|
|
|
|
| 18. Mai 2024 | | Mei Bayern | | Geschichten aus dem Freistaat | | | |
|
|
|
|
|
|
Vor mehr als zwanzig Jahren machte ich mit meiner Mutter eine Radltour durch ihre Heimat: das Altmühltal. Die Heimat meines Vaters, einem türkischen Ãgäis-Münchner, kannte ich da schon zur Genüge. Ich habe mich mit meinem Alter Ego âDie Isartürkinâ in einer Kolumne daran abgearbeitet. Meine Mutter hatte ihre Gegend damals verlassen in Richtung München. Zeit, der Tochter mal ihre Wurzeln näherzubringen. Ihre Schwester, die es nach Berlin verschlagen hatte, schloss sich uns an. Ausgangspunkt dieser Tour war das idyllische Eichstätt, von dem aus wir mit den Fahrrädern in Richtung Kratzmühlsee aufbrachen, unserem ersten Etappenziel. Das ist eigentlich keine lange Tour, nicht einmal 40 Kilometer, aber ich musste sie auf einem viel zu kleinen Kinderfahrrad bestreiten und mit einem Koffer auf dem Gepäckträger, der mit acht Spanngurten und einem Schnürsenkel befestigt war. Damals befand sich die Gesellschaft noch nicht im kollektiven Outdoor- und Fahrrad-Hype und zumindest uns sah man das durchaus an. Dazu war da kurz hinter Eichstätt auch noch dieser verdammte Berg, der mich heute noch im Schlaf verfolgt. Irgendwann schlug ich mich japsend in die Büsche und weigerte mich, weiterzufahren. Auf die Frage, warum wir nicht wenigstens eine Nacht in Eichstätt bleiben könnten, verdrehte meine Tante die Augen. Es folgte ein knapper, aber eindrucksvoller Exkurs über ihre offenbar nicht ganz so erbauliche Vergangenheit bei den Englischen Fräulein in Eichstätt, einem katholischen Mädcheninternat. Vergangenheit hin oder her â irgendwo rund um den Kratzmühlsee mussten wir später übernachten. Nur wurde ausgerechnet an diesem Tag gerade Kirchweih gefeiert. Alle Pensionen waren voll, der letzte Strohhalm war eine Wirtschaft, in der noch Licht brannte. Wir schickten meine Tante vor, die kam aber nach weniger als einer Minute mit den Worten âalles voll, Küche zuâ wieder raus. Da kam meiner Mutter ein Verdacht. Meine Tante war des Bairischen wohl nicht mehr mächtig. Also ging meine Mutter noch mal rein. Zehn Minuten später waren im Haus der Wirtin drei Betten für uns frisch bezogen und den Grill schmiss sie auch noch mal an. Eichstätter Gastfreundschaft. Umso überraschter war ich dann, als in unserer Planung für die Texte zu 75 Jahren BRD und Grundgesetz ausgerechnet dieses Eichstätt auftauchte. Wie ich nun durch meine Kollegin Lisa Schnell weiÃ, ist Eichstätt nicht nur Hort der Englischen Fräulein und des Berges, der mich in meinen Träumen verfolgt, sondern auch der Landkreis mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in ganz Deutschland. Was das mit dem Grundgesetz zu tun hat, erklärt sie in ihrer Reportage (SZ Plus). Während Eichstätt nach meiner prägenden Radltour weiter florierte, verbrachte ich noch viele Jahre in München und in der Türkei, bis aus Altmühl- und Isartürkin dann eine Donautürkin wurde, die sich nicht weit von der Heimat ihrer Mutter an den Ausläufern des Altmühltals niederlieÃ. Im Nachhinein macht es also völlig Sinn, dass ich nach einigen anderen SZ-Stationen bei den Bayern gelandet bin, deren Teamleitung ich nun übernommen habe. Von jetzt an werde ich im Wechsel mit Katja Auer diesen Newsletter schreiben, genügend Erlebnisse aus dem Altmühltal und anderen Regionen sind definitiv vorhanden. Und vielleicht machen Sie ja mal einen Abstecher nach Eichstätt. Mit gescheitem Radl und Fahrradtaschen bitte! Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen | |
