nichts bewegt auf der Baustelle der Straßenbahnlinie, die zu den meistgenutzten Strecken im BVG-Netz gehört. Oder doch: die Fahrgäste, weil sie in Omnibusse umsteigen müssen. Weitere Tipps, wo es auf Ferienbaustellen nach Ferien aussieht? Gern per Mail an checkpoint@tagesspiegel.de
Übrigens läuft auch die Aktion „Gefahrenmelder“ weiter, bei der Sie uns heikle Stellen auf Berlins Straßen melden können. Unter diese Adresse hier finden Sie ein Online-Formular, in das Sie gefährliche Stellen eintragen können. Einzusehen ist das dann auf unserer neuen, interaktiven Karte.
Am morgigen Dienstag ist „Zahltag“ für Heinz Buschkowsky. So heißt die Doku auf RTL, für die der Neuköllner Ex-Bürgermeister mit einem Koffer voller Geld bei Hartz IV-Familien aufkreuzt. Die Kohle (bis zu 33.000 Euro) soll denen beim Start in ein Leben ohne staatliche Unterstützung helfen. Weitere Kofferträger: IIka Bessin alias Cindy aus Marzahn und Felix Thönnessen alias Gründungsexperte. Und RTL guckt wie immer ganz ohne Voyeurismus zu.
Starthilfe ist auch der Job von Stefan Franzke, dem Chef der Standortförderagentur „Berlin Partner“. Er würde gern den Motorradhersteller Harley-Davidson in die Stadt holen. Die Firma will unter anderem wegen der EU-Strafzölle im Ausland produzieren. Franzke hat deshalb einen Brief an die Zentrale in Milwaukee geschrieben, um für Berlin zu werben. Hoffentlich hat das in Kyritz an der Knatter keiner gehört.

Es hat sich ausgeboxt: Am 1. Januar 2019 wird die Humboldt-Box an der Schlossbaustelle geschlossen, schreibt die „Morgenpost“. Ein Jahr dauert’s dann noch mit den Bauarbeiten nebenan; das Schloss öffnet schrittweise bis Herbst 2020.
Das Landesverwaltungsamt hat eine Ausschreibung gestartet, die sich gewaschen hat. Die Behörde sucht für die 310 Dienststellen und 1000 Schulen Berlins einen Lieferanten für Drogeriewaren. Auftragswert: 55.000 Euro. Außer Küchenverbrauchs- und Toilettenartikel soll er auch - Rasierbedarf anbieten. Dabei sind doch eher alte Zöpfe das Problem.
Ob die Feuerwehr schon mal zu einem Rasurbrand gerufen wurde, ist angesichts des ständigen Missbrauchs von Notrufnummern durch schräge Vögel ja durchaus denkbar. Am Wochenende rettete sie jedenfalls erst einmal einen richtigen Vogel und twitterte das Foto dazu. Das Tier hatte sich im Mauerpark in einer Drachenschnur verheddert. Feuerwehrleute befreiten den gefiederten Freund aus seiner misslichen Lage – unter dem Beifall der Parkbesucher.
Die Kraniche trompeten es von den Dächern: Die Lufthansa fliegt einfach nicht auf Berlin. Der Konzern hat jetzt noch einmal begründet, warum es nicht mehr Langstreckenverbindungen gibt: Die lohnen sich einfach nicht. Diverse Konkurrenten sehen das zum Glück anders.
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2235

Zitat

"Brandenburger Bauern sollten Oliven anbauen."
Das rät Ernst Rauch, der Leiter der Klimaforschung beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re, den Landwirten im Gespräch mit dem Tagesspiegel.

Tweet des Tages

@AnsorgerLa
"Wenn frühmorgens jemand in Socken und Unterwäsche und einem Teller in der Hand auf dem Radweg steht, weißt du, du bist zu Hause. Dit is Berlin."
@huldraesk
"Ein Mann macht Turnübungen und Liegestütze in der U-Bahn, kichernde Jugendliche filmen ihn dabei. Derweil erläutert eine Mutti ihrem Kind lautstark, was alles "bäh" ist und vermieden werden sollte. Alles wie immer. Dit is Berlin."

