04. Juli 2025 Bankenbrief â Lagarde beklagt zu viele Handelshindernisse im Euroraum | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie diese Themen im Bankenbrief: - Lagarde beklagt zu viele Handelshindernisse im Euroraum
- Trump unterschreibt am Unabhängigkeitstag Haushaltsgesetz
- Verdi lehnt Commerzbank-Ãbernahme trotz Jobzusagen ab
- EZB-Ratsmitglied Wunsch warnt vor anhaltend niedriger Inflation
Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
THEMA DES TAGES |
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Lagarde beklagt zu viele Handelshindernisse im Euroraum Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde (Foto), hat Europa aufgefordert, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und im Binnenmarkt Handelshindernisse abzubauen. "Klar, die USA sind groÃ, ein wichtiger Ort, auch ein wichtiger Handelspartner für uns. Aber was wir machen müssen ist, dass wir hier zu Hause unseren Garten bestellen", sagte sie heute im ARD-Morgenmagazin angesichts der herausfordernden Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. "Wir haben ein Riesenpotenzial in Europa." Zu den anstehenden Entscheidungen Trumps, der eine Frist bis zum 9. Juli für eine Einigung über Zollsenkungen gesetzt hatte, sagte Lagarde: "Das ist auf jeden Fall eine der Hauptquellen für Unsicherheit." Es gelte, sich auf unterschiedliche Szenarien vorzubereiten. Zu der Eurozone erklärte sie, diese sei zwar nicht überreguliert, aber es gebe zu viele gesetzliche Vorgaben: "Das müssen wir ein bisschen ausdünnen." Die wirtschaftlichen Systeme der Europäischen Union (EU) müssten effizienter und produktiver werden, damit der Euro mit der Rolle des US-Dollar als führende Währung der Welt gleichziehen könne, sagte die EZB-Chefin. Zugleich betonte sie, dass an der Preisfront im Euroraum Stabilität eingekehrt sei. Trump verunsichert Märkte mit Ankündigung von Zoll-Briefen US-Präsident Donald Trump will seiner jüngsten Ankündigung zufolge die einzelnen Länder in Kürze darüber informieren, mit welchen Zollsätzen sie künftig auf ihre Exporte in die USA rechnen müssen. Seine Regierung werde voraussichtlich heute damit beginnen, Briefe mit entsprechenden Informationen zu verschicken, sagte Trump. US-Finanzminister Scott Bessent sagte zu Bloomberg Television, er gehe davon aus, dass etwa 100 Länder einen Mindestzoll von 10 Prozent auferlegt bekommen. An den internationalen Finanzmärkten sorgte dies heute für Unruhe. Investoren fürchten, dass die Zollpolitik Trumps die weltweite Konjunktur in Rückschlagsgefahr bringen wird. Die aktuelle Aussetzung der Zölle laufe nur noch bis zum kommenden Mittwoch, sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Sollten nicht noch einige Last-Minute-Deals vereinbart werden, dürften sich viele Staaten dann mit höheren Zöllen konfrontiert sehen. "Und Stand jetzt gehören dazu auch die Staaten der EU â gerade die exportorientierte deutsche Wirtschaft trifft das hart." handelsblatt.com wiwo.de faz.net cash.ch
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MELDUNGEN DES TAGES |
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Trump unterschreibt am Unabhängigkeitstag Haushaltsgesetz US-Präsident Donald Trump (Foto) will mit seiner Unterschrift unter das groÃe Steuer- und Ausgabengesetz am heutigen Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten innenpolitisch triumphieren. Das in Teilen umstrittene und fast 900 Seiten umfassende Gesetz war gestern auch vom Repräsentantenhaus mit knapper Mehrheit genehmigt worden. Das von Trump als "One Big Beautiful Bill" ("Ein groÃes, schönes Gesetz") bezeichnete Gesetz soll von ihm heute um 17.00 Uhr Ortszeit anlässlich der Feierlichkeiten zum 4. Juli im WeiÃen Haus unterzeichnet werden. Die Verabschiedung im US-Kongress gelang erst nach einer tagelangen Hängepartie. Das Gesetzespaket wird von vielen Ãkonomen zum einen wegen der erwarteten Belastungen für den US-Haushalt kritisiert. Unabhängige Experten schätzen, dass sich der Schuldenberg der USA innerhalb von zehn Jahren um etwa 3,4 Billionen Dollar (2,9 Billionen Euro) zusätzlich vergröÃern dürfte. Umstritten sind aber auch die vorgesehenen drastischen Kürzungen bei den Sozialleistungen. tagesschau.de zeit.de
