| Aber auch folgender Dialog aus der Fragestunde gestern im Abgeordnetenhaus ist nüchtern betrachtet erheiternd – als Nachricht destilliert würde die Überschrift wohl lauten: „Der Kultursenator kifft nicht täglich.“ Wer hätte das gedacht… Thorsten Weiß, AfD: „Ich frage den Senat, wie bewertet der Senat die in einer RBB-Sendung getätigte Aussage unseres Kultursenators Klaus Lederers, er würde noch heute täglich kiffen, abends bei einem Glas Rotwein mit klassischer Musik?“ Klaus Lederer, Linke: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Abgeordneter, sich die Sendung in der Mediathek noch einmal anzuschauen. Zum einen war da nicht von täglich die Rede und zum zweiten auch nicht von täglich ein Glas Wein UND kiffen UND klassischer Musik. Das ist nicht zutreffend, insofern kann ich an dieser Stelle nur sagen, der Senat kann die Aussage gar nicht bewerten, weil sie so nie gefallen ist.“ Weiß: „Dann darf ich Ihrer Antwort entnehmen, dass sie dementsprechend privat keinen Cannabis konsumieren und Ihnen bewusst ist, dass der Konsum von Cannabis eine strafbare Handlung darstellt?“ Lederer: „Sehr geehrter Herr Abgeordneter Weiß, ich bestätige Ihnen, dass der Besitz, nicht allerdings der Genuss von Cannabis, eine strafbare Handlung ist. Darüber hinaus, glaube ich, sind alle Angelegenheiten, die ich private tue hier nicht von Relevanz.“ Wir schließen dieses Kapitel für heute mit einem Kommentar von Orson Welles: „Beliebtheit sollte kein Maßstab für die Wahl von Politikern sein. Wenn es auf die Popularität ankäme, säßen Donald Duck und die Muppets längst im Senat.“ Wir kommen zur Kultur: Kurz nach der Wende tourte ich mit Christiane Hebold und ihrer gerade gegründeten Band „Bobo in White Wooden Houses“ für ein paar Wochen durch die Studios und Jugendklubs (bitte mit „k“) der in Auflösung befindlichen DDR – eine wilde Zeit. Gestern Abend traf ich Bobolina wieder bei ihrem Konzert im Kreuzberger „Privatclub“, wo sie sich mit Freuden wie Moses Schneider und Nikko Weidemann durch einen kleinen Teil ihres riesigen Repertoires spielte. Nach Pop- und Folkalben sowie Gastauftritten bei Rammstein (u.a. als Engel in „Engel“) läuft jetzt die Crowdfunding-Kampagne für ihr Romantik-Projekt „Bobo & Herzfeld“ (ein bisschen fehlt noch), und morgen, am 2.6., ist sie zum Abschluss des Siebenklangfestivals in Bernau zu erleben. Falls Sie noch nichts Anderes vor haben… |
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