Berlin heute

Verkehr Auf der Hauptstraße am Ostkreuz steht von 6 Uhr an bis Ende Oktober zwischen Markgrafendamm und Karlshorster Straße nur eine Spur bereit, die Anbindung an die untere Kynaststraße ist gesperrt. Ebenfalls von 6 Uhr an regelt eine Baustellenampel in Marienfelde auf der Weskammstraße/ Höhe Tennstedter Straße den Verkehr (bis Mitte August) und die Seelenbinderstraße in Köpenick in Richtung Salvador-Allende-Straße ist zwischen Bahnhofstraße und Bellevuestraße gesperrt (bis Ende Juli). Von 7 Uhr an ist Schleiermacherstraße in Kreuzberg zwischen Gneisenaustraße und Marheinekeplatz bis Anfang August gesperrt, ebenso die Möllendorffstraße in Lichtenberg an der Kreuzung Scheffelstraße in Fahrtrichtung Frankfurter Allee für eine Woche. Auf dem Stadtring (A 100) aus Richtung Wedding ist die Zufahrt auf die A 103 sowie die Ausfahrt Grazer Damm gesperrt. (22-5 Uhr). Die U1 hält in Richtung Warschauer Straße bis 31. Juli 2018 nicht am Görlitzer Bahnhof, genauso wie die S3 bis 27. Juli nicht in Karlshorst. Bis zum 17. August fährt die S2 nicht zwischen Blankenburg und Buch. Weitere Infos zum aktuellen Verkehr gibt’s hier.

Demonstration Am Montag demonstrieren von 9 bis 16 Uhr ca. 100 Personen an der Wilsnacker Straße 4 für „Solidarität mit Gefangenen". Ca. 50 Teilnehmende protestieren von 17.30 bis 18.30 Uhr gegen „Tanzverbot im Iran - Solidarität mit Maedeh Hojabri" und tanzen vor der Iranischen Botschaft (Podbielskiallee 67). Dienstag findet von 17.30 bis 22 Uhr eine Kundgebung zum „Goldstein-Gedenken" mit ca. 10 Personen im Kurt-Julius-Goldstein-Park statt.

Gericht Ein 30-Jähriger, der in mehreren Fällen gefälschte BVG-Monatskarten verkauft haben soll, kommt vor das Amtsgericht Tiergarten. Bei dem Versuch, seiner Festnahme zu entgehen, soll er sich eine halsbrecherische Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und eine Radfahrerin angefahren haben (9.00 Uhr, Kirchstraße 6, Saal 2108). Dienstag: Weil er mehrere Fahrzeuge in Brand gesteckt haben soll, kommt ein 30-Jähriger auf die Anklagebank. Zu den Taten kam es in einer Nacht im Oktober 2012. Jahre später erhärtete sich der Verdacht gegen den Mann (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 135). Mittwoch: Zwei 29- und 32-jährige Angeklagte, die ein Auto gestoppt und den Beifahrer mit einem Messer und einer Machete verletzt haben sollen, kommen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung vor das Landgericht (9.30 Uhr, Turmstraße 91, Saal 820).

Stadtleben

Essen & Trinken Erst kürzlich eröffnet, erfreute das Cèdre Blanc in Charlottenburg Restaurantkritikerin Elisabeth Binder mit der hausgemachten Limonade aus Rosenblütenextrakt und Orangenblütenwasser, die sie Besuchern des Ladenlokals in den „Mehr Genuss“-Seiten des Tagesspiegels ans Herz legte. Der Ansatz von Besitzer Omar Saad, „arabische Gastfreundschaft und französische Genusswelten" zu verbinden, übersetzt sich ins Menü wie folgt: libanesische Vorspeisen (u.a. Auberginensalat, Merguez und Lammbouletten), ergänzt durch Patisserie von „Glacon de Christian“, feine Weine und Arakvarianten, Heidelbeertarte neben Halva. Alles gibt's zum Mitnehmen oder lässt sich vor Ort genießen, wo momentan auch mit Lavendelblüten statt Pinseln produzierte Bilder von Jac Carley ausgestellt sind. Bald soll es auch Konzerte und Lesungen im Cèdre Blanc geben. Nehringstr. 34 (S-Bhf Westend), Mo-Mi 11-20 Uhr, Do-Sa 11-22 Uhr, So geschlossen

Die Public-Viewing-Saison ist mit dem Finale der WM gestern fulminant zu Ende gegangen, nun konzentriert sich der Blick nach Russland wieder vornehmlich auf politische Aspekte. Inwiefern der Fußball in Russland selbst ein Politikum war, thematisiert die Ausstellung „Russkij Futbol“, die noch bis 5. August im Deutsch-Russischen Museum (Zwieseler Straße 4) zu sehen ist: Die Darstellung von 120 Jahren russischem Fußball spiegelt auch die Geschichte des Landes im 20. Jahrhundert. Der Eintritt ist frei. S-Bhf Karlshorst, Di-So 10-18 Uhr

Wie sieht die Zukunft unserer Stadt aus?
Politik und Gesellschaft im Dialog zur Entwicklung einer neuen Stadt-Strategie. Lesen Sie jetzt gratis das E-Magazin zum "Berlin-Forum" einer Initiative der Stiftung Zukunft Berlin.

