03. Juli 2025 Bankenbrief â Neue EU-Regel: Ãberweisungen werden für Bankkunden sicherer | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie diese Themen im Bankenbrief: Neue EU-Regel: Mehr Sicherheit bei ÃberweisungenUBS-Umfrage: Zentralbanken sorgen sich um Unabhängigkeit der FedNur knapp ein Drittel der Eltern spart für die KinderMerz gegen EU-Vergemeinschaftung nationaler EinlagensicherungenWir wünschen Ihnen eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
THEMA DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Sascha Lotz |
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Neue EU-Regel: Ãberweisungen werden für Bankkunden sicherer Geldhäuser müssen künftig bei Ãberweisungen im Euroraum vor der Freigabe prüfen, ob der Name des Zahlungsempfängers und die eingegebene internationale Bankkontonummer IBAN mit den Daten des Zielkontos übereinstimmen. Entsprechende Vorgaben der Europäischen Union (EU) sind von den Instituten ab dem 9. Oktober umzusetzen. Für die Bankkunden bietet diese Praxis mehr Schutz vor fehlerhaften Daten oder betrügerischen Angaben. Der Zahlende wird innerhalb von Sekunden über das Ergebnis des Sicherheitschecks informiert und kann dann entscheiden, ob er das Geld transferieren will oder nicht. Wie Ingo Beyritz, Leiter Zahlungsverkehr beim Bundesverband deutscher Banken (BdB), heute vor Medien erklärte, blieb den Kunden bislang nichts weiter übrig, als den Angaben zu vertrauen, die ihnen per Rechnung oder E-Mail zugeschickt wurden. Künftig würden Daten zwischen Geldhäusern für den Zahler transparent abgeglichen bevor die Zahlung ausgeführt werde. Diese sogenannte Empfängerüberprüfung (Verification of Payee, kurz: VOP) ist Teil einer EU-Verordnung (EU 2024/886). Nicht alle Staaten im Euro-Zahlungsverkehrsraum machen mit Die Privatbanken in Deutschland sind aus Sicht des BdB technisch auf die Umsetzung vorbereitet. "Wir erwarten keine Probleme dabei", betonte Beyritz. Zusätzlich Entgelte und Gebühren sind für den neuen Service nach MaÃgabe der EU nicht vorgesehen. "Weder Zahler noch Zahlungsempfänger zahlen für die Empfängerüberprüfung", erklärte der Verband. Die neue Verordnung wird nicht im gesamten Euro-Zahlungsverkehrsraum ("Single Euro Payments Area"/SEPA) angewandt. Dieser umfasst die 27 Staaten der Gemeinschaft sowie GroÃbritannien, Norwegen, Liechtenstein, Island, die Schweiz, Monaco, Andorra, Vatikanstadt und San Marino. Die Nicht-EU-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen können entscheiden, ob sie die EU-Vorgaben zur Empfängerüberprüfung übernehmen. Für Ãberweisungen von und nach GroÃbritannien sowie die Schweiz ist keine Empfängerüberprüfung geplant. n-tv.de stern.de finanzen.net handelsblatt.com bankenverband.de
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MELDUNGEN DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/AP/Kiichiro Sato |
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UBS-Umfrage: Zentralbanken sorgen sich um Unabhängigkeit der Fed Der Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Chef der Federal Reserve (Fed), Jerome Powell (Foto), löst einer Umfrage zufolge zunehmend Besorgnis über die Unabhängigkeit der US-Notenbank aus. Wie aus einer heute veröffentlichten Mitteilung der Schweizer GroÃbank UBS hervorgeht, fürchten zwei Drittel der vom Institut befragten internationalen Verwalter von Zentralbankreserven um den Status der Fed. Trump hat Fed-Chef Powell erst aktuell wieder attackiert und ihm den Rücktritt nahegelegt, weil dieser nicht wie von Trump gewünscht, die Zinsen senkt. Die Ergebnisse der UBS-Studie zeigen zudem die wachsende Besorgnis über die Entwicklung des US-Dollar, der als weltweit wichtigste Reservewährung fungiert. Trumps aggressive Zollpolitik hat sowohl den Dollar geschwächt als auch die Staatsanleihen getroffen. Führende Notenbankchefs der Welt haben erst beim jüngsten Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) in Portugal die Unabhängigkeit der Notenbanken beschworen. So stellten sie sich demonstrativ hinter ihren US-Kollegen Powell, der das Treffen nutzte, um sich gegen den politischen Einfluss zu wehren. tagesschau.de finanzen.ch fuw.ch de.marketscreener.com
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| YouGov: Nur knapp ein Drittel der Eltern spart für die Kinder Nur knapp ein Drittel der befragten Eltern in Deutschland legt einer Studie zufolge Geld für den Nachwuchs zurück. Zudem bevorzugt die Mehrheit Bargeld oder Bankeinlagen und scheut Aktien, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov laut den heute veröffentlichten Ergebnissen herausfand. 41 Prozent sparen nicht für die Kinder, zeigt die repräsentative Studie, für die im Juni gut 2.000 Menschen online befragt wurden. Gut ein Drittel derjenigen, die nichts für die Kinder zurücklegen, erklärten, ihnen fehle das Geld dazu. Wie die Umfrage ergab, sind viele Eltern, die für ihre Kinder Geld anlegen, sehr vorsichtig: 39 Prozent bevorzugen Bargeld oder die Spardose. Weitere 28 Prozent nutzen ein Tagesgeld- oder Girokonto für diese Aufwendungen, 16 Prozent Festgeld. In Fonds oder Indexfonds (ETF) investieren nur gut ein Viertel (28 Prozent). 13 Prozent griffen auf Bausparverträge oder einzelne Aktien zurück. cash-online.de handelsblatt.com
