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27. September 2017 Liebe Frau Do, drei Tage nach der Bundestagswahl gärt es in der Union. Die Verluste sind einfach zu groß, als dass sich alle mit einem neuen Regierungsauftrag zufriedengeben wollen. Selbst bei seiner Abwahl 1998 hatte CDU-Kanzler Helmut Kohl mit 35,1 Prozent mehr Stimmen geholt als Merkel jetzt. Fraktionschef Volker Kauder, ein enger Vertrauter der Kanzlerin, erhielt bei seiner Wiederwahl gestern mit nur 77 Prozent einen erheblichen Dämpfer. Manch eine Kauder-Gegenstimme dürfte Merkel gegolten haben. Zugleich regt sich in der CSU Unmut gegen Parteichef Horst Seehofer. Im Bezirksverband Oberpfalz wollen treue Anhänger des Seehofer-Intimfeinds Markus Söder dem Vorsitzenden die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl in einem Jahr streitig machen. Eva Quadbeck und Gregor Mayntz berichten. Das Theaterstück, das SPD-Chef Martin Schulz in Berlin aufführt, ist indes noch skurriler. Der Sozialdemokrat hat die Autosuggestion zur politischen Strategie erkoren. Seine Losung: Merkel und die Medien sind schuld. Er selbst habe keine Fehler gemacht, die SPD sei stark und geschlossen und er sowieso der richtige Mann für den Neuaufbau in der Opposition. Ja, wer denn sonst? Zur Erinnerung: Die SPD erzielte laut amtlichem Endergebnis bei dieser Bundestagswahl 20,5 Prozent – so wenig wie noch nie. In der sächsischen Heimat ihres Gründers August Bebel landete die SPD mit rund 10 Prozent hinter CDU, AfD und Linke auf Platz vier, knapp vor der FDP. Eine personelle und inhaltliche Erneuerung könnte man eigentlich durchaus in Erwägung ziehen. Jan Drebes berichtet. Die AfD ist da schon deutlich weiter. Hier dreht sich das Personalkarussell bereits. AfD-Bundessprecherin Frauke Petry und ihr Mann Marcus Pretzell, der nordrhein-westfälische AfD-Chef, wollen Partei und Fraktion verlassen. Sie ziehen damit die Konsequenzen eines monatelangen Richtungsstreits in der AfD-Führung. Julia Rathcke erklärt die Hintergründe. In unserer Leserschaft waren die Reaktionen auf die Bundestagswahl vielfältig. Manch einer hält Angela Merkel weiterhin für die einzig wahre Regierungschefin, die unser Land durch unsichere Zeiten steuert. Andere freuen sich über das gute Abschneiden der AfD, damit die großen Volksparteien „endlich mal Kontra bekommen“. Wieder andere sehen die Jamaika-Koalition durchaus als Chance für ein innovatives Bündnis, das große gesellschaftliche Konfliktfragen von der Flüchtlings- bis zur Energiepolitik befrieden könnte. Aber lesen Sie doch einfach selbst. Ein Hinweis noch in eigener Sache: Wegen einer technischen Störung hat unsere gedruckte Zeitung heute eine ungewohnte Struktur, vor allem die Lokalteile sind betroffen. Deshalb haben wir unser E-Paper freigegeben. Sie können es hier abrufen. Herzlichst Ihr Michael Bröcker | ||
Das Wichtigste zum Frühstück | ||
Rücktrittsforderungen nach BundestagswahlSeehofer massiv unter DruckBerlin/München. Der CSU-Chef sieht sich mit zahlreichen Rücktrittsforderungen von der Basis konfrontiert. Bei der AfD kündigt Parteichefin Frauke Petry den Austritt an, auch NRW-Chef Pretzell verlässt Fraktion und Partei. mehr | ||
Nach Wahl-DebakelNahles und Schneider sollen neue SPD-Fraktion führenBerlin. Nach dem Wahldebakel am Sonntag fallen bei der SPD erste Personalentscheidung für den Neuanfang in der Opposition. mehr | ||
Pretzell und Petry verlassen AfDErschütterung oder Erneuerung?Düsseldorf. Das Ehepaar Marcus Pretzell und Frauke Petry verlässt die AfD. Den Landesverband Nordrhein-Westfalen könnte ihr Austritt sogar stärken. mehr | ||
Bundestagswahl 2017So reagieren unsere Leser auf das WahlergebnisDüsseldorf. Deutschland hat gewählt – aber wer wird regieren? Die Frage beschäftigt Leser der Rheinischen Post und von RP ONLINE gleichermaßen. Hier dokumentieren wir Leserbriefe, Facebook-Beiträge und Online-Kommentare. mehr | ||
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