, mehr als 20 Millionen Verkehrsschilder regeln den Verkehr auf Deutschlands Straßen. Hinzu kommen mehr als 3,5 Millionen Wegweiser. Der ADAC hält rund ein Drittel der Schilder für überflüssig: Nicht nur kosten sie den Staat viel Geld, sondern sie sorgen auch für Verwirrung – denn um die Bedeutung der Verkehrsschilder zu erfassen, bleiben Autofahrer:innen in der Regel nur zwei bis drei Sekunden. Diese Zeitspanne reicht häufig nicht aus. In der niedersächsischen Gemeinde Bohmte hat man deshalb dem Schilderwahn ein Ende bereitet. Verkehrszeichen und sogar Ampeln wurden zu einem Großteil abgeschafft. Angeblich habe sich dadurch die Verkehrssituation deutlich entspannt. Die Verkehrsteilnehmer:innen seien vorsichtiger und rücksichtsvoller geworden – und würden wieder mehr miteinander kommunizieren. Ob dieses Modell auf andere Städte und Ortschaften übertragbar ist, sei dahingestellt. Doch nicht überall wird man dem gesunden Menschenverstand den Vorzug vor konventioneller Verkehrsregelung geben wollen. Geofencing stellt eine weniger radikale Möglichkeit dar, auf zahlreiche Verkehrsschilder zu verzichten. Beispielsweise lassen sich mittels Geofencing Tempo-30-Zonen definieren, in denen die Fahrzeuge automatisch abgebremst werden. Ford testet dies aktuell in Köln. Ihre Irina Hübner Redakteurin |