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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 11.08.2023 | Tagsüber wolkig bei bis zu 24°C. | ||
+ Fast jedes vierte Kind lebt in Berlin von Sozialleistungen + Kassenschlager Barbie & Oppenheimer: Wochenenden gehörten zu besucherstärksten in der Geschichte der Yorck Kinogruppe + 122.000 Berliner Wohnungen könnten asbestbelastet sein + |
von Ann-Kathrin Hipp und Lotte Buschenhagen |
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Guten Morgen, aus 6.260 km Entfernung haben wir diese morgendlichen Grüße von Checkpoint-Leserin Kathrin Liebmann erhalten: „Liebe Grüße aus Ruanda, wo wir am Wochenende am IRONMAN teilnehmen!“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
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Zurück in die Berliner Realität:Noch immer lebt in der deutschen Hauptstadt fast jedes vierte Kind in in einer Familie, die Sozialleistungen erhält. Während der Anteil in den Innenbezirken zuletzt leicht sank, stieg er am Rand der Stadt. Insgesamt waren zum Jahresende 2022 154.889 Minderjährige betroffen. Kollege Christian Latz kommentiert richtigerweise: „Sie alle wachsen nicht nur in prekären Verhältnissen auf. Auch ihre Chancen, selbst einmal ein besseres Leben zu führen, als es ihre Eltern ihnen heute ermöglichen können, sind geringer.“ Sie auf ein Maximum zu steigern, gehört wohl mit zu den wichtigsten Aufgaben des Senats. | |||
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Dass die Deutschen angesichts der Dauerkrisen wenig optimistisch sind, zeigt eine Studie der Organisation „More in Common“. Demnach geben 99 Prozent der Befragten an, die steigende Inflation persönlich zu spüren. 68 Prozent fühlen sich von der Politik alleingelassen. 73 Prozent fällt es schwer, an eine bessere Zukunft zu glauben. Die Eigenschaft, die Befragte am häufigsten nennen, um Deutschland zu beschreiben, ist „gespalten“. So weit, so bedrückend. Und wie weiter? Der Politik raten die Autor:innen zur einer möglichst konkreten Zukunftsvision: „Das Bild vom guten Deutschland will gemalt werden, klar und deutlich“. Und uns allen: „Auch wir sollten uns auf ein Gespräch darüber einlassen, was wir als Einzelne für diese Gesellschaft – und damit unsere Mitmenschen – tun können. Das ist schwierig in Zeiten der Egoismus-Diagnosen, wo die meisten einander nicht viel Gemeinsinn zutrauen – aber genau deshalb wichtig.“ Weniger Falco wagen. | |||
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Popkulturell dreht sich die Welt weiterhin um die Frage „Barbie“ oder „Oppenheimer“? Die beiden Blockbuster füllen derzeit global Kinosäle wie -kassen. Berlins größter Kinoverband, die Yorck Kinogruppe, teilt dazu auf Checkpoint-Anfrage mit: „Wir haben Oppenheimer bisher 302 Mal gezeigt, Barbie 699 Mal.“ 188 Barbie- und 87 Oppenheimer- Vorstellungen seien ausverkauft gewesen, gemeinsam machten beide Filme seit ihrem Kinostart Mitte Juli etwa 80 Prozent der verkauften Kinotickets aus. Und mehr noch: „Die drei letzten Wochenenden gehörten zu den besucherstärksten in der Geschichte der Yorck Kinogruppe.“ Dazu der Hinweis: Yorck Kinos gibt’s in Berlin seit 1953. Fragt sich natürlich: Was guckt der Berliner Senat? Justizsenatorin Felor Badenberg „kam bislang leider nicht dazu, einen der beiden Filme zu sehen“. Gesundheitssenatorin Ina Czyborra hat ebenfalls noch keinen der Filme gesehen, „aber als Wissenschaftssenatorin würde sie sich natürlich für Oppenheimer entscheiden, auch wenn sie als Kind mit Barbies gespielt hat“. Finanzsenator Stefan Evers will, wenn er Zeit findet, in Oppenheimer gehen: „Allein schon, weil Matt Damon mitspielt.“ Bausenator Christian Gaebler hat zurzeit keinen Kinobesuch geplant, aber wenn er sich entscheiden müsste, „dann ganz eindeutig für den Oppenheimer-Film“. Gleiches gilt für Innensenatorin Iris Spranger. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hingegen plant „Barbie bald anzuschauen“. Und auch Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch votiert für die pinke Welt: Wenn es der Terminkalender hergibt, sei „ein Besuch nicht ausgeschlossen“. | |||
