Bankenverband: Verwerfungen an Kapitalmärkten durch harten Brexit Ohne einen vertraglich geregelten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (EU) "drohen Verwerfungen an den europäischen Kapitalmärkten – übrigens nicht nur in London, sondern auch in Frankfurt, Paris und Amsterdam", sagte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, in einem heute veröffentlichten Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Fortschritte in den Verhandlungen über den für Ende März 2019 geplanten Abschied des Landes seien dringend nötig. "Der Brexit beschäftigt die meisten unserer Mitgliedsbanken, und die Sorge bei allen wächst", betonte Krautscheid. "Jede Nacht werden Millionen von Datensätzen zwischen London und dem Kontinent transferiert", sagte Krautscheid. "Ohne eine Brexit-Einigung beziehungsweise eine Übergangsregelung müssten Ende März von einem Tag auf den anderen die Leitungen gekappt werden, weil die europäische Datenschutzgrundverordnung den Datenaustausch mit einem Drittstaat nicht zulässt." Auswirkungen des kommenden Brexit sind bereits bei Anleihegeschäften zu spüren. Laut eines Medienberichts von heute haben Anwälte, Lobbyisten und Banker bereits das Regelwerk für Anleihen neu geschrieben, um zu verhindern, dass Investoren bei einem harten Brexit ihr Geld möglicherweise nicht zurück erhalten. Zudem wurde bekannt, dass die größten britischen Hardliner aus dem konservativen Lager doch keinen eigenen Brexit-Plan vorlegen werden. Man habe sich umentschieden, sagte der Tory-Abgeordnete Jacob Rees-Mogg. |
Düsseldorfer Hypothekenbank verkauft Die Aareal Bank wird die Düsseldorfer Hypothekenbank für 162 Millionen Euro vom Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) übernehmen. Das teilten die Beteiligten heute mit. "Unser Engagement in der Düsseldorfer Hypothekenbank findet einen erfolgreichen Abschluss", sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. "Zielsetzung der Einlagensicherung ist es, nicht wettbewerbsfähige Banken aus dem Markt zu nehmen. Mit dem Verkauf leistet der Einlagensicherungsfonds einen wichtigen Beitrag zur notwendigen Konsolidierung im Bankensektor." Das Düsseldorfer Geldhaus war in Folge der Hypo-Alpe-Adria-Insolvenz in Schwierigkeiten geraten. Nach dem Bankhaus Wölbern und der Valovis Bank werde nun ein weiteres Institut ohne den Einsatz von Steuergeldern geräuschlos vom Markt genommen, betonte Ossig. Anleihekäufe: EZB berät über Reinvestitionen Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) soll von Ende September an von 30 Milliarden auf 15 Milliarden Euro monatlich verringert werden. Der EZB-Rat könnte sich an diesem Donnerstag daher erstmals damit beschäftigen, wie Gelder aus fällig werdenden Bonds reinvestiert werden sollen. Das wurde heute berichtet. Bislang sei geplant, frei werdende Gelder vollständig neu zu investieren, hieß es. Dabei solle auch der bisher gültige Kapitalschlüssel zwischen den einzelnen Notenbanken erhalten bleiben. Frankreich hat drei Kandidaten für Draghi-Nachfolge Zehn Kandidaten haben Aussicht auf die Nachfolge von Mario Draghi als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Drei davon kommen aus Frankreich, wie heute berichtet wurde. Neben dem Notenbank-Gouverneur François Villeroy de Galhau hätten auch EZB-Direktor Benoît Coeuré und Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), gute Chancen, hieß es. Draghis Amtszeit endet im Oktober kommenden Jahres. SBVg: Bankenregulierung anpassen Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) hat Verbesserungen für Geldhäuser angemahnt. Auf dem Bankentag 2018 forderte die SBVg heute unter anderem einen verbesserten Regulierungsprozess. Zudem soll die Branche bei allen Regulierungsschritten als Gesprächspartner einbezogen und auf "jeglichen unausgereiften Swiss Finish" verzichtet werden. Für mittlere und kleine Banken müssten gemeinsam mit der Finanzmarktaufsicht Finma Freiräume geschaffen werden. Österreichische Post kooperiert mit FinTech Group Die deutsche FinTech Group wird neuer Bankpartner der Österreichischen Post AG. Das gaben beide Geldhäuser heute bekannt. Ende 2019 will der bisherige Dienstleister Bawag die Zusammenarbeit beenden. Gemeinsam mit der deutschen FinTech Group werde künftig ein umfassendes Finanzdienstleistungsangebot im Filialnetz geschaffen werden, hieß es. Die Post werde sich zudem mit 7 Prozent an dem deutschen Unternehmen beteiligen und einen Sitz im Aufsichtsrat einnehmen. |
