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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 09.04.2025 | bewölkt bei 6 bis 13 °C. | ||
+ Berliner laufen lieber + Wohnungskonzern gewinnt Geier + Gerichten fehlen Schöffen + |
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von Stefan Jacobs und Robert Ide |
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Guten Morgen, Die Bedeutung des Autoverkehrs in Berlin nimmt immer weiter ab: Nur noch 22 Prozent der Wege wurden im vergangenen Jahr per Auto erledigt, wie die regelmäßige Großstudie der TU Dresden zur Mobilität in Städten ergab. 2013 wurde das Auto noch für 30 Prozent der Wege genutzt. Bis 2018 wuchs der Radverkehr deutlich, dessen Anteil nun ebenso stagniert wie der von Bus und Bahn. Dafür hat der Fußverkehr deutlich zugenommen. Laufen ist mit 34 Prozent die klar dominierende Verkehrsart. Bei Strecken innerhalb der Stadt sind die Verhältnisse (19% Fahrrad, 20% Auto, 26% ÖPNV, 36% Fuß) noch ausgeprägter. Auch die mit dem Auto gefahrenen Strecken wurden kürzer. Dass die Verkehrsverwaltung die Auswertung ohne Mitteilung einfach geräuschlos online gestellt hat, kann Zufall sein. | |||
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Der bei der Schlichtung vereinbarte Tarifabschluss für die Beschäftigten der BVG verursacht für das Landesunternehmen Zusatzkosten von jährlich 140 Millionen Euro. Zwar hat Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek die Drohung seiner Chefin Ute Bonde (CDU), das Angebot zu kürzen, auf Anfrage des CP-Kollegen Christian Latz nicht wiederholt. Aber innerhalb der BVG wird dringend nach Effizienzreserven gesucht – etwa durch mehr Digitalisierung und perspektivisch Stellenabbau im Management. CDU-Verkehrspolitiker Johannes Kraft verkündet, er habe „keine Idee, wo das Geld herkommen soll“. CP-Servicehinweis: Zehn Quadratmeter beste Berliner Citylage kosten per Anwohner-Parkvignette weiterhin 2,8 Cent pro Tag, weil sich das diesbezügliche Engagement der CDU auf die Ankündigung einer Reform beschränkt. | |||
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Dass der Wohnungskonzern Vonovia – bekannt für Profitmaximierung u.a. durch teils unrechtmäßig überteuerte Mieten – einen Preis gewinnt, passiert nicht alle Tage. Aber jetzt: Die Deutsche Umwelthilfe verlieh ihm den diesjährigen „Goldenen Geier“ für die „dreisteste Umweltlüge“, basierend auf einer Befragung mit rund 20.000 abgegebenen Stimmen. Denn „das Wohnungsunternehmen hatte in seiner App für Mieterinnen und Mieter für einen Erdgastarif geworben, der sich laut eigenen Angaben aus ,100 Prozent Erneuerbaren Energien‘ speise“, begründet die Umwelthilfe. Dabei bleibe Erdgas ein klimaschädlicher fossiler Brennstoff. Bereits nach der Nominierung im März habe Vonovia die Werbung entfernt und auf einen „Programmierfehler“ verwiesen. Auf CP-Anfrage teilte Vonovia-Sprecherin Nina Henckel mit, bei der monierten Werbung habe „sich ein Fehlerteufel eingeschlichen, für den wir uns nur entschuldigen können. Wir wollten unsere Mieterinnen und Mieter nicht in die Irre führen.“ Der Fehler sei umgehend korrigiert worden und die Angaben im Vertrag mit den Mietern hätten gestimmt. „Daher kann man nicht von einer irreführenden Werbung sprechen.“ Im Übrigen sei der Vonovia-Gebäudebestand energetisch schon jetzt besser als der deutsche Durchschnitt. | |||
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Wir erlauben uns hier gerne mal ein schnelles Urteil. Aber so leicht ist die Welt oft nicht. Schon gar nicht vor Gericht, wo es in vielen Bezirken an Schöffinnen und Schöffen mangelt. In Mitte, Reinickendorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf konnte die erforderliche Zahl an freiwilligen Schöffinnen und Schöffen nicht erreicht werden, schreibt der Senat auf eine Grünen-Anfrage. Je weniger Freiwillige es gibt, desto mehr Berlinerinnen und Berliner müssen unfreiwillig ran – sie werden aus den Einwohnermeldedaten ausgelost. Da die Aufgabe als staatsbürgerliche Pflicht gilt, kann man die Berufung nur in wenigen Ausnahmefällen ablehnen. Schöffinnen und Schöffen werden für fünf Jahre ehrenamtlich für Strafverfahren gewählt. Und sind als Bürgerinnen und Bürger vielleicht selbst irgendwann drauf angewiesen, dass andere über sie richten. | |||