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Verdi lehnt Commerzbank-Ãbernahme trotz Joberhalt ab Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will einer Ãbernahme der Commerzbank durch die GroÃbank UniCredit und einer Fusion mit der UniCredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) nicht zustimmen, obwohl inzwischen der Erhalt von Arbeitsplätzen und Filialen durch das italienische Geldhaus zugesagt wurden. Verdi-Vorsitzender Frank Werneke lieà einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge in einem Brief an UniCredit-Chef Andrea Orcel durchblicken, dass er Zweifel an dessen Versprechen habe. "Unsere Bedenken als Gewerkschaft Verdi in Bezug auf eine mögliche Fusion der beiden Institute wurden durch Ihr Schreiben nicht ausgeräumt", zitierte die Zeitung aus dem Brief. Werneke reagierte damit auf ein Schreiben von Orcel an Bundeskanzler Friedrich Merz und Finanzminister Lars Klingbeil. Der Bundesfinanzminister hatte erst in diesen Tagen in einem Antwortschreiben an Orcel das groÃe Interesse der Bundesregierung an einer Eigenständigkeit der Commerzbank betont und den UniCredit-Chef an den Commerzbank-Vorstand verwiesen. stern.de wiwo.de handelsblatt.com
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| Auslandsbanken machen sich für Standort stark Der Verband der Auslandsbanken in Deutschland (VAB) hat die Bundesregierung aufgefordert, alles zu tun, damit Deutschland und insbesondere Frankfurt ein Banken-Schwergewicht unter den europäischen Standorten bleibt. Dazu legte der Verband einen umfangreichen Katalog zum Bürokratieabbau vor: 44 Vorschläge im Bereich Bank- und Finanzaufsicht und 15 Vorschläge im Bereich Steuern. Tobias Vogel, Vorstandschef des Verbands und Europa-CEO der UBS, erklärte auf der Verbandstagung, die EU-Richtlinie CRD VI müsse eins zu eins in deutsches Recht umgesetzt werden. "Zügig und ohne Sonderschleifen", fügte er hinzu. Die Richtlinie CRD VI regelt die Eigenmittelanforderungen für Kreditinstitute sowie die Zulassung und Aufsicht von sogenannten Drittstaatenbanken, die im EU-Raum tätig sind. Der Verband der Auslandsbanken will sich künftig in den "Verband der internationalen Banken in Deutschland" umbenennen. finanzbusiness.de boersen-zeitung.de
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| Citigroup beteiligt sich an HANetf Die US-GroÃbank Citigroup wird sich an der Servicegesellschaft HANetf beteiligen. Dies teilten die Unternehmen heute mit. Das Geldhaus erwerbe einen Minderheitsanteil an dem White-Label-Anbieter für börsengehandelte Fonds (ETFs). Die Mehrheit liege weiter bei den Unternehmensgründern und Co-Chefs Hector McNeil und Nik Bienkowski. Neben der Citigroup gehören Elkstone, Point72 Ventures und Thirdstream Partners zu den Anteilseignern. HANetf ist die erste noch bestehende ETF-Servicegesellschaft und mit einem verwalteten Vermögen in Höhe von 7,7 Milliarden US-Dollar (6,5 Milliarden Euro) auch die mit Abstand gröÃte dieser Art in Europa. Das 2017 gegründete Unternehmen zählt derzeit 22 ETF-Emittenten als Partner. fondsprofessionell.de
