30. Juni 2025 Bankenbrief â EZB-Rat justiert Strategie nach | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie diese Themen im Bankenbrief: ⢠EZB setzt auf Flexibilität gegen Inflation ⢠Scope: Aufrüstung könnte Bonität belasten ⢠Sewing: DVAG bleibt wichtiger strategischer Partner ⢠Gärtner wird globaler Leiter für Aktien bei der DWS Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
THEMA DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/STA/Bor Slana |
|
Strategiecheck: EZB setzt auf Flexibilität gegen Inflation Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich nach einer Ãberprüfung ihrer geldpolitischen Strategie alle Optionen im Kampf gegen die Inflation offen. Sie behält ihr Inflationsziel von 2 Prozent bei und betont zugleich ihre Flexibilität, wie die Zentralbank heute in Frankfurt mitteilte. "Symmetrie bedingt eine angemessen kraftvolle oder lang anhaltende geldpolitische Reaktion auf starke, dauerhafte Abweichungen der Inflationsrate vom Zielwert in beide Richtungen", erklärte die Notenbank. Das Inflationsumfeld werde unsicherer. Alle geldpolitischen Instrumente, die der EZB-Rat habe, blieben erhalten, so die Notenbank: "Durch eine ausreichende Flexibilität" beim Einsatz werde es möglich sein, "agil auf Veränderungen im Inflationsumfeld zu reagieren". RegelmäÃiges Feilen an Strategie Die EZB überprüft in regelmäÃigen Abständen ihre geldpolitische Strategie. 2021 hatte sie ihr Inflationsziel neu formuliert und sich dabei mehr Flexibilität gewährt. Seither strebt die EZB für den Euroraum eine jährliche Inflationsrate von 2 Prozent an, zuvor sprach sie von Preisstabilität von "unter, aber nahe 2 Prozent". Damit muss die Notenbank nicht bei jeder Abweichung der Inflation von ihrem Ziel unmittelbar reagieren. EZB-Präsidentin Christine Lagarde (Foto) sagte, die Notenbank habe nach dem abgeschlossenen Strategiecheck eine "noch solidere Grundlage", um in einem immer unsichereren Umfeld ihr Mandat zu Preisstabilität zu erfüllen. "Wir sind für alle Umstände gerüstet." Die nächste Ãberprüfung der Strategie stehe 2030 an. Die aktuelle Ãberprüfung ihrer Strategie teilte die EZB im Umfeld ihres Forums im portugiesischen Sintra mit. Dort treffen sich von heute an Notenbanker und Ãkonomen, darunter auch der Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, der sich immer wieder Verbalattacken von Präsident Donald Trump und dessen Forderungen nach Zinssenkungen ausgesetzt sieht. reuters.com handelsblatt.com zeit.de
|
MELDUNGEN DES TAGES | | | Quelle: picture alliance / Bernd von Jutrczenka/dpa |
|
Deutschland: Inflation sinkt im Juni auf 2 Prozent Günstigere Energie und geringere Preissteigerungen bei Lebensmitteln: Die Inflationsrate in Deutschland ist überraschend auf den niedrigsten Stand seit über einem halben Jahr gesunken. Im Juni lagen die Verbraucherpreise um 2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte. So niedrig war die Teuerung zuletzt im Oktober. Im Mai hatte die Rate noch 2,1 Prozent betragen. Zum Sinken der Inflationsrate trug erneut billigere Energie bei (minus 3,5 Prozent), allerdings flacht der Rückgang langsam ab. Auch der Konflikt zwischen Israel und Iran, der die Preise für Rohöl und Sprit zeitweise kräftig nach oben getrieben hatte, blieb weitgehend folgenlos. Lebensmittel verteuerten sich noch um 2 Prozent nach einem Plus von 2,8 Prozent im Mai. Hartnäckig bleibt die Inflation allerdings bei Dienstleistungen, zu denen Versicherungen, Pauschalreisen und Autoreparaturen zählen. Im Juni kletterten die Preise für Dienstleistungen um 3,3 Prozent â eine Folge gestiegener Löhne. Von Mai auf Juni des laufenden Jahres stagnierten die Verbraucherpreise insgesamt. faz.net
|
| | Quelle: picture alliance / Bernd von Jutrczenka/dpa |
|
Scope: Aufrüstung könnte Bonität belasten Die geplante Aufrüstung in Europa könnte sich negativ auf die Kreditwürdigkeit vieler EU-Mitgliedsländer auswirken. Wie Medien heute unter Berufung auf eine Analyse der Ratingagentur Scope berichteten, müssen die Nato-Mitglieder in der Europäischen Union (EU) im Durchschnitt 1,3 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) zusätzlich aufwenden. Dies würde die jährlichen Verteidigungsausgaben von zuvor 360 Milliarden auf über 600 Milliarden US-Dollar steigen lassen. Dadurch dürften das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung vieler Länder deutlich zunehmen. spiegel.de
|