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Wer in Berlin die Zukunft sucht, kann bis an den südöstlichsten Zipfel der Stadt nach Rauchfangswerder fahren. Auf der Halbinsel in Treptow-Köpenick wohnen Angela und Karlheinz Steinmüller. Das Paar schreibt schon seit DDR-Zeiten zusammen Science-Fiction-Romane und betreibt mittlerweile professionelle Zukunftsforschung. Im Gespräch über eine Erde ohne Kriege, eine mögliche Besiedlung des Weltalls sowie die Hoffnung auf nützliche Bakterien im Erdkern haben die beiden auch verraten, was Außerirdische in Berlin vorfinden würden, falls Sie im Jahr 2100 hier landen sollten. „Noch mehr kaputte Brücken“, prophezeit der gelernte Physiker und Philosoph Karlheinz Steinmüller. Die ehemalige Mathematikerin Angela Steinmüller hofft auf weniger Autos und höhere Häuser gegen die Wohnungsnot. Klimatisch rechnen sie in der Region mit mehr Waldbränden und Tornados. Die Investition in eine Schwammstadt, die Starkregenfälle aufsaugt, könne sich wegen dauerhafter Trockenheit auch als vergeblich erweisen. „Aber nicht in die Vorsorge zu investieren, wäre auch falsch“, sagt Karlheinz Steinmüller. „Die Stadt muss auf jeden Fall begrünt werden, an den Fassaden sollten Weinreben hängen.“ Die Frage ist, ob die Außerirdischen eher Roten oder Weißen trinken. Was die Steinmüllers, die ihr neues Buch „Die befohlene Zukunft“ am Donnerstagabend in der Stiftung Aufarbeitung vorstellen (Infos hier), über die Zukunft der Künstlichen Intelligenz denken und wie sie die Zensur von Zukunftsliteratur und den Zusammenbruch der DDR erlebt haben, erzählen sie diese Woche in unserem Tagesspiegel-Newsletter „Im Osten“ – ein kostenloses Abo gibt es hier. | |||
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Wenn die Sträucher Eier tragen, merkt es jeder: Es ostert! Von uns gibt’s zum Fest „Ein Erlebniskörbchen Berlin“ mit täglichen Gewinnen für Kinder, Erwachsene und die ganze Familie – vom Tierpflegertag im Wildpark Johannismühle über Zaubershows bis zum Luxus-Brunch im Hotel Adlon. Die Aktion startet am kommenden Montag. Teilnehmen können Abonnenten von Tagesspiegel Plus, zu dem natürlich auch die Vollversion des Checkpoints gehört. In der erfahren Sie heute: - Die häufigsten Katzen- und Hundenamen in Berlin und Brandenburg. - Welcher Bezirk zu gemeinsamen Spaziergängen einlädt. - Was am Flughafen BER für den Brandschutz getan wird. Dazu haben Sie Zugriff auf alle Plus-Artikel und die Bezirksnewsletter Ihrer Wahl – zwei Monate für nur zwei Euro! Hier können Sie sich das Angebot und Ihre Gewinnchance sichern. | |||
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Machen statt Meckern: Für unsere neue Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von IHK-Chefin (und Ex-Verkehrssenatorin) Manja Schreiner lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030. Vielen Dank für dutzende Mails mit spannenden Ideen! Leserin Jeanette Köbisch hat gleich drei Vorschläge: wie früher Schulwandertage zum Müllsammeln, den Einsatz von Kiezbeauftragen, die in ihren Kiezen wie ein Hausmeister für Ordnung sorgen und sie möchte u.a. die E-Roller wieder verbieten oder strengere Auflagen dafür einführen. Machen Sie gerne mit, wir sind gespannt: Schicken Sie uns Ihre Lösungen für Berlins Probleme an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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