Last-Minute-Tickets gibt's noch für die Eröffnung des „Frauensommers“ in der Bar Jeder Vernunft. Bis zum 26. August beschäftigen sich kabarettistische Abende, Konzerte und Talks mit der Rolle von Frauen im „Mythos 68“, die neben männlichen Symbolfiguren wie Rudi Dutschke und Rainer Langhans in den Hintergrund gerät. Den Auftakt gestaltet heute Abend um 20 Uhr Kabarettistin Idil Baydar, u.a. im Gespräch mit Akteurinnen des Frauensommers. Karten ab 9,90 Euro sind online verfügbar. Schaperstraße 24 (U-Bhf Spichernstraße)
Der Dokumentarfilm „Zentralflughafen THF“ erkundet den Alltag von Geflüchteten, die auf der Hangaranlage von Tempelhof untergebracht sind und betrachtet die Lebensumstände der „displaced people“, für die der ehemalige Transitraum zur Dauerstation geworden ist. Der Film läuft noch bis Mittwoch in verschiendenen Berliner Kinos, z.B. Dienstag um 20 Uhr im Delphi Lux und Mittwoch um 17.15 Uhr in den Hackeschen Höfen.
Karten sichern für das „Tanz im August“-Festival, das vom 10. August bis 2. September stattfindet. Zum 30. Geburtstag beglückt das Festival seine Besucher mit einem besonders umfangreichen Programm – jubilierende 30 Produktionen laufen an verschiedenen Spielorten in der Stadt, darunter Highlights wie der Eröffnungsabend „Trois Grandes Fugues“ von den Choreografinnen Lucinda Childs, Maguy Marin und Anne Teresa de Keersmaeker. Tickets sind hier zu bekommen.
Neu in Berlin ist die Miniaturausgabe der „Berlin“, die im Roten Rathaus vor Anker geht. Das Modell des größten deutschen Marineschiffes, das nach dem Tsunami 2004 wochenlang die Bevölkerung im indonesischen Banda Aceh medizinisch versorgte und im Mittelmeer an Seenotrettungen von Flüchtlingen beteiligt war, kann wochentags von 9 bis 18 Uhr besichtigt werden (U-Bhf Klosterstraße).
Bezirkssafari durch Reinickendorf: Wir starten den Ausflug in den Berliner Norden mit einem besonderen Tipp von Tagesspiegel Leute-Autor Gerd Appenzeller (sein Reinickendorf-Newsletter erscheint jeden Mittwoch): In der Flusslandschaft Tegeler Fließ, zu erreichen vom S-Bahnhof Waidmannslust, lassen sich auf einem Spaziergang in Richtung Lübars nicht nur heimische Fauna und Flora, sondern auch asiatische Wasserbüffel beim Grasen beobachten. Dazu passend bietet sich ein Besuch des unter Denkmalschutz stehenden Buddhistischen Hauses an, wo sich ceylonesisch inspirierte Architektur bewundern lässt und die Chance auf meditative Erleuchtung besteht. Alternativ: Natur-Kuriositäten im Tegeler Forst besuchen. In der Binnendünenlandschaft Baumberge stellt sich Küstenatmosphäre ein, von da aus ist es nicht weit bis zur „Dicken Marie“, Berlins ältestem Baum. Kulturelle Zerstreuung gibt's dagegen im Bärliner Autokino (bis Donnerstag läuft noch „Ocean’s 8") oder im Kulturhaus Centre Bagatelle, wo u.a. Konzerte und Kulturfeste stattfinden.
CP-Kopfnuss: Weiter geht's mit unserem Sommer-Fortsetzungsrätsel. Falls Sie die vorangegangen zwei Rästel verpasst haben und mitgrübeln wollen: Alle Kopfnuss-Episoden finden Sie hier.
Nummer 3:
Heute machen wir es Ihnen nicht so leicht. Und müssen etwas indiskret werden. Bereit? Denken Sie an Ihr Vermögen. Vermögen Sie das? Auch in der dritten Person Singular Indikativ Perfekt Aktiv: _ _ _ _ _ _ _ _ ?