| ING streicht 230 leitende Positionen im GroÃkundengeschäft Die niederländische Bank ING Groep will rund 230 leitende Positionen im GroÃkundengeschäft abbauen. Wie Medien heute berichteten, begründete der Leiter des GroÃkundengeschäfts, Andrew Bester, in einem Schreiben an Mitarbeiter die Kürzungen mit den derzeitigen "Marktbedingungen" und dem "Kostendruck aufgrund schwacher Erträge und verschärften Wettbewerbs". Die MaÃnahmen zielten darauf ab, die "Belegschaft für künftiges Wachstum wieder ins Gleichgewicht zu bringen" und sicherzustellen, dass die Bank "fit für die Zukunft" sei. Den Berichten nach entsprechen die Kürzungen etwa 1,4 Prozent aller Stellen in dem Bereich und konzentrieren sich auf kaufmännische Positionen auf Direktor- und Geschäftsführerebene. thebanker.com bloomberg.com
|
| UBS bekräftigt Aktienrückkaufpläne Die Schweizer GroÃbank UBS hält trotz möglicher strengerer Kapitalanforderungen an ihren Aktienrückkaufplänen fest. Das Institut bekräftigte heute, dass in der zweiten Jahreshälfte eigene Titel im Volumen von bis zu 2 Milliarden US-Dollar (0,8 Milliarden Euro) zurückerworben werden sollen. Das Programm startet morgen. Im Gesamtjahr plant die UBS weiterhin Rückkäufe von bis zu 3 Milliarden Dollar. handelsblatt.com
|
| Britische Aufsicht setzt neue Standards für Anlageberatung Die britische Financial Conduct Authority (FCA) will die Standards für die Anlageberatung für Privatpersonen verbessern. Diese "gröÃte Reform seit mehr als einem Jahrzehnt" solle dazu beitragen, durch eine "gezieltere Unterstützung" der Verbraucher die bestehende Beratungslücke zu schlieÃen, teilte die Finanzaufsicht heute mit. Einer Umfrage der FCA zufolge erhielten nur 9 Prozent der Briten in den vergangenen zwölf Monaten eine Finanzberatung. fstech.co.uk ft.com â bezahlpflichtig
|
KÃPFE DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld |
|
Sewing: DVAG bleibt wichtiger strategischer Partner Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing (Foto) hat die Bedeutung des deutschen Finanz- und Versicherungsvertriebs DVAG für den Konzern unterstrichen. "Die DVAG ist für uns einer der wichtigsten strategischen Partner im Heimatmarkt, den wir seit zweieinhalb Jahrzehnten auÃerordentlich schätzen", sagte Sewing heute. Nach Angaben der DWS wird die seit 2001 währende Vertriebskooperation zwischen der Deutsche-Bank-Tochter und der DVAG um weitere zehn Jahre verlängert. Seit 2001 sei ein Kundenvolumen von rund 48 Milliarden Euro aufgebaut worden, davon 35 Milliarden Euro in aktiv gemanagten DWS-Fonds, hieà es. DVAG-Kunden investierten in 1,5 Millionen Fondssparpläne. Daneben habe die DVAG 1,1 Millionen Kunden an die Deutsche Bank vermittelt, die dort etwa Girokonten zu Sonderkonditionen erhalten. fondsprofessionell.de bankinformation.de
|
| Gärtner wird globaler Leiter für Aktien bei der DWS Der Geschäftsführer der Union Investment Privatfonds, Benjardin Gärtner (Foto), übernimmt vom 1. September an die globale Leitung des Bereichs Aktien bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS. Gärtner verantworte damit die weltweite DWS-Aktienplattform, mehr als 70 Investment-Experten sowie 107 Milliarden Euro an verwaltetem Anlagevermögen, teilte die DWS heute mit. Bei Union Investment war Gärtner zuletzt Geschäftsführer des Bereichs Privatfonds und davor Leiter für das Aktienfondsmanagement. Nach Angaben der Fondsgesellschaft der DZ Bank wird Arne Rautenberg künftig das Aktienportfolio-Management bei Union Investment führen. Rautenberg ist seit 2014 bei Union Investment tätig und verantwortet dort derzeit das Management aller Large-Cap-Deutschlandfonds. citywire.com handelsblatt.com
|
| Schürmann wird Aufsichtsratschef bei der UmweltBank Georg Schürmann übernimmt von morgen an den Vorsitz im Aufsichtsrat der UmweltBank von Michael Kemmer. Wie das Institut heute in Nürnberg mitteilte, sitzt Schürmann seit 2024 in dem Gremium. Der Experte in der nachhaltigen Finanzbranche verfüge über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bankengeschäft, darunter als langjähriger Geschäftsleiter des deutschen Ablegers der niederländischen Triodos Bank. Kemmer habe während seiner Amtszeit die strukturelle Neuausrichtung der UmweltBank vorangetrieben und damit die Grundlage für die nächsten Wachstumsschritte des Instituts geschaffen. Er bleibe weiterhin im Aufsichtsrat aktiv. ecoreporter.de
|
WAS MORGEN WICHTIG WIRD | | In Frankfurt legt die staatliche Förderbank KfW Daten zur Finanzlage der Kommunen vor. â In Luxemburg veröffentlicht die Statistikbehörde Eurostat eine Schnellschätzung zur Inflation im Euroraum im Juni. |
NACHSCHLAG | | Hitzefrei im Homeoffice? Wenn in den nächsten Tagen die Temperaturen über 30 Grad steigen, kann das Homeoffice schnell zum Backofen werden. Wer einfach blaumacht, riskiert allerdings eine Abmahnung. "Es gibt im Homeoffice kein Recht auf hitzefrei", erklärt Arbeitsrechtler Maximilian Schmidt. Auch nicht bei hohen Temperaturen. Welche Regelungen für den Hitzeschutz im Büro gelten, lesen Sie hier: wiwo.de
|
|
|