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| 16. Juni 2023 | | SZ Ãsterreich |
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| Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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wenn man heute auf der â laut Eigenwerbung â längsten Einkaufsmeile Europas, der Mariahilfer StraÃe in Wien, entlangbummelt, kommt man an der riesigen Baustelle vorbei: Hier baut der Signa-Konzern des österreichischen Multimillionärs René Benko das Luxuskaufhaus âLamarrâ mit Dachpark und Hotel. Bis vor wenigen Jahren stand an dieser Stelle ein konventionelles Möbelkaufhaus von Kika/Leiner. Um den Jahreswechsel 2017/2018 hatte Benko das Aushängeschild der finanziell maroden Möbelkette gekauft. Dafür wurde, mit tätiger Mithilfe der ÃVP, zwischen den Jahren das zuständige Bezirksgericht aufgesperrt und ein leitender Beamter aus dem Urlaub zurückgeholt. Ein halbes Jahr später kaufte Benko die ganze Möbelkette. Er versprach eine Sanierung und den Erhalt der Arbeitsplätze. Was man so sagt, wenn man in Eurozeichen denkt. Der damalige Kanzler Sebastian Kurz feierte die âösterreichische Lösungâ als âVertrauensvotum in den Standortâ und damit, wie immer, auch sich selbst. Hatten sich die Türkisen, wie sich die ÃVP damals noch gern nannten, nicht einmal mehr als Retterin in der Not erwiesen? Vor allem hat Benko seine Millionen gerettet; er hat nämlich die Immobilien, die zum Gesamtdeal gehörten, gewinnbringend verkauft, genauso wie das Osteuropageschäft. Gerettet hat er sich selbst auch vor den Schulden, die Kika/Leiner angehäuft hatte; die Passiva sollen um die 130 Millionen betragen. Die Möbelkette wurde dieser Tage für einen Minibetrag verkauft und meldete kurz darauf Insolvenz an. Sie soll erst einmal weiterbetrieben werden, aber mehr als die Hälfte der 40 Standorte werden geschlossen, mindestens 1300 Mitarbeiter müssen gehen. Nicht gerettet wurde Steuergeld. Denn Kika/Leiner schuldete dem Staat viel Geld, die Rede ist von bis zu 100 Millionen, weil das damalige Signa-Unternehmen während der Pandemie nicht nur satte Corona-Hilfen, sondern auch einen Steueraufschub bekam. Das Geld ist nun weg. Auch in Deutschland ist Benko dafür bekannt, dass er gern Profite maximiert, Steuerhilfen einsackt, schlieÃt oder entlässt â und sich beim Weggehen fein abputzt. (Lesen Sie mit SZ Plus den Text âWürden Sie diesem Mann Ihr Geld anvertrauen?â vom Herbst 2022 über Benkos umstrittene Geschäfte mit Galeria Karstadt Kaufhof.) Im Fall von Kika/Leiner gab es übrigens nicht nur eine, sondern wohl gleich zwei âösterreichische Lösungenâ. Wie der Falter aufdeckte, soll die Regierung Kurz ihrem ÃVP-Freund Benko auch eine Steuerprüfung erspart haben: Es ging um die wundersame Wertsteigerung einer anderen Millioneninvestition, des âGoldenen Quartiersâ in den Wiener Tuchlauben. Obwohl tapfere Beamte im Finanzministerium widersprachen, wurde das Prüfverfahren von oberster Stellte beeinflusst, Signa verlegte seinen Firmensitz nach Innsbruck, dort wurde das Verfahren in Signas Sinne beendet. Nun denkt die Opposition über einen Untersuchungsausschuss zum Thema Benko und die Politik nach, der im Herbst starten soll. Stoff genug gibt es ja. | |
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| | Hart an der Grenze | Mehrere NGOs beklagen, dass die Bundespolizei in Bayern Asylsuchende rechtswidrig zurück nach Ãsterreich schiebt. Was ist dran an den Vorwürfen der Pushbacks zwischen Passau und Salzburg? | | |
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| | Der Berg, der plötzlich 100 Meter niedriger war | Ein Anruf bei Hermann Huber, Bürgermeister von Galtür, über den nach einem Felssturz verschwundenen Gipfel am Fluchthorn-Massiv, den Klimawandel und die Folgen für den Tourismus. | | |
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| Champagner und Weltuntergang | Der französische Regiestar Julien Gosselin bringt bei den Wiener Festwochen in âExtinctionâ Thomas Bernhard und Arthur Schnitzler zusammen â so kraft- wie geheimnisvoll. | | |
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| | Pille und Parfum | Schon sein Vater rührte eigene Shampoos zusammen. Der Wiener Pharmazeut Alexander Ehrmann führt heute die hippste Apotheke Ãsterreichs. | | |
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Ãsterreicher im Gespräch | | | |
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| | | | âWer was Ausgefallenes trägt, kassiert sofort einen Spruchâ | | David Alaba gehört zu den besten Verteidigern der Welt â und zu den FuÃballprofis, die sich am meisten für Mode interessieren. Hier spricht er über gut gekleidete Kollegen, Birkenstocks in der Umkleide und Ausflüge zur Fashion Week. | | | |
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| | Im kulturellen Dickicht | Hubert von Goisern gastiert an diesem Freitag am Münchner Königsplatz â und gibt Tipps für das Kulturleben in der bayerischen Landeshauptstadt, von Ausstellungen über eine Lesung bis zum Theater. | | |
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| | Die Eskalation | Der Wiener Dragking Eric Big Clit tritt in München mit einer Dragqueen bei einer Kinderbuchlesung auf. Der Auftritt wird zur Katastrophe für alle Beteiligten. Ein Lehrstück.
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| Mein Blick auf Ãsterreich | | | | Foto: Christian Frey
Tina Friedrich, 39, Journalistin, aufgewachsen in Wien, lebt seit 2012 in Berlin Am meisten vermisse ich das Verständnis für alles, was zwischen den Zeilen (nicht) gesagt wird â und dann aber verbindlich gilt. Echt Spitze in Ãsterreich ist die Institution Kaffeehaus. Es ist völlig akzeptiert, dass dort quer durch alle Generationen und Berufe Arbeitsgespräche geführt werden, weil's einfach eine nettere Atmosphäre ist Nachholbedarf gibtâs in Ãsterreich bei der Jobvergabe nach Qualifikation. Gegen Heimweh hilft alles von Hader. Am liebsten habe ich seine Filme, vor allem âSilentiumâ. Fürs Vokabelheft aufzahn (hinfallen, stürzen)
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| | Am rauschenden Bach | Auf dem âGUT Trattlerhofâ in Kärnten lässt es sich wunderbar wegdösen â während die Kinder im Pool oder auf der hauseigenen Ponyfarm spielen. Und im Sommer sollte man unbedingt einen Badetag am Millstätter See einplanen. | | |
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