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| Studie: US-Firmen führen Rangliste der wertvollsten Börsenkonzerne an Zu den wertvollsten Börsenkonzernen der Welt zählen nur drei deutsche, und zwar SAP, Siemens und die Deutsche Telekom. Das sind nach einer Studie der Beratungsgesellschaft EY die einzigen deutschen Unternehmen in der Liste der Top 100, die von US-Tech-Konzernen dominiert wird. Auf Platz eins der Rangliste steht der Chipkonzern Nvidia, der vom Boom um Künstliche Intelligenz (KI) profitiert. Sein Börsenwert lag Ende Juni bei rund 3,85 Billionen Dollar (3,3 Billionen Euro). Zuvor lag iPhone-Hersteller Apple an erster Stelle, der nunmehr auf Platz drei landete. Rang zwei erreichte Microsoft. Die USA stellen allein 60 der 100 wertvollsten Börsenkonzerne der Welt. capital.de news.at
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| Banca Monte dei Paschi plant Mitte Juli Ãbernahmeangebot für Mediobanca Die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena beabsichtigt, ihre feindliche Ãbernahmeofferte für die Investmentbank Mediobanca Mitte des Monats zu realisieren. Die Aufsichtsbehörde habe die Genehmigung erteilt, teilte die Banca Monte dei Paschi mit. Die Mediobanca-Aktionäre sollen ihre Aktien von 14. Juli bis 8. September andienen können. Das Institut aus Siena will den Zukauf nicht in bar, sondern in eigenen, neu auszugebenden Aktien bezahlen. Für je 10 Mediobanca-Anteile werden 23 neue Monte-dei-Paschi-Aktien geboten. Mediobanca hatte die Offerte mehrfach abgelehnt. finanzen.net boersennews.de
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| Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone hellt sich auf Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone hat sich im Juni stärker als erwartet verbessert. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex legte um 0,8 Punkte auf 50,5 Punkte zu. Das teilte S&P heute mit. Ãkonomen hatten im Schnitt 50,0 Punkte erwartet. Der Stimmungsindikator liegt nunmehr leicht über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was auf einen Aufwärtstrend in dem Sektor hindeutet. boersen-zeitung.de
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| In der Türkei sinkt die Inflationsrate In der Türkei ist die Inflation auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren gesunken. Das teilte die Statistikbehörde des Landes mit. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni aber immer noch um 35,05 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Mai lag die Teuerungsrate noch bei 35,41 Prozent. Die türkische Zentralbank erklärte kürzlich, sie werde ihre restriktive Geldpolitik so lange beibehalten, bis ein nachhaltiger Rückgang der Inflation erkennbar ist. Die sinkende Teuerungsrate lässt Ãkonomen zufolge eine Zinssenkung wahrscheinlicher werden. Aktuell liegt der Leitzins bei 47,5 Prozent. de.investing.com
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KÃPFE DES TAGES | | | Quelle: picture alliance/dpa/Michael Kappeler |
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Merz gegen EU-Vergemeinschaftung nationaler Einlagensicherungen Bundeskanzler Friedrich Merz (Foto) hat den deutschen Banken versichert, in der EU eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherung zu verhindern. Bei seiner Rede auf der heute veranstalteten Bankwirtschaftlichen Tagung des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken bezeichnete er deren Einlagensicherungssystem als vorbildlich. Sie sei privatwirtschaftlich organisiert, stabil und habe ihre Funktionsfähigkeit über Jahre und Jahrzehnte erwiesen. "Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern", betonte Merz. Er sei ein wirklich zutiefst überzeugter Europäer, "aber das heiÃt ja nicht, dass wir alles vergemeinschaften müssen", sagte der Kanzler. finanzbusiness.de boersennews.de
