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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 16.12.2022 | Wolkenlos bei Temperaturen von -7 bis -3°C. | ||
+ Checkpoint Charlie soll autofrei werden + Gericht in Berlin spricht Neonazi Tilo P. frei + „Außergewöhnlich“: 21 Autos landen im Gleisbett in Weißensee + |
von Lotte Buschenhagen Autos, die im Gleisbett landen |
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Guten Morgen, weil’s so schön war, gleich nochmal: Die Friedrichstraße soll autofrei werden! Bitte, wie? Diesmal wollen die Grünen den Checkpoint Charlie für Autos sperren – bis zur Kreuzung Schützenstraße. Da der Checkpoint jedes Jahr von vier Millionen Menschen besucht werde, sei eine „geordnete Verkehrsführung” an der Kreuzung ohnehin nicht möglich, heißt es im Antrag der Fraktion aus Mitte. Die eigene Empirie der Autorin bestätigt: Am Checkpoint Charlie herrscht tatsächlich Anarchie, alles läuft kreuz und quer zum Foto auf den Mittelstreifen. Sinnvoller als zwischen Französischer und Leipziger Straße wäre eine Sperrung hier allemal. Warum also nicht einfach probieren? Was meinen Sie? | |||||
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Kommen wir zu ernsteren Themen: Im Prozess zur Neuköllner Anschlagsserie hat das Amtsgericht Tiergarten den Neonazi Tilo P. freigesprochen. Tilo P. wurde vorgeworfen, bei Brandstiftungen an den Autos des Linken-Politikers Ferat Koçak und des Buchhändlers Heinz Ostermann Anfang 2018 Beihilfe geleistet zu haben. P. habe mehreren Personen gegenüber zugegeben, „Schmiere” gestanden zu haben. Die Aussagen wurden jedoch später zurückgezogen – zudem gab es keine Beweise. Für rechtsextreme Schmierereien wurde P. zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 30 Euro verurteilt. Zuvor war gegen den ehemaligen AfD-Politiker bereits eine Freiheitsstrafe auf Bewährung von anderthalb Jahren verhängt worden, nachdem er einen Taxifahrer rassistisch attackiert und schwer verletzt hatte. Unsere Neukölln-Expertin Madlen Haarbach kommentiert: „Ich verstehe den Freispruch. Die Tat war nicht zweifelsfrei nachzuweisen. Der Prozess hat gezeigt, dass viel früher hätte ermittelt werden müssen. In Bezug auf die Schmierereien und Volksverhetzungen hätten die Strafen härter ausfallen können – gerade, wenn man sie mit der Strafe für den Angriff auf den Taxifahrer zusammengelegt hätte.” Die rassistische Attacke bezeichnete die Richterin nur als „Verkehrsdelikt”, die Taten seien zu verschieden, um die Strafen zu verbinden. Nebenkläger Ferat Koçak überrascht der Freispruch nicht: „Es ist traurig, aber ich bin leider wenig erstaunt über dieses Urteil.” Das Verfahren sei eine Farce gewesen – und: „Unsere Angst bleibt weiter bestehen.” | |||||
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Neues vom 29-Euro Ticket: Der VBB ist zu Potte gekommen. Am Donnerstag hat der Verbund die Verlängerung des Berliner 29-Euro-Tickets bis zur Einführung der 49-Euro-Variante genehmigt, ergo: bis zum 30. April 2023. Zuletzt hatte der VBB die Verlängerung kritisch gesehen, da sie den Einheitstarif mit Brandenburg gefährde. Jetzt ist alles durch – doch die nächste Kabbelei ist schon im Gang. Während Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) ankündigt, das Ticket mit dem Deutschlandticket definitiv zu beenden, will SPD-Fraktionschef Raed Saleh den Lappen dauerhaft behalten: „Ob die Fortsetzung unseres 29-Euro-Tickets im Interesse Berlins ist, entscheidet nicht Frau Jarasch, sondern das entscheiden die Berlinerinnen und Berliner am 12. Februar.“ Wo wir gerade bei Nahverkehr sind... | |||||
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Ein Gleis, sie zu knechten! Seit Ende September wird auf der Berliner Allee in Weißensee gebaut. Der Verkehr wird deshalb umgeleitet – direkt auf die Tramschienen: Weil die Schilder so chaotisch aufgehängt wurden, sind bis zum 2. Dezember 21 Autos (in Worten: EINUNDZWANZIG!) im Gleisbett gelandet. Auf Anfrage (Dirk Stettner, CDU) grummelt die Verkehrsverwaltung: „Die Anzahl der Ereignisse wird als außergewöhnlich eingestuft.” An den Schildern könne das aber nicht liegen, denn die Verkehrsführung sei „nicht ungewöhnlich”. Alte Checkpoint-Weisheit: Das eine schließt das andere nicht aus – zur Sicherheit wird jetzt trotzdem nachgebessert. | |||||
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SKANDAL IN DER STABI! Ab sofort dürfen Jacken sowie „Getränke aller Art” in Flaschen mit in die Lesesäle genommen werden, posaunt die Bibliothek auf ihrem Blog (vorher gab’s nur Wasser). Das Ende des Akademikertums, wenn man den Kommentaren glauben mag: - „Getränke aller Art, ernsthaft???” - „Wenn das in eine Mozart-Originalhandschrift fließt, möchte ich nicht wissen, wie die Stabi reagiert.” - „Glühwein, Milch, Kaffee auch in Ordnung? Könnte die Leitung der Stabi die Schreibtische jeden Tag abwischen?” Ein Nutzer droht gar, aus Protest Brause in der Bib zu mischen (the horror!). Die Stabi kontert lässig: „Bei aller maritimen Neigung im Haus Potsdamer Straße wird aus der Brause in unserem Lesesaal nichts. Offene Behältnisse sind weiterhin nicht zugelassen.” Wofür Netflix, wenn man die Staatsbibliothek hat? | |||||
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Berliner Tiefflieger: Seit November steht fest, dass das BER-Terminal 5 – aka der Flughafen Schönefeld – endgültig zu bleibt. Eigentlich sollte das Gebäude die kleinen Kapazitäten des BERs ausgleichen, doch das ist nicht mehr nötig – zu wenig Reisende. Blöd nur, dass die Bahnhöfe „Flughafen BER Terminal 5“ und „Flughafen BER Terminal 1-2" jetzt falsche Namen tragen: Das Terminal 5 ist passé und die Unterscheidung zwischen den Terminals 1 und 2 Unsinn. Heißt, wir benennen die Dinger um? Pff! Nö, sagt der Senat (Anfrage: Kristian Ronneburg, Linke). Darum müsse sich die Bahn kümmern – und von der liege kein Änderungswunsch vor. Wir zitieren frei nach Fußballlegende Alf Ramsey: Never change a losing system. | |||||
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