Laden...
|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 15.06.2020 | Strahlender Sonnenschein bei bis zu 24 °C. | ||
+ Tausende bilden Band der Solidarität + Modellprojekt Invalidenstraße ergebnislos beendet + Einschulung ohne ärztliche Untersuchung + |
von Lorenz Maroldt |
Guten Morgen, für das „Wall Street Journal“ ist Berlin die „Nachtclub-Hauptstadt der Welt“ – und weil die Clubs in einer „existenzielle Krise“ stecken, widmet das Hauptblatt der Weltwirtschaft der Stadt einen dramatischen Text: „Paris has the Louvre, London its royal palaces and Berlin its nightclubs“ – oder besser gesagt: Berlin hatte seine Clubs, denn seit Corona wummert hier nichts mehr (außer beim Corona-Rave im Urbanhafen). Um die Clubs zu retten, will die Koalition sie jetzt als Kulturstätten anerkennen. Die Voraussetzung für den Status: ein „regelmäßiger Spielbetrieb und ein anerkanntes künstlerisches Profil“ mit „kuratiertem Programm, musikästhetischem Anspruch und raumgestalterischem Konzept“. Klingt ein bisschen nach Staatsoper auf der Museumsinsel und Senatsrock mit Stützstrumpf. DJ Dieters rollende Disko hätte da jedenfalls ebenso wenig eine Chance auf Anerkennung wie ein avantgardistischer Aufstand gegen das Club-Establishment. Angie Pohlers schreibt im Tagesspiegel: „Die Clublandschaft lebt von ihren tektonischen Verschiebungen, von Schließungen, die eben auch Raum und Möglichkeiten für Neues bieten, vielleicht auch für eine neue Clubbetreiber-Generation und neue Konzepte. Hedonismus hat schließlich viele Gesichter.“ Und doch ist es jede Anstrengung wert, die Clubs zu erhalten – denn wenn sie gehen, tanzen dort, wo sie waren, nachts nur noch die Mäuse auf Bürotischen herum. Es kommentiert Lars Eidinger: „Erst wenn die letzte Party geräumt und der letzte Club geschlossen ist, werdet ihr merken, dass Berlin zu dem Kaff geworden ist, aus dem ihr gekommen seid.“ Und im Ohrensessel lässt es sich eben nicht so gut tanzen. Übrigens: Falls Sie es noch nie geschafft haben, an Sven Marquardt vorbei zu kommen – das Wall Street Journal verrät da ein kleines Geheimnis: Burkhard Kieker, Chef von Visit Berlin, „occasionally helps famous visitors get into Berghain“. Aha. „Kieker + 1“ auf der Gästeliste, und schon läuft die Sache – jetzt müssen Sie nur noch berühmt werden. | |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
„Empathie ist eine große Kraft, aus der wirklich etwas erwachsen kann“, sagt Mo Asumang im Checkpoint-Podcast „Eine Runde Berlin“ von Ann-Kathrin Hipp. Die Dokumentarfilmerin wirbt dafür, offen auf Menschen mit rassistischen Ansichten zuzugehen. „Es geht nicht um Argumente. Das hat nichts mit dem Intellekt zu tun, sondern ist eine rein emotionale Sache. Deshalb glaube ich, dass sich die Menschen begegnen müssen. Und die Politik muss das kapieren.“ | |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
Vom Berliner Nachtleben (ohne Clubs) lässt sich das allerdings nicht so ohne weiteres sagen. Sebastian Leber hat sich für den Tagesspiegel mal umgeschaut, wie es so läuft – hier ein Ausschnitt (Hinweis für Schulkinder: diesen Abschnitt bitte überspringen): „Wer einen Überblick bekommen möchte, wie viele Corona-Sicherheitsregeln sich aktuell gleichzeitig brechen lassen, dem empfiehlt sich ein Besuch der ‚Paris Bar‘ in der Charlottenburger Kantstraße. Freitagabend tragen Kellner dort ihre Masken auf Kinnhöhe, bedecken weder Nase noch Mund. Der Barkeeper hält es genauso. Auf dem Bürgersteig sind die Tische teilweise so eng aneinandergereiht, dass Gäste Rücken an Rücken sitzen, die Mindestabstände werden systematisch unterschritten. Die Regel, dass Gäste Masken aufziehen müssen, wenn sie etwa auf die Toilette wollen, wird ebenfalls ignoriert. Dafür stehen sie dicht gedrängt auf dem Bürgersteig beieinander. Der Kellner füllt sogar den dort Stehenden ihre Gläser auf.“ Darauf ein Corona. Die Zahl der Neuinfektionen in Berlin steigt übrigens wieder, pünktlich zwei Wochen nach dem Club-Rave mit Abschusskundgebung vor dem Urbankrankenhaus. Die meisten Fälle werden aus Neukölln gemeldet. Auch dort war Sebastian Leber, mit unterschiedlichen Eindrücken kam er zurück. Während im „Silver Future“ alles nach Vorschrift läuft („Wir solidarisieren uns mit den Menschen, für die Corona lebensgefährlich ist“, heißt es dort auf einem Schild), stehen im „Kaduka“ die Gäste dicht gedrängt an der Theke, und die Keeper verzichten auf den Mundschutz. Eine Kneipe weiter wird nach Mitternacht ausgiebig getanzt – auch hinter der Theke machen alle mit. „Ist halt asozial“, sagt Kenneth vor dem nahegelegenen Späti. Und wie es im „Bierbaum III“ zuging, steht weiter unten im „Zitat“. | |||||
|
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
Zur Serie „Es gilt das Mobilitätsgesetz, außer in…“ – heute: die Schöneberger Hauptstraße. Hier gehört die Busspur in Anführungsstrichen geschrieben und mit dem Adjektiv „sogenannt“ versehen – irgendwer parkt hier immer falsch (und ist damit nie allein). Zuletzt hatten Bauarbeiter ihr genderneutrales Dixi-Klo darauf gestellt, aber statt die Busspur ordnungsgemäß umzuleiten, wurde sie per Schild für beendet erklärt. Trotz Beschwerden blieb das Klo einen Monat lang stehen, Busse und Radfahrer wurden zu riskanten Ausweichmanövern in den Autoverkehr gezwungen. Ein entnervter Pendler hat deshalb jetzt eine Fachaufsichtsbeschwerde bei Verkehrssenatorin Günther eingereicht. Mal sehen, ob sie da ankommt – oder vorher unter die Räder kommt. | |||||
|
|
|
|
|
| ||||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||
|
| ||||||
| ||||||
|
| |||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
|
| ||||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
|
| ||||||
|
| ||||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Laden...
Laden...
© 2024