Kapitalmarktausblick | | BERENBERG HORIZONTE
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| Chancen nach US-Wahl
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| Ausgabe Q4 | 2024 |
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| | | Liebe Leserinnen, liebe Leser, die sich im ersten Halbjahr abzeichnende Konjunkturerholung in Europa und China ist bisher ausgeblieben. Im dritten Quartal enttäuschten die Konjunkturdaten in fast allen Regionen. Wachstumssorgen traten in den Vordergrund. Bei weiter rückläufiger Inflation sind nicht nur die Zinssenkungshoffnungen am Markt deutlich gestiegen und die Anleiherenditen gesunken, sondern alle wichtigen Notenbanken haben inzwischen ihre erste(n) Zinssenkung(en) vorgenommen. Die Aktienmärkte tendierten im dritten Quartal unter stärkeren Schwankungen seitwärts. Europäische Aktien und Nebenwerte schnitten dabei etwas besser ab. Den ersten Zinssenkungen dürften weitere folgen. Die hohen Zinssenkungserwartungen des Marktes erscheinen aber nur im Falle einer deutlicheren Schwäche der US-Wirtschaft und des US-Arbeitsmarktes realistisch. In diesem Fall dürften Aktien wenig Potenzial haben. Bei einer sanften Landung, unserem Basisszenario, dürften die Zinssenkungen geringer ausfallen, die Anleiherenditen mittelfristig wieder etwas ansteigen und Aktien mehr Potenzial bieten. Dazu müssten aber die US-Konjunkturüberraschungen im vierten Quartal wieder positiv ausfallen. Dies erscheint angesichts der derzeit lockersten Finanzbedingungen seit mehr als zwei Jahren nicht unmöglich, insbesondere wenn die Unsicherheit über die US-Wahlen hinter uns liegt. Ein nachhaltiges Übersteigen der Allzeithochs bei Aktien wäre dann denkbar. Bis dahin dürfte sich jedoch der volatile Seitwärtsmarkt fortsetzen. Mit den Zinssenkungen wird auch die Wiederanlage in kurzfristigen Zinsanlagen nun immer unattraktiver. Die Anleger dürften sich mittelfristig wieder verstärkt anderen Anlagen zuwenden. Davon dürften alle Anlageklassen profitieren, insbesondere Anleihen mittlerer Laufzeiten, günstig bewertete Aktien (z.B. Europa, Schwellenländer, Nebenwerte) und Gold. Auch wenn die Bäume nicht in den Himmel wachsen, sind wir zuversichtlich, dass sich ein breites Multi-Asset-Portfolio trotz aller Unsicherheiten und Risiken auch in den nächsten 12 Monaten deutlich besser entwickeln wird als kurzfristige Zinsanlagen. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Prof. Dr. Bernd Meyer Chefanlagestratege Wealth and Asset Management
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| | | Multi-Asset-Strategie
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| Zu viel Zinshoffnung oder zu viel Aktienoptimismus?
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| ● | Erneute Wachstumssorgen haben die Zinssenkungserwartungen steigen und die Anleiherenditen fallen lassen, Aktien und Anleihen entwickeln sich weniger im Gleichlauf. |
● | Sinkende Zinsen, ein schwächerer US-Dollar und breiteres Gewinnwachstum sprechen für mehr Marktbreite – und es gibt erste Anzeichen dafür. |
● | Das Ausmaß des Optimismus an den Aktienmärkten passt unseres Erachtens nicht zu den Erwartungen der Anleihe- und Rohstoffmärkte. Die US-Wahlen sorgen für Unsicherheit und die Saisonalität bleibt zunächst negativ für Aktien. Wir bleiben vorerst ausgewogen positioniert und sehen mehr Chancen nach den US-Wahlen. |
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| | | Volkswirtschaft
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| Konjunktur und Geldpolitik normalisieren sich
| ● | USA: Konjunktur kühlt sich langsam ab. |
● | Europa: Wachstum gewinnt erst 2025 an Schwung |
● | Inflation: vorerst weiter in Richtung Zwei-Prozent-Ziel. |
● | Geldpolitik: Abstieg vom Zinsgipfel in Europa und USA. |
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| Aktien
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| Chancen für Jahresendrallye nach der US-Wahl
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| ● | Aktienindizes dürften noch moderates Aufwärtspotenzial bis zum Jahresende haben. Allerdings sehen wir dies vor allem nach den US-Wahlen. Welche Regionen und Sektoren dabei die Nase vorne haben werden, dürften stark davon abhängen, wer bei den Wahlen als Sieger hervorgeht und ob beide US-Kammern von der gleichen Partei gewonnen werden. |
● | Nebenwerte bieten saisonal das größte Potenzial und dürften auch aufgrund fallender Zinsen unterstützt sein. Insgesamt dürfte die Marktbreite zunehmen. |
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| | Insights
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| Interview mit Maria Ziolkowski
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| Maria Ziolkowski, CFA, ist seit September 2023 bei Berenberg. Als Portfoliomanagerin fokussiert sie sich auf Staatsanleihen und defensive Anleihen im Investment Grade Segment. Bevor sie zu Berenberg kam, arbeitete sie bei Flossbach von Storch und BNP Paribas. Sie hat einen Bachelor in Volkswirtschaftslehre der Wirtschaftsuniversität Wien, einen Master in Monetary and Financial Economics der Universität Lissabon und einen Master in Gender Studies der Universität Wien. |
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