Kritik an Scholz' Ruf nach starken Banken Die Forderung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz, Deutschland brauche stärkere Geldhäuser, ist in die Kritik geraten. "Mir ist keine Studie bekannt, die zeigt, dass die Schwäche der großen deutschen Banken die deutschen Unternehmen in den letzten Jahren beeinträchtigt hat", sagte Isabel Schnabel, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, laut eines heute veröffentlichten Interviews. Auch KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner wies Scholz Aussage zurück: "Wir haben in Deutschland eine mittelständisch geprägte Wirtschaft, dazu passt unsere dezentrale Bankenstruktur", sagt er. Carney bleibt bis 2020 BoE-Chef Mark Carney, Gouverneur der Bank of England (BoE), bleibt bis Ende Januar 2020 im Amt. Eigentlich wollte er bereits im Juni kommenden Jahres zurücktreten. Das gab das britische Finanzministerium heute bekannt. Zudem wurde BoE-Vize Jon Cunliffe für eine erneute Amtszeit bis Oktober 2023 ernannt. Beumer wird Firmenkundenvorstand der HVB Markus Beumer wird am 1. Dezember dieses Jahres Firmenkundenvorstand bei der UniCredit-Tochter HypoVereinsbank. Er folgt auf Robert Schindler, der das Institut verlässt. Das gab das Geldhaus heute bekannt. Beumer kommt von der Frankfurter Privatbank Oddo BHF. Zuvor war er zwischen 2008 und 2016 Firmenkundenvorstand bei der Commerzbank. Tsipras: Werden Haushaltsziele bis 2020 erreichen Alexis Tsipras, Griechenlands Ministerpräsident, hat weiteren Sparmaßnahmen eine Absage erteilt. Das sagte er heute vor dem Europaparlament. Sein Land werde dennoch bis 2020 einen jährlichen Primärüberschuss (ohne Schuldendienst) von 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung erzielen. Jarlov: Müssen neuen Fall wie Danske Bank verhindern Rasmus Jarlov, der für die Finanzgesetzgebung zuständige dänische Minister, hat Konsequenzen aus dem Geldwäscheskandal der Danske Bank gefordert. Es sei absolut klar, dass es "Lektionen aus einem so bedeutenden Fall wie diesem gibt“, sagte er in einem heute veröffentlichten Interview. Jarlov betonte, er sei sicher, dass es einen Informationsaustausch innerhalb der Europäischen Union (EU) geben werde. Die Idee sei, "sicherzustellen, dass wir in Europa alles tun, um einen anderen" derartigen Fall zu verhindern. ING-CFO Timmermans tritt zurück Koos Timmermans, Finanzchef der niederländischen Großbank ING, wird das Geldhaus verlassen, wie die ING heute bekanntgab. Hintergrund des Rücktritts sind Geldwäsche-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Sie wurden gegen Zahlung von 775 Millionen Euro eingestellt. Wegen der "Ernsthaftigkeit der Angelegenheit" sei die Entscheidung nötig gewesen, sagte Verwaltungsratschef Hans Wijers. Luhnen wird DACH-Chef von PayPal Michael Luhnen verantwortet von sofort an das Geschäft von PayPal in der DACH-Region, also in Deutschland (D), Österreich (A) und in der Schweiz (CH). Er folgt auf Frank Keller, der in die Zentrale des Zahlungsdienstleisters ins kalifornische San José wechselt, wie das Unternehmen heute mitteilte. |
"Mit dem Verkauf leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Konsolidierung des Bankensektors." Hauptgeschäftsführer Christian Ossig zum Verkauf der Düsseldorfer Hypothekenbank go.bdb.de/eNjcP |
Währungsrechner bietet neue Funktionen Der Währungsrechner auf der Webseite des Bankenverbandes wartet mit neuen Funktionen auf: Die Ergebnisse und der Wechsel der Umrechnungsrichtung werden nun deutlich schneller angezeigt. Zudem können Nutzer fortan bis zu vier Währungen speichern, die regelmäßig abgefragt werden. Wird zum Beispiel häufig von Pfund in Euro umgerechnet, so können diese Einstellungen für bis zu 30 Tage gespeichert werden. Insgesamt umfasst der Rechner 160 Währungen. Basis sind Durchschnittskurse des Vortages. Die Kurse sind über mehrere Jahre im Nachhinein verfügbar – für viele Währungen sogar in historischen Dimensionen. Außerdem wird der Internet-Rechner durch eine App ergänzt. Lesen Sie hier weitere Informationen zu dem Service: |
Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes, und Wirtschaftsminister Peter Altmaier ehren die Sieger des Wettbewerbs "Jugend und Wirtschaft" von FAZ und Bankenverband. – EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hält eine Rede zur Lage der Europäischen Union (EU) im Europäischen Parlament. – Beim Werkstattgespräch der Commerzbank in Frankfurt geht es um aktuelle Angebote für Unternehmens- und Firmenkunden. Dabei sind Ulrich Coenen, Bereichsvorstand Unternehmerkunden, und Jan-Philipp Gillmann, Bereichsvorstand Development und Digitalisation Firmenkunden. – In Hamburg beginnt der zweitägige Private-Banking-Kongress. Redner sind unter anderem die Zukunftsfondsgründer Kai Diekmann, Ex-Herausgeber der Bild-Zeitung, und Leonhard Fischer, Ex-Investmentbanking-Chef der Dresdner Bank, sowie Kabarettist Harald Schmidt – Die Frankfurt School of Finance & Management lädt zu einer Diskussion zum Thema "10 Jahre Lehman-Pleite – Lessons learned?". |
Wie man erfolgreich wird Die schlechte Nachricht zuerst: Wer glaubt, Leistung beruhe auf Fleiß und Erfahrung, liegt falsch. Die Fähigkeiten, die die Grundlage für späteren Erfolg bilden, werden in der Kindheit und Jugendzeit ausgebildet. Die gute Nachricht: Auch Erwachsene können diese Kompetenzen noch lernen. Und dazu gehören beispielsweise Selbstmanagement, soziales Bewusstsein und Beziehungsfähigkeit. Mit zwei weiteren Eigenschaften bilden sie zusammen die sogenannte emotionale Intelligenz. Wie Sie die trainieren können, lesen Sie hier: | | | |