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UniCredit-Chef Orcel wird von Bundesregierung erneut abgewiesen Im Bemühen um eine Ãbernahme der Commerzbank hat UniCredit-Chef Andrea Orcel (Foto) auch bei der jetzigen Bundesregierung keinen Erfolg. Wie Medien heute berichteten, hat Finanzminister Lars Klingbeil in einem Schreiben an den UniCredit-Vorsitzenden das groÃe Interesse der Bundesregierung an einer Eigenständigkeit der Commerzbank betont. Orcel sei an den Commerzbank-Vorstand verwiesen worden, hieà es. Der Chef der italienischen GroÃbank hatte am 18. Juni in Briefen an Bundeskanzler Friedrich Merz und Klingbeil erneut für eine Ãbernahme des Frankfurter Instituts geworben, das er mit der zur UniCredit gehörenden HypoVereinsbank (HVB) fusionieren will. "Wir sind weiterhin der Ansicht, dass eine Annäherung zwischen der Commerzbank und der HVB viele Vorteile mit sich bringen würde â wirtschaftlich, sozial und politisch", schrieb Orcel. Er sicherte zu, das Filialnetz zu erhalten und lokale Entscheidungskompetenz, etwa bei der Kreditvergabe, zu respektieren. Auch die Entscheidung, wo die Deutschland-Zentrale der Gruppe lokalisiert werde, wolle man der deutschen Politik überlassen. UniCredit hatte sich im vergangenen Jahr in mehreren Schritten einen Anteil von 28 Prozent bei der Commerzbank gesichert. wiwo.de boersen-zeitung.de deraktionaer.de
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| Abgang der BLKB-Chefs nach Problemen bei Online-Bank Radicant Bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) gehen die Chefs nach Problemen bei der Integration ihrer Online-Bank Radicant. Bei der Tochter erfolge eine Wertberichtigung von 105,5 Millionen Franken (112,8 Millionen Euro), die durch die Auflösung von Reserven für allgemeine Bankrisiken teilweise kompensiert werde, erklärte das Institut heute. Das Konzernergebnis des ersten Halbjahres dürfte auf dem Vorjahresniveau liegen. Die BLKB erwarte, dass die Ausschüttung an die Aktionäre für das Jahr 2025 stabil bleiben wird. Die Bank will an Radicant festhalten und kündigte ein umfangreiches Kostenreduktions- und Effizienzprogramm für die Tochtergesellschaft an. Wie das Institut bestätigte, wird BLKB-Konzernchef John Häfelfinger das Geldhaus Ende März 2026 verlassen. Zudem wird der Präsident des Bankrats, Thomas Schneider, Mitte kommenden Jahres seinen Posten aufgeben. blick.ch nau.ch
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SCHON GEWUSST? | | Was das Rating verrät â Staats- und Unternehmensanleihen im Vergleich. Wer in Anleihen investieren möchte, sollte die Unterschiede zwischen Staats- und Unternehmensanleihen kennen. Beide bieten Chancen aber auch unterschiedliche Risiken, wie der Bankenverband in seinem jüngsten Artikel aufzeigt. Die groÃen Ratingagenturen (Standard & Poorâs, Moodyâs und Fitch) bewerten die Kreditwürdigkeit von Staaten und Unternehmen mit ähnlichen Skalen â von der Bestnote AAA (bzw. Aaa bei Moodyâs) bis zur schlechtesten Note D (bzw. C bei Moodyâs) für Zahlungsausfall. Die Abstufungen dazwischen können sich leicht unterscheiden. Das erklärt, warum ein Emittent bei verschiedenen Agenturen unterschiedliche Noten erhalten kann. Je besser das Rating, desto geringer das Ausfallrisiko und desto günstiger kann sich der Emittent Geld leihen. Worauf es bei der Einschätzung von Bonität, Rendite und Sicherheit einer Anleihe ankommt, lesen Sie hier: bankenverband.de
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WAS MORGEN WICHTIG WIRD | | In Wien findet das Fünf-Länder-Treffen mit dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BDB), Heiner Herkenhoff, und dem Mitglied der Geschäftsführung, Kolja Gabriel, statt. â Das Statistische Bundesamt veröffentlicht den Auftragseingang der deutschen Industrie im Mai. â Das europäischen Statistikamt Eurostat gibt die Entwicklung der Erzeugerpreise im Euroraum für den Monat Mai bekannt. â In den USA sind die Börsen wegen des Nationalfeiertags geschlossen. |
NACHSCHLAG | | Welche Fehler Sie bei Gehaltsverhandlungen vermeiden sollten Ob bei Jobeinstieg oder Karriereaufstieg â die vielfach verbreitete Scheu, über das Gehalt zu verhandeln, sollten Sie ablegen, raten Personalexperten. Allerdings könne man bei diesen Verhandlungen in viele Fallen tappen. Vor allem machen Sie nicht den Anfängerfehler, anzunehmen, dass der Arbeitgeber einen Vorschlag macht, den man nur annehmen oder ablehnen kann. Wenn ein Job zu besetzen ist, dann sind die Gesamtkonditionen immer verhandelbar, die Frage ist lediglich, in welchem Umfang. Wichtig sei, eine gute Atmosphäre zu schaffen, raten die Experten. Das Schlagwort aus der Verhandlungspsychologie sei hier "Likeabilityâ, also dass der Bewerber oder die Bewerberin vom Gegenüber als persönlich angenehm empfunden wird. Dann seien vom Arbeitgeber mehr Konzessionen zu erwarten. Fallen Sie also nicht gleich mit ihren Gehaltsvorstellungen ins Haus, aber scheuen Sie sich auch nicht davor, ihre zu benennen, bevor der Arbeitgeber einen Vorschlag macht. Weitere Tipps, wie Sie erfolgreich verhandeln, lesen Sie hier: faz.net
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