Planen versperren seit Jahren die Sicht nach draußen, die Balkone sind nicht nutzbar. Baulärm, Staub, kein Tageslicht. Ein unzumutbarer Zustand. Sollte man jedenfalls meinen. Bei der SAGA sah man den Fall aus Bramfeld, den meine Kollegin Sandra Schäfer recherchiert hat (M+), anders. Unsere erste Anfrage zum Thema Mietminderung wurde abgebügelt. Eine pauschale Reduzierung lehnte die SAGA ab, sprach von Einzelfällen. Der Sinneswandel folgte plötzlich am Tag darauf. Mich ärgert diese Ignoranz eines städtischen Wohnungsunternehmens. Wir reden hier schließlich nicht über eine Privatfirma, die den Profit als Geschäftsmodell über die Lebensqualität stellt, sondern über die Stadt als Vermieterin. Und es ist nicht das erste Mal, dass die SAGA den Eindruck vermittelt, dass ihr die Sorgen der Mieter manchmal ziemlich wurscht sind – frei nach der Formel: Je höher das Gebäude und je weiter weg es von der City ist, desto laxer der Umgang. +++ Dhurata S. (41) sitzt in ihrer Wohnung in Billstedt auf dem Sofa, Hände im Schoß, Blick gesenkt. „Die Krankheit macht mir zu schaffen. Dazu die Frage nach unserem Aufenthaltsstatus. Ich habe Angst und weiß, wenn ich zurückmuss, werde ich sterben“, sagt sie und kämpft im Gespräch mit meiner Kollegin Viola Dengler mit den Tränen. Die Frau ist schwer krank. 2019 kam sie mit ihrer Familie aus Albanien nach Deutschland. Die Familie sorgt sich um das Leben der Mutter. Denn sie ist auf die medizinische Hilfe angewiesen. Doch bleiben dürfen sie nicht. (M+) +++ Hamburgs Wohnungsmarkt ist eine Katastrophe. Damit verrate ich Ihnen nichts Neues. Immer mal findet man private Gesuche an Ampelmasten oder Laternen. So wie von Leonie S., die seit acht Monaten verzweifelt eine Wohnung sucht. Nun hat sie eine hohe Belohnung ausgesetzt, um endlich Erfolg zu haben. (M+) +++ In Barmbek-Nord hat es am Wochenende einen Messerangriff auf eine Frau gegeben, der fassungslos macht. Franziska O. (35) verließ zusammen mit ihrem Partner (27) und ihrem Sohn (6) die Wohnung an der Meister-Francke-Straße, als ihr Ex-Mann (43) angeradelt kam. Laut Polizei zückte er sofort ein Messer. Besonders tragisch: Der Sechsjährige musste mitansehen, wie sein Vater immer wieder auf die Mutter einstach. +++
Was essen Sie heute in der Mittagspause? Wenn Sie noch keine Idee haben, dann lassen Sie sich doch mal von Sylvie Meis inspirieren. Uns hat die TV-Moderatorin, die seit fast 20 Jahren in Hamburg lebt, ihre liebsten Schlemmer-Adressen verraten. (M+) Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche.
Julian König julian.koenig@mopo.de |