|
|
Deniz Aykanat | | Teamleiterin Bayern |
| |
---|
| |
|
|
|
|
|
|
| | | | 75 Jahre Grundgesetz: Die Verfassungsinsel | | Auf Herrenchiemsee hat eine kleine Gruppe von Fachleuten innerhalb von nicht einmal zwei Wochen einen Entwurf für das deutsche Grundgesetz entwickelt. Der Einfluss der bayerischen Gastgeber ist dem Ergebnis bis heute anzumerken. | | | |
|
|
| Seehofer stichelt gegen Söder. Oder? | Der frühere bayerische Ministerpräsident absolviert einen seltenen Auftritt als "Freundschaftsdienst" für Europa-Spitzenkandidat Manfred Weber. Söders Name fällt nicht, dennoch geht es ganz offensichtlich auch um ihn. | | |
|
---|
| | |
|
|
| "Dann kommt er ins Allgäu und wird totgeschlagen" | Im idyllischen Immenstadt im Allgäu stirbt ein wohnungsloser Mann nach dem Angriff eines Jugendlichen. Trauer und Wut sind groÃ. Wer war der Mann, um den nun so viele trauern - und warum traf es ausgerechnet ihn? | | |
|
---|
| | |
|
|
| In Günzburg eröffnet der erste Peppa Wutz Themenpark Europas | Und das auch noch gleich neben dem Legoland. Die Attraktionen mit der Zeichentrickfigur sollen weitere Gäste in den Landkreis Günzburg locken. | | |
|
---|
| | |
|
|
| Europawahl: Wer Bayern im Europaparlament vertreten will | 15 Frauen und Männer vertreten den Freistaat derzeit in Brüssel und StraÃburg, viel mehr bewerben sich am 9. Juni um ein Mandat. Die Kandidatinnen und Kandidaten mit den aussichtsreichsten Listenplätzen im Ãberblick. | | |
|
---|
| | |
|
|
Weitere wichtige Nachrichten der Woche | |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| | | | Wo kommen Gruselgeschichten eigentlich her? | | Sie faszinieren und unterhalten uns - manchmal sollen sie uns aber auch warnen und erziehen: Gruselgeschichten trotzen seit Menschengedenken jeder Form der Aufklärung und Rationalität. Und das hat mindestens einen triftigen Grund. | | | | |
|
|
| | | | Verwunschene Schwestern und ein Nazi-Schatz | | Der Alatsee nahe Füssen ist ein Ort voller Mythen und Sagen - und mit seinen schillernden Purpurbakterien selbst Wissenschaftlern bis heute ein Rätsel. | | | |
|
|
|
|
| Alle Inhalte, halber Preis | |
|
| |
---|
Komplett-Abo inkl. E-Paper und digitaler Ausgabe - jetzt 50% günstiger | | | |
|
|
|
|
| Kratzers Wortschatz: Luser | | "Das mittlerweile fast ausgestorbene Wort Luser hängt mit dem Verbum lusen zusammen, einem Synonym für zuhören, lauschen, horchen. Der BR-Sprecher Johannes Hitzelberger eröffnete Volksmusiksendungen heute noch mit dem Satz: 'Daad mi gfrein, wenns wieder zualusn!' Lusen wurzelt im althochdeutschen hlosen (lauschen). Luser sind dementsprechend die Ohren. 'Hör bitte zu!' heiÃt also auf Bairisch: 'Stell (sperr) deine Luser auf!'" | |
|
|
|
|
|
|
|
| | | | | Entdecken Sie unsere Apps: | | | |
| |
---|
| | | Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner StraÃe 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com. Wenn Sie den âMei Bayernâ-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. | Datenschutz | Kontakt | |
|