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| Ethena verlässt die EU Nach einem mehrmonatigen Streit mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Kryptofirma Ethena entschieden, sich aus der EU zurückzuziehen. Das berichteten Medien heute. Ende März hatte die BaFin dem Unternehmen den Informationen zufolge das öffentliche Angebot ihres USDe-Stablecoins und des renditeorientierten USDe-Tokens untersagt. Als Begründung wurden VerstöÃe gegen die EU-Verordnung MiCA genannt, insbesondere der Verdacht auf nicht registrierte Wertpapiere. Ende Juni einigten sich Ethena und die Behörden auf einen 42-tägigen Rücknahmeplan. Seitdem können USDe-Halter bei dem Unternehmen einen Rücktausch anmelden. Die Aktion ist bis zum 6. August befristet. Ein von der BaFin bestellter Sonderbeauftragter überwache den Prozess, hieà es. finanzen.net
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| Rückgang der Erzeugerpreise im Euroraum schwächt sich ab Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im Mai weiter gefallen, aber nicht mehr so deutlich wie in den Vormonaten. In der Industrie sanken sie um 0,6 Prozent im Vergleich zum April, wie das Statistikamt Eurostat heute mitteilte. Im April waren die Preise um revidiert 2,2 Prozent gefallen. Auch im Mai zeigten sinkende Energiepreise ihre dämpfende Wirkung. Die Herstellerpreise für Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen stagnierten, jene für Vorleistungsgüter sanken um 0,1 Prozent. Die Erzeugerpreise beeinflussen tendenziell auch die Verbraucherpreise, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. de.marketscreener.com boersennews.de
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KÃPFE DES TAGES |
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EZB-Ratsmitglied Wunsch warnt vor anhaltend niedriger Inflation EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch (Foto) hat vor den Gefahren andauernd niedriger Inflationsraten im Euroraum gewarnt. "Mehrere Faktoren sprechen dafür, dass das Inflationsrisiko eher nach unten als nach oben gerichtet ist", erklärte der belgische Notenbankchef in einem Interview. Er führte in diesem Zusammenhang sinkende Energiepreise, die anhaltende Stärke des Euro sowie unsichere Wachstumsaussichten angesichts geopolitischer Risiken an. Zwar halten die meisten EZB-Notenbanker die Inflationsrisiken für ausgeglichen. Es gibt aber auch ein Flügel, der weiter sinkende Inflationsraten für besorgniserregend hält. Neben Wunsch zählen dazu nach Medieninformationen auch die EZB-Ratsmitglieder Olli Rehn und Mario Centeno. finanzen.ch de.marketscreener.com
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BVR-Präsidentin Kolak will angesichts einiger Problembanken Reformen anpacken Die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak (Foto), will angesichts von einigen Problembanken in der Gruppe Reformen angehen. "Wir haben in unserem Sektor auch Institute gesehen, die in Schieflage geraten sind. Dort sind Einzelne ihrer unternehmerischen Verantwortung ganz offensichtlich nicht nachgekommen", sagte sie in ihrer Rede auf dem Treffen des Verbands gestern. So kündigte sie an, die Institutssicherung zu reformieren und mit deutlich schärferen Eingriffsrechten auszustatten. Zum anderen soll die Governance und das verbundweite Risikomanagement in der Gruppe modernisiert ausgerichtet werden. Die bekanntgewordenen Schieflagen betreffen insgesamt vier Banken: Die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden, die Volksbank Dortmund-Nordwest, die Volksbank Düsseldorf Neuss sowie die Raiffeisenbank im Hochtaunus. Nach vielfachen Diskussionen über Rettungsaktionen kritisierte der Vorstandsvorsitzende von Union Investment, Hans Joachim Reinke, die "Heckenschützen" in seiner Finanzgruppe. Er forderte, in Solidarität zusammenzustehen, wie er in einem heute veröffentlichten Interview hervorhob. "98 Prozent der 670 (genossenschaftlichen) Banken machen da drauÃen einen sensationellen Job", erklärte er. "Warum sprechen wir dann über die 2 Prozent?", fragte Reinke. finanzbusiness.de handelsblatt.com
