Es sind wohl die eindrucksvollsten Bilder dieser Woche gewesen: Die Rede ist von riesigen Trakoren, die ganze Innenstädte lahmlegten. Die massiven Proteste der Landwirte gegen die Ampel-Regierung versetzen besonders die Grünen in helle Empörung. Vizekanzler Robert Habeck warnt schon vor vermeintlichen Verfassungsfeinden. „Aber der Aufruhr ist die Konsequenz aus politischer Respektlosigkeit“, schreibt Chefredakteur Alexander Marguier. Auch in der Hauptstadt Berlin ist es zu Protesten von Landwirten gegen die Politik der Ampel gekommen. Am Brandenburger Tor wurden am Montag 700 Fahrzeuge und 1300 Teilnehmer gezählt. Wir haben mit vier Demonstranten über ihre Zukunftssorgen und ihr Bild in den Medien gesprochen. Der Bauer Frank Schmidt aus Brandenburg ist überzeugt: „Wir sind ehrliche Unternehmer, keine verblendeten Radikalen“. Das Recherche-Medium „Correctiv“ landete diese Woche einen Scoop. Während einer „geheimen“ Konferenz in Potsdam sollen AfD-Politiker die Vertreibung Millionen Deutscher mit Migrationshintergrund geplant haben. Doch Cicero-Koluminst Mathias Brodkorb ordnet die Recherche kritisch ein und mahnt: Die Journalisten sind Gefangene ihrer eigenen Narrative. Wie kann ein kluger Umgang seitens der Medien und Parteien mit der AfD aussehen? Immerhin wäre sie aktuellen Umfragen zufolge bei Bundestagswahlen derzeit die zweitstärkste Kraft. Im Interview spricht der Historiker Hubertus Knabe über die bevorstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland und den Höhenflug der Protestpartei. Knabe ist sich sicher: „Die Strategie der Brandmauer ist gescheitert“. Die schlechte Politik der Ampel-Regierung spielt der AfD zweifelsohne in die Karten. Denn Bundeskanzler Olaf Scholz hat keine Unterstützung mehr beim Wahlvolk und verfügt auch in der eigenen Koalition über keinen Rückhalt mehr. Vielleicht ist er der machtloseste Kanzler, den Deutschland je hatte. Nur mit einer Vertrauensfrage ließe sich die Autorität wieder zurückgewinnen. Mathias Brodkorb über den Machtverlust des Kanzlers. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Sonntagabend! Ihr Clemens Traub, Volontär |