Kapitalmarktausblick
Liebe Leserin, lieber Leser,
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| „Wie gewonnen, so zerronnen“, das galt für die Mehrheit der Kapitalmarktentwicklungen im dritten Quartal. Nach zunehmenden Rezessionsängsten im Juni setzten die Märkte auf eine zügige Wende der Fed und preisten Zinssenkungen bereits für das erste Halbjahr 2023 ein. Ab Mitte August drehte dann das Bild. Zinssenkungen für 2023 wurden wieder ausgepreist, Anleiherenditen stiegen zurück auf die Juni-Niveaus und Aktien gaben ihre Gewinne weitgehend wieder ab. Die anhaltende Energiekrise, das eingebrochene Konsumentenvertrauen und die restriktive Zentralbankpolitik lassen Rezessionen in den USA und Europa immer unvermeidlicher erscheinen. Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass Aktien im zweiten Halbjahr 2022 einen Boden bilden dürften, aber eine nachhaltigere Aktienmarkterholung eher in das neue Jahr 2023 hinein möglich erscheint. Frühestens dann dürfte sich die Wirtschaft hinreichend abgeschwächt haben und sich in oder nahe einer Rezession befinden und die nachlassende Nachfrage einen deutlicheren Inflationsrückgang begünstigen. Erst dann dürften die Zentralbanken weniger falkenhaft agieren. Bei weniger restriktiven Zentralbanken und mit Blick auf einen möglichen Aufschwung heraus aus der Rezession im Jahr 2023 dürften Anleger bei Aktien dann optimistischer werden und die Aktienmärkte sich erholen. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
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| Prof. Dr. Bernd Meyer Chefstratege Wealth and Asset Management
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Für unsere eiligen Leserinnen und Leser haben wir die Kernpunkte des Horizonte auf 1:50 Minuten Lesezeit zusammengefasst:
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| Multi-Asset-Strategie | | Viertes Quartal dürfte Opportunitäten bieten
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| | Die Sommerrallye in Aktien wurde ab August durch einen erneuten Abverkauf abgelöst. Auslöser dafür waren restriktive Zentralbankkommentare, steigende Anleiherenditen und negative Gewinnrevisionen |
| Die Volatilität dürfte Richtung US-Midterm-Elections erhöht bleiben, auch weil die Zentralbanken noch restriktiver werden und dem Markt somit Liquidität entziehen. |
| Für Q4 sind wir leicht optimistisch, weil die meisten Anleger rmit schlechten Wirtschaftsdaten rechnen und vorsichtig positioniert sind. Richtung Jahresende dürfte mit Blick auf das nächste Jahr der Optimismus wieder zunehmen. |
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Portfoliopositionierung auf einen Blick | |
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Schematische Darstellung der Gewichtungsabweichungen von der strategischen Benchmark Allokation für in Euro denominierte Multi-Asset-Strategien.
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Volkswirtschaft | | Krieg, Inflation und höhere Zinsen: Rezession voraus
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| | Putins Krieg: Höhere Preise für Energie- und Nahrungsmittel treffen Verbraucher und Unternehmen. In Europa belastet vor allem der Gas- und Strompreisschock. |
| Notenbanken reagieren auf die außerordentliche Inflation: US-Fed tritt hart auf die Bremse, EZB folgt. |
| Milde Rezession in den USA, harter Winter in Europa. |
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Aktien | | Optimismus dürfte gegen Jahresende zunehmen
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| | Negative Gewinnrevisionen dürften während der Q3-Berichtssaison weitergehen, im Einklang mit der Konjunktur-eintrübung und der typischen Revisionssaisonalität. |
| Die höheren Risiken in Europa gehen mit niedrigeren Bewer-tungskennzahlen einher. Der Abschlag gegenüber US-Aktien beträgt mittlerweile mehr als 30%. |
| Geringe Anlegerpositionierung dürfte Abwärtspotenzial limitieren. Jahresendrallye scheint möglich. |
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Insights | | Interview mit Katharina Raatz
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| Katharina Raatz ist seit 2013 Portfoliomanagerin für Small Cap Equities. Im Oktober 2017 startete sie zusammen mit Peter Kraus den Berenberg European Micro Cap Fonds und den Be-renberg European Small Cap Fonds und im November 2021 zusammen mit dem Team den Berenberg International Micro Cap Fonds. Von 2013 bis 2017 war Katharina bei der DWS tätig. Sie absolvierte den Master of Science und den Bachelor of Science an der Universität Mannheim und ist seit 2017 CFA Charterholder.
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| BERENBERG Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg
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