Kapitalmarktausblick ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏ ͏
Liebe Leserin, lieber Leser,
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| das dritte Quartal brachte an den Kapitalmärkten viel Hin und Her. Wesentliche Veränderungen gab es bei Rohstoffen. Industriemetalle und besonders Rohöl erholten sich deutlich von den Verlusten des ersten Halbjahres. Aktienmärkte entwickelten sich nach dem starken ersten Halbjahr volatil seitwärts. Die anhaltend positiv überraschende US-Wirtschaft schürte Erwartungen höherer Zinsen für länger. Erwartungen zügiger Zinssenkungen wurden ausgepreist. Anleiherenditen, besonders die Realrenditen, stiegen. Alles in allem erscheinen die Märkte jetzt deutlich konsistenter als noch vor drei Monaten. Sie setzen aus unserer Sicht einheitlicher auf keine oder eine sehr weiche Landung der US-Wirtschaft. Ob es so kommt, dürfte das dominierende Thema im vierten Quartal sein. Die Auswirkungen höherer Zinssätze zeigen sich bisher gedämpfter als in vergangenen Zyklen, denn die Corona-Zusatzersparnisse, das Rekord-US-Haushaltsdefizit außerhalb von Kriegs- und Rezessionszeiten und die langfristigen, günstigen Unternehmensfinanzierungen der letzten Jahre federn die Belastungen noch ab. Aber diese Effekte sind nicht nachhaltig. Wie stark der Abschwung wirklich wird, werden wir wohl erst viel später wissen und wird davon abhängen, wie zügig die Fed bei einer Verlangsamung der Wirtschaft die Zinsen wieder senken kann. Denn je länger die Zinssätze hoch bleiben, desto wahrscheinlicher ist, dass sie doch noch stärkere Auswirkungen zeigen. Eine sich wieder verfestigende Inflation – bei einer zeitgleichen Konjunkturverlangsamung – wäre für die Märkte wohl das schlechteste Szenario. Vorsicht und eine ausgewogene Positionierung bleiben aus unserer Sicht deshalb vorerst angebracht. Die Zeichen, dass wir uns spät im Zyklus befinden und dass sich die US-Wirtschaft abschwächt, verdichten sich. Der Arbeitsmarkt hat begonnen sich abzukühlen. Kreditausfälle und Insolvenzen nehmen zu. Zuletzt haben die Aktienmärkte zwar noch positiv auf schwächere Wirtschaftsdaten reagiert, weil diese den Zinsanstieg bremsen. Das muss aber nicht so bleiben. Mehren sich die Anzeichen einer Abschwächung bei weiter rückläufiger Kerninflation, wie wir erwarten, dürfte sich der Anlegerfokus von Inflation hin zum Wirtschaftswachstum verschieben. Die Märkte dürften stärker auf die Wirtschaftsdaten reagieren, der Gleichlauf von Aktien und Staatsanleihen vom dritten Quartal dürfte sich abschwächen und nach der unterdurchschnittlichen Entwicklung von Qualitäts- und Wachstumsaktien im dritten Quartal könnten diese wieder stärker nachgefragt werden. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
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| Prof. Dr. Bernd Meyer Chefanlagestratege Wealth and Asset Management
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Für unsere eiligen Leserinnen und Leser haben wir die Kernpunkte des Horizonte auf 1:50 Minuten Lesezeit zusammengefasst:
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| Multi-Asset-Strategie | | Mehr Volatilität mit Abkühlung der US-Wirtschaft
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| | Robustes US-Wachstum, Liquiditätsentzug und starke Emissionstätigkeit trieben US-Realrenditen auf das höchste Niveau seit 2009. Dies bremste Aktien und Anleihen zeitgleich. Sie zeigten einen starken Gleichlauf. Rohstoffe erholten sich. |
| Positive Wirtschaftsimpulse sind im vierten Quartal nicht wahrscheinlich. Trotz späterer und eventuell nur milder US-Schwäche dürfte deren Ausmaß das zentrale Thema werden. |
| Anleiherenditen dürften nicht mehr stark steigen. Rohstoffe haben nach der Erholung weniger Potenzial und Aktien scheinen vorerst gedeckelt mit dem Risiko einer deutlicheren Korrektur. Das Hin und Her der letzten Monate geht weiter. |
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Portfoliopositionierung auf einen Blick | |
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| Vergrößern Sie das Bild durch Klicken.
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Schematische Darstellung der Gewichtungsabweichungen von der strategischen Benchmark Allokation für in Euro denominierte Multi-Asset-Strategien.
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| | Volkswirtschaft | | Lagerkorrektur belastet die Weltkonjunktur
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| | Die Weltkonjunktur verliert erheblich an Schwung. |
| USA: weiche Landung voraus, neuer Schwung Mitte 2024. |
| Europa: Stagflation bis zum Frühjahr 2024. |
| Der Inflationsdruck geht weiter zurück – aber nicht auf 2%. |
| Notenbanken: Das Ende des Zinszyklus ist erreicht. |
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| | Aktien | | Erhöhte Gefahr für einen moderaten Rücksetzer
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| | Warnende Frühindikatoren, steigende Zinsen, ein wieder festere US-Dollar sowie die Ölpreiserholung dürften Druck auf die optimistischen Konsens-Gewinnschätzungen ausüben. |
| Der sich verstärkende Liquiditätsentzug dürfte in den kom-menden Monaten die Bewertungen deckeln. |
| Nach dem Seitwärtsmarkt in Q3 sehen wir eine erhöhte Rücksetzer-Gefahr. Jedoch dürfte das Abwärtspotenzial begrenzt sein, da viele Anleger ohnehin schon vorsichtig sind. |
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| | Insights | | Interview mit Felix Stern
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| Felix Stern startete vor über 23 Jahren im Portfoliomanagement bei Berenberg. Heute ist Herr Stern Senior FI PM und verant-wortet ausgewogene Euro-Anleihestrategien mit besonderem Fokus auf kurze und mittlere Laufzeiten. Als Spezialist für defensive Anleihesektoren sowie kurzlaufende Anleihekonzepte verantwortet er heute Spezial- und Publikumsfonds aus dem Hause Berenberg. Der gelernte Industriekaufmann absolvierte sein Studium zum Diplom-Kaufmann in Wirtschaftswissenschaften berufsbegleitend an der Fernuniversität in Hagen und erwarb zudem einen Abschluss als CCrA – Certified Credit Analyst (DFVA).
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| BERENBERG Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg
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