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Berlin besucht haben im ersten Halbjahr 2023 rund 5,7 Millionen Menschen (30 Prozent mehr als im Vorjahr). Laut „Visit Berlin“-Chef Burkhard Kieker kamen sie unter anderem, um die Plätze im Regierungsviertel zu finden, an denen die Tagesschau-Redakteure ihre Aufsager einsprechen – oder die, wo Babylon Berlin gedreht wurde. Oder einfach um neue Modetrends mitzubekommen, den Zeitgeist und die Essensneuheiten. Vielleicht kamen sie aber auch, um mit Jesus um die Häuser zu ziehen… Und damit wären wir schon bei unserer nächsten Sensationsmeldung. | |||
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Jesus lebt in Berlin – und bringt Touris ins Berghain! Das berichtete der „Exberliner“ am Donnerstag. Gleich mal nachrecherchiert: Tatsächlich sind auf der Plattform „Airbnb-Experiences“ Touren eines Manns namens „Jesus“ buchbar, der verspricht, Besucher durch die Türen von Berghain, Sisyphos und Co. zu schleusen. Kostenpunkt: 199 Euro am Freitag, 479 Euro am Samstag. Dafür gibt es ein Szene-Outfit, Champagner, ein Türen-Coaching und das Versprechen: „Mit mir kommt ihr zu 99 Prozent rein.“ Seine Geheimtipps wollte Jesus dem Checkpoint auf Anfrage leider nicht verraten, doch seine Online-Bewertungen strotzen vor Euphorie (und Restalkohol): „Vor uns wurden 12 Leute abgewiesen, aber wir sind beim ersten Mal reingekommen!“ / „Applaus an Jesus, dass er uns den Himmel gezeigt hat!“ / „Jesus könnte eine Dissertation über das Berliner Nachtleben schreiben“. | |||
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Apropos Dissertation: Nachdem die Freie Universität Franziska Giffey bereits 2021 ihren Doktortitel entzogen hat, prüft die Universität Rostock aktuell die Arbeit von Verkehrssenatorin Manja Schreiner. Durchaus ein Anlass, mal einen Blick auf weitere Senatswürden zu werfen: Wer hat zu was promoviert und wie plagiatsfrei? Justizsenatorin Dr. Felor Badenberg verfasste ihre Arbeit („Das Recht des Kindes auf Kenntnis der eigenen Abstammung unter Berücksichtigung der Problematik der anonymen Geburt“) 2006 und versichert, die Dissertation „nach den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis erstellt“ zu haben. 2005 promovierte außerdem Wissenschaftssenatorin Dr. Ina Czyborra („Die ältere Eisenzeit türkisch Thrakiens und ihr Verhältnis zur südosteuropäischen Urnenfelder- und Hallstattzeit“). Sie lässt mitteilen, dass sie Plagiate in ihrer Arbeit für „äußerst unwahrscheinlich“ hält. Einzige Einschränkung: „Heute kann leider kaum jemand absolut ausschließen, dass eine vor vielen Jahren geschriebene Dissertation, die der damaligen Promotionsordnung und den damaligen Zitierregeln in Gänze entsprochen hat, einer Überprüfung nach aktuellen Standards und geänderten Maßstäben möglicherweise nicht standhält.“ | |||
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Standhaft bleibt heute auch wieder ChatGPT! Wir wollten von ihm wissen: Was sagt denn die KI Lustiges zur Frage: Berliner oder Pfannkuchen? „Warum hat die KI Angst vor der Antwort? Weil sie befürchtet, in eine ‚Zwickmühle‘ zu geraten – genau wie bei der Frage nach Berliner oder Pfannkuchen! Die Antwort auf diese kulinarische Frage hängt oft davon ab, wo man sich in Deutschland befindet. In Berlin und Umgebung nennt man das süße Gebäck ‚Berliner‘, während es in anderen Regionen als ‚Pfannkuchen‘ bekannt ist. Eines ist sicher: Egal wie man sie nennt, sie sind immer lecker!“ | |||
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