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| Burcu Civelek Yüce leitet Privatkundengeschäft der ING Deutschland Burcu Civelek Yüce wird bei der ING Deutschland die Zuständigkeit für das Privatkundengeschäft übernehmen. Das teilte das Geldhaus gestern Abend mit. Zunächst agiere die 47-Jährige als Generalbevollmächtigte. Die Managerin kommt von der türkischen Akbank, wo sie seit 2006 tätig war. boersen-zeitung.de
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| Julius Bär stellt sich in Deutschland personell neu auf Die Bank Julius Bär Deutschland hat sich personell neu organisiert. Markus Mrasek übernimmt nach Angaben des Geldhauses ab August die Rolle des Chief Operating Officer (COO) und wird neues Vorstandsmitglied. Er folgt auf Cornelia Thum und ergänzt Axel Hoffmans, den Vorstandsvorsitzenden (CEO), sowie Thomas Falk, der weiterhin die Funktionen des CFO und CRO ausübt. Mrasek ist Medienberichten zufolge seit 2011 bei der Bank tätig und bringt umfangreiche Erfahrungen aus verschiedenen internen Abteilungen mit. finanzbusiness.de boersen-zeitung.de
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SCHON GEWUSST? |
| Fragen und Antworten zur Empfängerüberprüfung. Ab dem 9. Oktober 2025 wird bei Ãberweisungen der Name mit der IBAN des Zahlungsempfängers abgeglichen. Mithilfe dieser Empfängerüberprüfung können Bankkundinnen und Bankkunden entscheiden, ob sie die Zahlung freigeben, wie Ingo Beyritz, Leiter Zahlungsverkehr beim Bundesverband deutscher Banken (BdB), erst kürzlich erläuterte. Der Bankenverband hat aktuell als Service Fragen und Antworten zu der anstehenden Ãnderung, die sowohl Verbraucher als auch Unternehmen betrifft, zusammengestellt. Den Link dazu erhalten Sie hier: bankenverband.de
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WAS DIE NÃCHSTEN TAGE WICHTIG WIRD |
| Für die Eurozone wird am Montag der Sentix-Konjunkturindex für den Monat Juli bekanntgegeben. â Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Zahlen zur Industrieproduktion Deutschlands im Mai. â Das europäische Statistikamt Eurostat teilt Zahlen zum Einzelhandelsumsatz in der Eurozone für den Monat Mai mit. â Der Handelsverband Deutschland (HDE) lädt am Montag zur Halbjahrespressekonferenz in Berlin. Fragen beantworten HDE-Präsident Alexander von Preen und HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth auf Grundlage einer aktuellen Unternehmensumfrage. â Die Euro-Gruppe trifft sich. Laut vorläufiger Agenda beraten die Finanzministerinnen und Finanzminister über die fiskalpolitische Koordinierung im Euro-Währungsgebiet, die internationale Rolle des Euro sowie die Einführung des Euro in Bulgarien. Geplant ist auÃerdem die Wahl des Präsidenten der Euro-Gruppe. Auch die Themen digitaler Euro sowie die Spar- und Investitionsunion sind auf der vorläufigen Tagesordnung vorgesehen. Die Bundesregierung will nach eigenem Bekunden bei der Einführung eines digitalen Euro und der Vollendung der Kapitalmarktunion in der EU zügig vorankommen. |
NACHSCHLAG |
| Wie Sie im Urlaub richtig abschalten Gestresst in den Urlaub fahren, um dann auf schnelle Erholung zu hoffen? Das gelingt den meisten nicht. "Erholung heiÃt, körperlichen und mentalen Stress auszugleichen und Ressourcen wiederherzustellen", sagt Autor und Freizeitexperte Ben Baak. Das heiÃe, erstmal mehrere Tage runterkommen, Abstand gewinnen und sich nicht zu viel vornehmen, damit der Urlaub nicht in Freizeitstress mündet. Wichtig sei es, die Abwesenheit vom Job gut vorzubereiten, die Aufgaben zu verteilen und den Ansprechpartner bei Problemen zu benennen. Der Experte rät überdies, im Urlaub den Tagesrhythmus nicht allzu sehr zu ändern. Warum es für die Erholung auch wichtig ist, Neues auszuprobieren und generell Gewohnheiten zu hinterfragen, lesen Sie hier: impulse.de
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