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31. Januar 2017 Liebe Frau Do,
ein Niederrheiner könnte demnächst Bahn-Chef und damit einer der einflussreichsten Manager Deutschlands werden. Ronald Pofalla, langjähriger CDU-Bundestagsabgeordneter aus Kleve, Ex-Generalsekretär und Ex-Kanzleramtsminister, wird nach dem überraschenden Rückzug von Rüdiger Grube als dessen Nachfolger heiß gehandelt. Pofalla ist seit einigen Tagen Infrastrukturvorstand der Bahn und hat politische Unterstützung, nicht zuletzt von seiner früheren Chefin Angela Merkel. Wer Bahn-Chef wird, das war stets Kanzlersache und eine Frage der Koalition in Berlin. Und so ist es wohl auch jetzt wieder. Angeblich gibt es eine Absprache zwischen Union und SPD, dass die Sozialdemokraten die Spitze der Bundesagentur für Arbeit besetzen und die Christdemokraten den Chefposten bei der Bahn. Demnach stehen die Chancen für den Merkel-Vertrauten und CDU-Politiker Ronald Pofalla nicht schlecht. Max Plück und Gregor Mayntz haben sich umgehört. Es ist das Streitthema an den Küchentischen, im Wohnzimmer und in der Schule. Wann, und wenn ja wie oft, dürfen Kinder und Jugendliche mit ihrem Smartphone spielen? Macht die Dauernutzung des Handys dumm und süchtig? Oder ist sie schlicht normal im digitalen Zeitalter? An den Schulen wird die Frage heiß diskutiert und unterschiedlich beantwortet. Wir haben zwei Lehrer gefragt, ob das Smartphone in der Schule verboten werden sollte. Raimund Millard, Rektor des Schloß-Gymnasiums in Düsseldorf-Benrath, sagt ja. Bei ihm habe sich das Verbot bezahlt gemacht. Joachim Rothmann, früherer Chef des Gymnasiums Neuss-Norf, hält dies für Unsinn. In zehn Jahren würde man über eine solche Technologiefeindlichkeit nur den Kopf schütteln, sagt er. Gestern Abend saß das ewige Gespenst der Union auf der Bühne des Ständehaus-Treffs in Düsseldorf. Friedrich Merz. Ex-Fraktionschef der Union. Ex-Polit-Star der CDU. Seit seinem Rückzug aus dem Bundestag 2009 wird der Wirtschaftsexperte in konservativen Kreisen immer wieder zum Comeback aufgefordert, als Heilsbringer eines angeblich verwaisten Wirtschaftsflügels umjubelt, beklatscht, herbeigesehnt. Gestern Abend spürte man wieder diese Sehnsucht in dem wirtschaftsnahen Publikum. Und Merz, inzwischen 61 Jahre alt (aber er sieht aus wie 50), ist tatsächlich noch tief drin in den politischen Fragen. Kundig analysierte der Aufsichtsratsvorsitzende des Vermögensverwalters Blackrock und Chef des deutsch-amerikanischen Vereins Atlantikbrücke die aktuellen Herausforderungen in Europa und in Deutschland. Er warb für ein selbstbewusstes Europa als Antwort auf die Abschottungspolitik des US-Präsidenten, warnte vor Zugeständnissen an Griechenland bei der wieder anschwellenden Finanzkrise. Und er verlangte einen neuen Reformgeist im Land. Sogar die Steuererklärung auf dem Bierdeckel hält Merz weiterhin für möglich. Zu seinem Verhältnis zu Kanzlerin Merkel ebenfalls ein erstaunlich offenes Bekenntnis: „Angela Merkel und ich passen einfach nicht zusammen.“ Auf die Frage, welche inhaltlichen Differenzen er zwischen der CDU-Kanzlerin und dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz sieht, antwortete Merz nur trocken: „Frau. Mann. Ost. West. Protestantin. Katholik.“ Auch das sagt wohl viel über die Comeback-Spekulationen aus. Antje Höning hat den Abend beobachtet. Herzlichst, Ihr
Michael Bröcker | |||
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