Das Stadtleben zum Wochenstart kommt heute von Nadine Voss.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Thomas Arslan (56), Filmregisseur / Heinz Dürr (85), Unternehmer, ehem. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn (bis 1997) / Edeltraud Esser "Zum 71.Geburtstag von Doreen, Eileen und Patric alles Gute!" / Thomas Heilmann (54), für die CDU im BT / Katherina Reiche (45), Chemikerin und ehem. für die CDU im Bundestag (1998 bis 2015), Hauptgeschäftsführerin des Verbands Kommunaler Unternehmen / Leon Rösler (24), "Alles Liebe von Mama" / Christoph Schösswendter (30), Fußballer bei Union / Sahra Wagenknecht (49), Volkswirtin, Publizistin und stellv. Fraktionsvorsitzende der Linken, Mitglied des BT / Steffen Zillich (47), für die Linke im AGH
Dienstag - Otmar Alt (78), Maler, Grafiker, Designer und Bildhauer / Frank Castorf (67), ehem. Intendant der Volksbühne / Jürgen Flimm (77), Regisseur und Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden / Angela Merkel (64), Bundeskanzlerin / "Wir gratulieren Julia Mühlberg (43), liebevolle Mutter von 3 Kindern, ganz herzlich zu Ihrem Geburtstag. Liebe Julia, bleibe stark und kraftvoll für Deine 5-köpfige Familie. Deine Großeltern" / Schnuck (52), "Meine große Liebe (1cm kleiner als ich - behauptet aber, ich kann nicht messen)" / Andreas Troge (68), Umweltökonom, ehem. Präsident des Umweltbundesamtes (1995-2009) / Halina Wawzyniak (45), Rechtsanwältin und Linken-Politikerin, ehem. für die Linken im BT (2009-17)
Mittwoch - Thomas Isenberg (51), für die SPD im AGH / Stefan Jacobs, Checkpointer / Miriam Meckel (51), Kommunikationswissenschaftlerin, Herausgeberin der Wirtschaftswoche und Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen / Melbeatz (41), HipHop-Produzentin
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben - Eleonore Dietrich, * 26. Oktober 1930 / Gernot Piestert, bis März 2003 oberster Schutzpolizist / Gerald Uhlig, * 26. September 1935 / Pfarrer Friedrich Wirnsberger, * 1931, Superintendant i.R. / Wolfgang Ziegler, * 6. Januar 1940, Strafverteidiger
Stolperstein - Selma Latte (Jhg. 1878) wurde heute vor 75 Jahren in Theresienstadt ermordet. Vor ihrer Deportation dorthin am 13. Januar 1943 lebte sie am Falkentaler Steig 16 in Hermsdorf.

Wenn sie früher Reden hielt, kamen CSUler und flüsterten: "Tolles Outfit." Mittlerweile wird die bayerische Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze geachtet und gefürchtet. Mit ihr vorneweg ist die Partei auf dem Weg zur zweitstärksten im Land. Lesen Sie das Porträt von Armin Lehmann heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

Berlin schmeckt nicht jedem. Sogar viele Lokalpatrioten begegnen Eisbein, Bulette und Weißer mit Schuss mit ausgesprochener Zurückhaltung. Da stimmt es hoffnungsfroh, dass sich die Schriftstellerin Tanja Dückers, aufgewachsen in Wilmersdorf, um die Verbesserung des Berliner Geschmacks kümmert. Sie hat eine Schokoladen-Kollektion entworfen, bei der sie sich vom Image Berliner Stadtteile inspirieren ließ. Die Sorte für das „temporeiche und hedonistische“ Friedrichshain schmeckt – nein, nicht nach Cannabis -, sondern nach dunkler Schokolade, Sauerkirsche, Pfeffer, Salz und Minze. Und Neukölln bietet, Zitat, „wehrhafte Haselnuss-Spikes im heldenhaft ausgebreiteten Superman-Rum-Mantel auf einer stolzen Edelbitter mit Mamas Kardamom obendrauf“. Bislang hat Tanja Dückers 15 Ortsteil-Schokis entworfen. Nicht dabei: das Märkische Viertel. Ist aber vielleicht auch verständlich – denn Blockschokolade gibt’s ja schon.

Hoffentlich sind die nächsten Tage ein Zuckerschlecken für Sie. Am Donnerstag kommt der nächste Ferien-Checkpoint. Bis dahin, Ihr
Björn Seeling
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